Der letzte Weg – Verwertung des Schrottautos

Ein Schrottauto in einem SchuppenEin Schrottauto Foto: Christopher Windus on Unsplash CC0 Licenxe

Nicht jedes Auto hat das Zeug zum Young- oder Oldtimer, die meisten Hamburger Schrottautos landen beim Autoverwerter

 Irgendwann trifft es jeden: Der gute alte Weggefährt, der seit Jahren immer treu zu Seite stand und sich in den Dienst seines Besitzers gestellt hat, mag nicht mehr. Auch das Leben eines Autos ist bekanntermaßen begrenzt. Übersteigen die möglichen Reparaturkosten den Zeitwert oder hat das Fahrzeug bei einem Unfall dermaßen Schäden erlitten, dass eine Instandsetzung aus Kostengründen unrentabel ist so bleibt nur noch ein Weg – die ordnungsgemäße Verschrottung. Und die Betonung liegt auf ordnungsgemäß. Wie dazu in einem Online Artikel auf umweltbundesamt.de nachzulesen ist, ist der Weg rechtlich vorgeschrieben. Demnach muss das Altauto einem anerkannten Demontagebetriebe zur Verwertung und Verschrottung zuführen. Auch die Hersteller sind zwar vom Gesetzgeber in die Pflicht genommen worden, doch die Rückgabe an diese gestaltet sich nicht sonderlich einfach. 

Worauf bei der Verschrottung zu achten ist

 Der letzte Fahrzeughalter ist bis zuletzt für sein Auto verantwortlich. Soll heißen, dass dieses auch bis zur Verschrottung zutrifft. Wer sein Schrottauto allerdings irgendwo in freier Wildbahn abgemeldet abstellt und darauf hofft, dass dieses dort bis zu seinem Verfall stehen bleiben kann, der irrt. Dieses stellt einen gravierenden Verstoß gegen umweltrechtliche Gesetze dar und kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen. Deutlich günstiger und dazu auch völlig problemlos ist es, eine anerkannte und zertifizierte Autoverwertung (einen anerkannten Demontagebetrieb) mit der Abholung und Verwertung zu beauftragen. Dieses ist oftmals völlig kostenlos.

An einem Beispiel der Hansestadt Hamburg wird deutlich, dass hier jedoch zahlreiche Fahrzeugbesitzer mit einer ordnungsgemäßen Entsorgung offenbar nicht sonderlich interessiert scheinen. Anstatt eine kostenfreie Autoverwertung in Hamburg mit der kostenlosen Abholung und Verschrottung zu beauftragen, stellen sie die Autos einfach mal auf den Parkstreifen. So wurden laut eines Online Berichts auf abendblatt.de zahlreiche Parkplätze durch die Schrotthaufen blockiert.

Im Jahr 2015 wurden vor allem die Bezirke Wandsbek (798 Autos), Altona (395) oder Hamburg – Nord (353) als bevorzugte Abstellorte gewählt. Ordnungsbehörden zweifeln nicht, dass diese Zahlen auch 2017 erreicht oder sogar übertroffen werden. Dieses Verhalten der Besitzer ist nicht nachzuvollziehen und schon gar nicht zu tolerieren, denn zertifizierte Demontagebetriebe sorgen für eine reibungslosen Ablauf.

Ein VW Käfer als Schrottauto auf der Wiese

So sollte ein Schrottauto nicht entsorgt werden. Das wird teuer Foto: Peter Pryharski on Unsplash CC0 License

Zertifizierte Autoverwertungsbetriebe

Idealerweise wendet man sich an ein solches Unternehmen, sollte aber wissen, worauf hierbei zu achten ist. Zum einen darf das Altfahrzeug weder ausgebrannt, noch ausgeschlachtet angeboten werden. Ansonsten nimmt der anerkannte und professionelle Dienstleister das Auto nicht entgegen. Daneben gilt zu beachten

  • Fahrzeug beim Straßenverkehrsamt abmelden (kann auch in Absprache mit dem Verwerter durch diesen erfolgen)
  • Nachweis über die ordnungsgemäße Verwertung erhalten
  • Übergabe Zulassungsbescheinigung Teil I und II (vormals Fahrzeugschein und Brief) an Verwerter
  • Schlüssel an Dienstleister übergeben
  • Gegebenenfalls Versicherung verständigen

Der ordnungsgemäße Verwertungsnachweis ist für den letzten Halter von besonderer Bedeutung. Der Verwertungsnachweis gibt die Gewähr, dass ein Auto letztlich tatsächlich verwertet wurde. Schad- und Betriebsstoffe ordnungsgemäß entsorgt und die Reste in der Schrottpresse gelandet sind. Sollten sich im Nachgang, aus welchen Gründen auch immer, irgendwelche Ungereimtheiten bezüglich des Fahrzeugs ergeben, so trägt der Demontagebetrieb die Verantwortung. Beispiel aus gegebenen Anlässen: Das Auto wurde nicht wie angegeben verschrottet, sondern in ein anderes Land verkauft. Geschehen dort mit dem Fahrzeug Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, so ist man mit dem Verwertungsnachweis aus dem Schneider. Daher gilt es, sich einen seriösen und erfahrenen Anbieter auszuwählen, der seine Dienste kostenfrei und zuverlässig verrichtet.

Schrottautos – Was man ausbauen darf – und was nicht

 So manches könnte man von seinem alten Weggefährten doch noch behalten. Die tollen Scheinwerfer, vielleicht auch einen schicken Sitz oder sonstige Teile. Wer nun meint, er könne die ausbauen und das Fahrzeug dann an den Autoverwerter übergeben, der irrt. Im Laufe des Verwertungsprozesses übernimmt der Dienstleister diese Aufgaben. Dadurch wird sichergestellt, dass eine ordnungsgemäße und umweltbewusste Verwertung erfolgt. Zudem verdient das Unternehmen auch sein Geld damit. Und schließlich erfolgen Abholung und Verschrottung ja auch kostenlos. Manchmal erhält der Besitzer sogar ein paar Euro. Mitnehmen darf man natürlich exemplarisch die HIFI-Anlage oder das NAVI-Gerät.

Christopher Windus Peter Pryharski