10 Dinge…die Österreichern in Hamburg fremd sind!

Österreicher in HamburgStudentin Tina ist für drei Monate in der Hansestadt

Gekommen, um zu bleiben… zumindest (vorerst) für drei Monate!
Diesen Plan verfolgen Tina, Lisa und Stefanie: Drei Studentinnen aus Österreich, die seit März in Hamburg wohnen und arbeiten. Im Rahmen ihres Journalismus und PR-Studiums in Graz haben sich die Mädels dazu entschlossen, ihr Pflichtpraktikum in der Hansestadt zu absolvieren. Die „schönste Stadt der Welt“ eroberte das Herz der Drei im Sturm und auch Wochen später hält Hamburg noch die eine oder andere Überraschung für die Österreicherinnen bereit: von ungewöhnlichen Essgewohnheiten, kuriosen Verkehrsregeln und Strandfeeling in der Stadt – oder auch: von 10 Dingen, die einem Österreicher in Hamburg fremd sind.

1. „Moin und „Tschüüüss“
Ob jung oder alt, in Hamburg begrüßt man sich mit einem freundlichen „Moin“ oder „Hallo“ und ruft zur Verabschiedung gerne „Tschüüüss“. Ziemlich ungewöhnlich für Österreicher, die Fremde und vor allem ältere Menschen nie derart umgangssprachlich ansprechen. Stattdessen wird ein höfliches „Grüß Gott“, „Guten Tag“ oder „Auf Wiedersehen“ erwartet.

2. Franzbrötchen
Ob am Frühstückstisch oder zu Kaffee und Kuchen, Franzbrötchen sind in vielen Hamburger Familien nicht wegzudenken – Österreicher hingegen wissen vor dem ersten Besuch in der Hansestadt meist nichts mit dem Begriff anzufangen. Das Feingebäck aus Plunder- oder Hefeteig wird mit einer Zucker-Zimt-Mischung gefüllt und ist eine Abwandlung der Zimtschnecke, die auch in Österreich gerne am Dessertteller landet.

Franzbrötchen

Typisch Hamburg: Franzbrötchen | Foto (c) Tina Peinhart

3. die Hilfsbereitschaft der Hansestädter
Steht man in Hamburg mit seinem Stadtplan an einer Straßenecke und blickt verwirrt um sich, ist der nächste Hamburger nicht weit, der einem ohne Aufforderung seine Hilfe anbietet. In Österreich hingegen ist das die Ausnahme – hier kann es sogar schon mal vorkommen, dass Passanten mit ihrem abweisenden Verhalten signalisieren, gar nicht erst angesprochen werden zu wollen.

4. Sprunghafte Wetterverhältnisse
Sonne, Regen, Windböen, Hagel – und das alles nur innerhalb weniger Minuten. Während sich Österreicher bei Schlechtwetterprognosen auf Dauerregen einstellen können, ist in Hamburg nach einem kurzen Regenschauer die Sonne nicht weit. Auf Regenschirme verzichten die Hamburger daher meist, sie ziehen sich zur Überbrückung lieber mal schnell die Kapuze über den Kopf.

5. Strandfeeling in der Stadt
Abgesehen von wenigen Strandbars inmitten der Städte, müssen Österreicher etwas Zeit im Auto verbringen, um am Strand die Seele baumeln lassen zu können. Ganz anders in Hamburg: Ob Blankenese oder Övelgönne – nur wenige Minuten mit der Fähre oder der S-Bahn entfernt, kommt man in Hamburg schnell in den Genuss von Sonne, Strand und „Meer“. Die Füße im Sand, in der Hand ein kühles Getränk und den Blick auf die weitläufige Elbe gerichtet. Hamburg sorgt selbst für wenige Stunden für das richtige Urlaubsfeeling.

Blankenese

Blankenese: Strandfeeling nur unweit vom Stadtzentrum entfernt | Foto (c) Tina Peinhart

6. die Hundefreundlichkeit
Hunde, die in Städten leben, können nicht artgerecht gehalten werden? In Hamburg schon. Viele Plätze wie der Stadtpark, Planten un Blomen oder der Elbstrand bieten den Vierbeinern reichlich Möglichkeit zum Austoben. Darüber hinaus dürfen Hunde ohne Maulkorb und Leine in der Stadt herumlaufen, sobald man als Besitzer nachgewiesen hat, seinen Hund im Alltag unter Kontrolle zu haben. Während Hamburgs Hunde am Elbstrand zur Abkühlung ins Wasser springen, benötigen die Vierbeiner in manchen österreichischen Städten sogar ein eigenes Öffi-Ticket – darin dürfen sie aber auch nur angeleint und mit Maulkorb mitfahren. Generell kann es für Hundehalter in Österreich sehr teuer werden, den vierbeinigen Liebling in der Öffentlichkeit ohne Leine oder Maulkorb zu führen. Selbst auf dem Land – wo meist außer Wald und Wiesen weit und breit nichts zu sehen ist – gilt zum Teil Leinenpflicht.

7. Alsterwasser
Wichtiger Hinweis für alle Biertrinker und jene, die es in Hamburg noch werden wollen: Mit dem Ausdruck „Radler“ erhält man bei der Bestellung am Tresen anstatt Bier mit Limonade meist nur einen fragenden Blick des Kellners. Während der „Radler“ in Österreich als übliche Bezeichnung für das beliebte Biermischgetränk gilt, spricht man in der Hansestadt bei selben Getränk von „Alsterwasser“.

Alsterwasser

Sonne, Strand und ein gekühltes Alsterwasser | Foto (c) Tina Peinhart

8. Müllsammelstellen an Straßenecken
Pappkartons, Verpackungen und Altpapier, das an der Straßenkreuzung liegt, als wäre es achtlos fallengelassen worden – in manchen Stadtteilen Hamburgs kein seltener Anblick. Aber meist nur für kurze Zeit, denn dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Einwohner häufen an diesen Flächen ihr Altpapier an, das danach von der Abfallentsorgung eingesammelt wird. Oft findet man auch Hinweisschilder an Laternen, die solche Sammelstellen kennzeichnen und bei Touristen schnell für Verwirrung und Belustigung sorgen.

9. Eis essen bei winterlichen Temperaturen
Dass Hamburgs Einwohner abgehärtet sind, was Wind und Wetter betrifft, fällt relativ schnell auf: kurze Hosen beim Joggen und dünne Jäckchen beim Stadtbummel sind selbst bei wenigen Plusgraden und eisigem Wind keine Seltenheit. Aber Eis im März? Wo man beim Essen darauf achten muss, dass einem nicht die Finger abfrieren? In Hamburg scheinbar ganz normal. Zwar gönnen sich die Österreicher gerne und öfter mal ein Eis, aber höchstens bei frühlingshaften Temperaturen und zur Abkühlung im Sommer. In Hamburg hingegen läuft man ständig dem einen oder anderen Eisliebhaber über den Weg – ob bei Sonnenschein, winterlichen Temperaturen oder vor dem nächsten Sturmtief.

Eiswagen Hamburg

Vor den beliebten Eiswägen bilden sich in Hamburg oft Schlangen | Foto (c) Tina Peinhart

10. Einbahnstraßen, die die Fahrtrichtung wechseln
Vormittags fahren die Autos in eine und nachmittags in die andere Richtung? Und das auf ein und derselben Straße? Ja, genau so funktioniert das Einbahnsystem in der Sierichstraße, der zweispurigen Verbindungsstraße zwischen der Hamburger Innenstadt und den nördlichen Stadtteilen. Grund dafür ist der Berufsverkehr: Von 4 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags fährt man stadteinwärts, von 12 Uhr mittags bis 4 Uhr morgens stadtauswärts. Damit gehört die Sierichstraße zu einer der wenigen Straßen in Europa, die ihre Fahrtrichtung tageszeitabhängig wechselt. Was für viele Einheimische einen Vorteil darstellt, kann für Touristen zum Problem werden – denn nicht alle Navis sind auf die besonderen Gegebenheiten von Hamburgs bekanntester Einbahnstraße programmiert…