Eine kleine Garderobenmarkengeschichte

Sie sind handlich, passen gut in die Tasche und wichtig, ziemlich unersetzlich, wenn man seinen Mantel oder andere Garderobenstücke abgibt, die Garderobenmarken. Wer hat sie nicht schon einmal in seiner Tasche gehabt, wenn er eine Veranstaltung, ein Kino, ein Theater oder ein Musical besucht hat? Aber, seien wir mal ganz ehrlich, suchen wir eine Garderobe gern auf? Eigentlich nicht, denn gefühlt in sechs von zehn Fällen hat man Pech und eine lange Schlange wartet bereits, denn entweder ist der Andrang zu groß oder die Garderobiere (zumeist sind es ja Frauen bzw. junge Mädels) sind ausgesprochen langsam, weil sie noch neu und unerfahren in der Tätigkeit sind.

Beim Abholen wiederholt sich alles. Jetzt ist die Schlange und somit auch die Wartezeit noch länger, denn der überwiegende Teil der Gäste, gerade bei Theatern oder bei Aufführungen, geht meist zum gleichen Zeitpunkt. Ja, und dann passiert das, was nie passieren sollte, aber nach Murphys Law doch ständig wiederkehrend passiert.

Das Suchroulette: WO ist meine Garderobenmarke bloß geblieben?

Wo ist sie denn, die Garderobenmarke? Eben war sie doch – oder? Egal ob sie aus Metall oder Kunststoff gefertigt sind, Garderobenmarken haben wie Autoschlüssel die metaphysische Fähigkeit sich scheinbar in Luft aufzulösen. Da hilft dann nur noch ein hektisches Abklopfen der Kleidung und wühlen in den sämtlichen Taschen. Nur sie ist weg, Nada – nichts da. In der nächsten Eskalationsstufe wird die Partnerin angezischt (soll ja keiner hören), ähh… kannst Du nicht einmal… Hinter einem in der Schlange der Wartenden wird schon etwas Unmut spürbar. Erfahrene Garderobieren bedienen dann schon den nächst Wartenden. Wobei, siehe oben, erfahrene Garderobieren sind selten. Dann endlich wird die Marke gefunden und die Kleidungsstücke werden über den Tresen gereicht. Von der weiblichen Begleitung erhält man einen einzigartigen Blick, auf dem man lieber verzichten könnte. Je nach Jugend und Schönheit fällt die Höhe es obligatorischen Tipps aus. Jetzt noch ganz schnell der Begleitung in den Mantel helfen, dabei etwas demutsvoll sein, schließlich hatte sie ja die Marke und der Mann hatte es vergessen und hinaus in den Abend. Ganz wichtig: jungen ausgesprochen attraktiven Garderobieren nie zu viel Tipp geben! Das kommt bei weiblichen Begleitpersonen meist überhaupt nicht gut an. Motto: Eifersucht – ich hör dir trapsen…

Mit anderen Worten, alles gar nicht so einfach. Beim nächsten Mal wird alles besser und vor allem, man vergisst nicht wer die Garderobenmarke hat und wo sie aufbewahrt wird. Ist doch eigentlich ganz einfach oder? Übrigens, wer Gardrobenmarken en gros, Figuren und Dekorationsgegenstände sucht wird hier fündig.