Tabellenletzter St. Pauli: So herausfordernd wird die Rückrunde

congstar Vertragsunterzeichnung mit dem FC St. PauliVertragsunterzeichnung in Köln: Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli (Mitte), Guido Scheffler, Geschäftsführer congstar (rechts) und Stephan Heininger, Marketingleiter congstar Foto: Eduard Bopp

Ist die Zuversicht nach dem Auswärtssieg in Braunschweig am Millerntor berechtigt?

Die Situation für St. Pauli ist bedrohlich. Auch wenn der Auswärtssieg am letzten Sonntag gegen Eintracht Braunschweig drei kostbare Punkte gebracht hat. Auf dem letzten Platz der Tabelle ist man mit inzwischen vier Punkten Abstand zu einem Nicht-Abstiegsrang ein abgeschlagen von weiteren Kandidaten auf den Abstieg wie Erzgebirge Aue und Arminia Bielefeld. Gerade einmal elf Punkte konnte die Lienen-Elf aus 18 Spielen mitnehmen, nur auf zwei Siege gelangte die Mannschaft diese Saison. Während man fünf Remis erzielen konnte, unterlag man bereits in elf Partien und gelangt auf ein Torverhältnis von 13:26 – kein Zweitligist hat weniger Tore verwandelt.

Keine Mannschaft kommt auf weniger Tore

Weder im Heimstadion noch bei auswärtigen Partien kann St. Pauli in dieser Saison eine Erfolgsserie erzielen. So belegt man in der Heimtabelle mit sieben Punkten aus neun Spielen den letzten Platz, immerhin gelangen sieben von neun Toren der Mannschaft vor heimischer Kulisse. Dafür kommt man auf ein auswärtiges Torverhältnis von 6:15 und hat sieben von neun Partien in der Fremde verloren – vier Punkte konnte man aufgrund eines Auswärtssiegs und einem Remis auswärts dennoch sammeln, damit ist man in der Auswärtstabelle immerhin noch mit zwei Punkten Vorsprung vor Arminia Bielefeld zu finden.

Ist die relativ gesehen auswärtige Stärke also ein Punkt, an den Lienen mit seiner Elf in der Rückrunde anknüpfen kann?

Damit St. Pauli aus dem Keller rauskommt, ist weniger eine Verstärkung der Defensive erforderlich. Hier gibt es einige Mannschaften in der 2. Liga, die weitaus mehr Gegentreffer kassieren. Das Hauptproblem für St. Pauli ist die geringe Anzahl der eigenen Treffer. Dabei hatte man doch in der Sommerpause mit Aziz Bouhaddouz einen Top-Scorer verpflichtet, beim SV Sandhausen hat er regelmäßig genetzt – bei St. Pauli kommt er momentan auf fünf Tore in 14 Spielen und ist damit auch der Top-Torschütze der Norddeutschen.

Wenige unterschiedliche Torschützen

Christopher Buchtmann und Cenk Sahin haben jeweils zwei Tore für St. Pauli verwandelt, Marvin Duksch und Bernd Nehring kommen auf jeweils einen Saisontreffer – damit haben aus dem ganzen Kader der Lienen-Elf gerade einmal fünf unterschiedliche Spieler Tore erzielt und von denen, denen das gelang, blieb es bei zwei Spielern bei einem einmaligen Treffer. Auf dieser Grundlage ist es schwer, Spiele zu gewinnen – selbst wenn St. Pauli zumeist mit keinem großen Abstand verliert, auch eine knappe Niederlage bringt eben keine Punkte ein.

Durch einen 2:1-Sieg gegen den FC Basel in einem Testspiel konnte sich St. Pauli neues Selbstbewusstsein in der Winterpause verschaffen, leider unterlag man beim darauffolgenden Freundschaftsspiel gegen Dynamo Kiew bereits wieder mit einem 1:3 und konnte anschließend auch beim Rückrundenauftakt gegen den VfB Stuttgart nicht punkten – am vergangenen Spieltag unterlag der Verein mit einem 0:1 im Heimstadion ein weiteres Mal eher knapp. Der letzte Sieg von St. Pauli fand im vergangenen Jahr statt, als man vor der Winterpause einen 2:0-Auswärtssieg gegen Greuther Fürth erzielte. Mit einem Remis gegen Bochum rückte man ebenfalls ein wenig an die Plätze zum Klassenerhalt heran, doch die Herausforderung des Klassenerhalts ist in dieser Saison für die Spieler von St. Pauli eine große Bürde.