Wanderungsbewegung bei Unternehmen in Hamburg

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In der Nord-Metropole ballt es sich zusehends. Firmen weichen deshalb verstärkt auf Grundstücke im Umland der Hansestadt aus.

Der Markt für Industrie- und Gewerbeimmobilien erweist sich mit einem Gesamtflächenumsatz von rund 204.000 m² im ersten Halbjahr 2014 als stabil. Mangelnde Mietflächen und Grundstücke in Hamburg veranlassen Industrie- und Logistikunternehmen jedoch dazu, mehr ins Umland umzusiedeln. Der Anteil der vermarkteten Fläche im Umland ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein weiteres Mal um 9 Prozentpunkte angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Maklerbüro Engel & Völkers Commercial. 42 % der Industrie-, Gewerbe- und Logistikflächen würden inzwischen im Umland vermarktet werden. Dabei seien 4 der 7 größten Einzelumsätze in dieser Region zu verorten. An der Spitze steht die ASROPA Food GmbH in Umland-Ost mit 10.687 m².

Ein aufblühender Hamburger Osten ─ das ist auch das Ziel der Stadtentwicklungspolitik des Senats. In bisher vernachlässigten Stadtteilen sollen in den nächsten 10 Jahren Flächen für den Ausbau von neuen Wohnungen und Industrie- und Gewerbeimmobilien geschaffen werden. Im Entwicklungsplan “Stromaufwärts an Elbe und Bille” ist der Bau von 15.000 bis 20.000 Wohnungen in 11 Fokusräumen angesetzt. Das gute Image von Hamburg soll dadurch noch mehr aufgebessert werden. Zu lange hat sich das Geschäftsleben auf bestimmte Szeneviertel konzentriert.

Mehr Flächen müssen her – insbesondere für die Logistik- und Handwerksbranche

Auffällig auf dem Hamburger Markt für Industrie- und Gewerbeflächen sei laut Engel & Völkers Commercial ein Leerstand von circa 120.000 m² Fläche für Logistikunternehmen im westlichen Hafen. Verschiedene wirtschaftliche, auch in der Betriebsstruktur verbleibende Entwicklungen haben dazu geführt, dass in diesem Teil der Stadt noch Gewerbeflächen zur Verfügung stünden. Als begehrte Gewerbe- und Industriefläche gelten die Harburger Seehäfen, welche entlang der Süderelbe zwischen Kattwykbrücke im Westen und Harburger Binnenhafen im Osten verlaufen. Weil es in diesem Hafengebiet jedoch zu viele unterschiedliche private Grundeigentümer gibt und die Verwaltungsmacht bei der Hamburg Port Authority (HPA) liegt, bleibt das Potenzial der Seehäfen bislang ungenutzt. Genaue Vorschläge, wie die Südzone des Hamburger Hafens genutzt werden könnte, sind im Impulspapier Harburg Vision 2020/50 des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden ausformuliert.

Wie in anderen Teilen Deutschlands wird in diesem Jahr vor allem eine erhöhte Nachfrage nach Logistikimmobilien erwartet. Die aktuell in Hamburg verfügbaren Immobilien wie Lagerhallen und Produktionsstätten können auf Immobilienscout24.de eingesehen werden. Das Transaktionsvolumen hat nach einer Pressemitteilung des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International Deutschland (hier als PDF) um etwa 55 % gegenüber dem Halbjahresergebnis des Vorjahres zugelegt. Es liegt bei gut 1,7 Milliarden Euro. 67 % des Marktanteils und damit mehr als 1,1 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehen auf internationale Anleger zurück. Die Hamburgische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (HWF), welche bis heute rund 57.000 Arbeitsplätze in der Hansestadt schaffen konnte, erkennt vor allem für die Handwerksbranche einen erhöhten Bedarf an neuen Gewerbeflächen. In Kooperation mit der Handwerkskammer Hamburg hat die HWF das Onlineportal der Hamburger Immobiliendatenbank (http://www.hdb-hamburg.de/) zum Hamburger Immobilienfenster weiterentwickelt, das vorhandene Reserveflächen und -immobilien aufführt, die für das Handwerksgewerbe offen stehen sollen.