Ostern in Hamburg – Warum feiern wir eigentlich Ostern?

schwarzweiß Foto Jesus am KreuzFoto von Alem Sánchez von Pexels

Nicht Weihnachten, sondern Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit.

Je näher die Osterfeiertage rücken, desto schöner scheint die Sonne. Die Luft duftet nach Frühling, die ersten Tulpen und Schneeglöchchen strecken vorsichtig ihre Köpfe aus der Erde und überall zwitschern die Vögel. Die kalte und dunkle Jahreszeit ist endlich wieder Vergangenheit und die schönen Tage können beginnen.

Doch warum feiern wir überhaupt Ostern? Was steckt dahinter und warum backen wir helles Brot und suchen Ostereier und was hat ein Hase, der Eier versteckt mit der Kreuzigung Christi zu tun?

Ostern ist der wichtigste Feiertag der Christen. In den ersten Jahrhunderten wurde Weihnachten oder die Heilige Nacht überhaupt nicht festlich begangen. Am Karfreitag soll Jesus Christus, Gottes Sohn, am Kreuz gestorben sein und alle Sünden der Menschheit auf sich genommen haben. Dies ist der Grundsatz der christlichen Kirche, die Vergebung der Sünden. Am dritten Tag, also Ostersonntag soll Jesus von den Toten auferstanden sein.

Die Christen bereiten sich intensiv auf diesen Feiertag vor. Zu Aschermittwoch beginnt eine 40-tägige Fastenzeit, in der bewusst auf Alkohol, Süßigkeiten und allen Gaumenfreuden verzichtet wird. Damit wird an Jesus Aufenthalt in der Wüste und seiner Versuchung durch den Teufel angespielt.

Die Ostertage werden mit dem Palmsonntag eingeleitet. An diesem Tag ritt Jesus auf einen Esel in Jerusalem ein und sein Weg wurde mit Palmblättern geschmückt. Traditionell erhalten Kinder einen so genannten Palmzweig. Ein Stock, auf dem eine Taube aus süßem Teig, geschmückt mit kleinen Zweige des Buxbaums angebracht sind. Am Karfreitag finden die Gottesdienste zu Jesu Todeszeit statt und erinnern an das Geschenk, das der Sohn Gottes der Menschheit gemacht hat.

Die Germanen und Ostern

Viele Ursprünge des christlichen Osterfestes sind heidnischer Natur. Zwar kann der Todestag Jesu fast genau eingegrenzt werden, da historische Quellen vom Einzug Jesu in Jerusalem vom Pessachfest sprechen, aber es kam den damaligen Missionaren sehr entgegen, dass die heidnischen Germanen zur gleichen Zeit ihr Frühlingsfest feierten, das machte es ihnen leichter den Germanen den christlichen Glauben nahe zu bringen.

Osterschmuck
Osterschmuck ©Tanja Lugert

Das Wort Ostern selber soll sich auf das altgermanische Wort “Morgenröte” beziehen und darauf hinweisen, dass die Germanen zur gleichen Zeit ihr Frühlingsfest gefeiert haben. Osterfeuer, die in vielen Orten zur Tradition gehören, sollen die Winterdämonen vertreiben.

Der Osterhase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und hat so gesehen mit dem christlichen Glauben überhaupt nichts zu tun, auch die buntgeschmückten Brunnen, Kirchen, farbenprächtigen Zweige weisen auf den Neubeginn der Natur im Frühjahr hin.

Die Hinduisten in Indien feiern überigens zur gleichen Zeit ihr “Holi-Fest”. Dabei laufen sie durch die Straßen der Städte und bewerfen sich mit buntem Farbpulver!

Osterbräuche in Deutschland

Neben den Osterfeuern und christlichen Gottesdiensten gibt es in jeder Region verschiedene Bräuche, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu Traditionen manifestiert haben.

Eins ist überall gleich. Es wird fleißig gebacken, meist süße Kuchen in Hasen- oder Lammform und Hefekuchen. Eier werden bunt bemalt und zur Freude der kleinen Kinder zusammen mit Schokohasen versteckt. Zudem werden während der Fastenzeit die ersten grünen Zweige mit bunten Plastikeiern bestückt.

Aber egal, woher die Traditionen des Osterfestes kommen und welchen Hintergrund sie haben, es ist eine Zeit, in der Familien zusammenrücken und sich Zeit füreinander nehmen um gemeinsam etwas zu unternehmen.