100 Jahre U-Bahn in Hamburg

100 Jahre U-Bahn HamburgHistorische U-Bahn beim Zwischenhalt in Schlump Foto: ganz-hamburg.de

Im historischen Hochbahnzug auf der Ur-Strecke, der Ringbahn unterwegs.

Am 15. Februar 2012 um 11.12. Uhr staunten die Fahrgäste an der U-Bahn-Haltestelle “Rathaus” nicht schlecht! Zum 100-sten Geburtstag der Hamburger U-Bahn fuhr ein historischer Zug in die Haltestelle ein und verführte so manchen Hamburger Fahrgast zu einer gemütlichen Runde im historischen Gewand.

Doch als erstes hieß es den historischen Ehrengästen lauschen. HOCHBAHN-Direktor Dr. Wilhelm Stein hielt als erster seine Rede auf die neueste Errungenschaft der Hamburger auf den Weg in moderne Zeiten. Danach übergab er das Wort an Dr. Johann Heinrich Burchhard, dem ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.

Als ganz besondere Überraschung durften die Fahrgäste mit der liebevoll restaurierten U-Bahn “Anno dazumal” ihre Fahrt durch die schönste Stadt der Welt antreten. Es galten die normalen Fahrtickets. Damit schenkte die Hamburger Hochbahn AG den interessierten Gästen ein Stück historische Gemütlichkeit, die für eine (viel zu kurze) Stunde die Hektik der heutigen Zeit vergessen liess.

Bilderstrecke 100 Jahre U-Bahn in Hamburg, Teil 1

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Schauspieler amüsierten die Fahrgäste mit lustigen Geschichten aus der Zeit des U-Bahn-Baus und der Inbetriebnahme und so mancher Gast fühlte sich in frühere Zeiten zurückversetzt, als die geschwätzige Hausmagd Gerda auf die Fischverkäuferin Hilde traf und von den Belangen ihrer Dienstherrin berichtete. Zudem wurden die Vorzüge der neuen U-Bahn gepriesen: “Das ist ein ganz neues Fahrgefühl. Etwas ganz anderes, als die sechs Kilometer in der Stunde mit der Strassenbahn!” Für 10 Pfennig konnten die Gäste damals von der 3. Klasse in die 2. Klasse wechseln, auch wenn dies den Fahrkomfort nicht änderte, die Holzsitze waren in allen Klassen nicht besonders bequem.

Bilderstrecke 100 Jahre U-Bahn in Hamburg, Teil 2

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So mancher, wie der Hamburger Jörn Pimsl oder Peter und Edeltraut Brüning wollten ihre Kindheitserinnerungen auffrischen. In Hamburg geboren fuhren die drei noch mit der historischen Bahn und fühlten sich in alte Zeiten zurück versetzt: “Erst Ende der 50erJahre wurden die Wagen ausgestauscht”, weiß Jörn Pimsl zu berichten. “Ich kann mich noch an Schulausflüge erinnern, bei denen ich in solch einer U-Bahn gefahren bin. An der Haltestelle gab es immer Kartoffelsalat.” Bei den schönen Erinnerungen schleicht sich ein Lächeln auf die Lippen des Hamburgers und so mancher, alteingesessener Hamburger wünschte sich am Ende der Fahrt die “Gute, alte Zeit” zurück!

In Hamburg heißt die U-Bahn auch Hochbahn. Die historische Ringlinie wurde größtenteils auf Viadukten durch die Stadt geführt. Hamburger waren und sind als gute hanseatische Kaufleute schon immer auch sparsam gewesen und Hochbau ist deutlich preiswerter als ein Tunnelbau für eine Untergrundbahn.

Mehr Informationen zur Hamburger Hochbahn unter: www.100-jahre-hochbahn.de