Daytrading – Die Jagd nach Volatilität

Börse Hamburg in der RathausstraßeHanseatische Wertpapierbörse Hamburg in der Rathausstraße - Symbolbild © Norbert Schmidt

Daytrading: Die up- und downs an Märkten richtig einschätzen und selbst mit kleinen Kursschwankungen Geld verdienen.

Mit neuen Arten von Finanzinstrumenten, wie den berühmt berüchtigten CFDs, werden auch für Privattrader neue Tradingformen zugänglich, die normalerweise nur jenen vorenthalten waren, die über das nötige Kapital verfügten.

So ist das sogenannte Daytrading in den Fokus vieler Neulinge im Trading gerückt. Vor allem die Chance auf schnelle, hohe Gewinne, macht diese Form der Börsenspekulation für viele interessant. In den Hintergrund rückt dabei das große Risiko, nämlich jenes auf den Totalverlust, seines Kapitals. Wie cfd-trader.info berichtet, verlieren nämlich etwa 74-89% der Privatkonten Geld beim Handel mit CFDs.

Was ist Daytrading?

Beim Daytrading versucht der Trader in erster Linie aus den Schwankungen, denen der Kurs eines Werts während des Tages unterliegt, Gewinn zu schlagen. Man setzt also nicht auf langfristige Anlage aufgrund der zu erwartenden Marktentwicklung, sondern versucht kurzfristige Bewegungen anhand der sogenannten „Chartanalyse“ vorherzusehen. Damit sich dieses Vorgehen auszahlt, benötigt man aber sehr viel Kapital, da die Schwankungen des Kurses während des Tages zumeist in einem Promillebereich stattfinden. Hat man aber ein großes Tradingvolumen zur Verfügung, kann man auch daraus schöne Gewinne ziehen. Je volatiler ein Kurs ist, also je mehr er Veränderungen unterliegt, umso attraktiver ist dieser für Daytrader.

Hat man allerdings nicht so viel Kapital zur Verfügung kann man sich CFDs (contract for difference), zu Deutsch Differenzkontrakten, bedienen. Dieses Finanzinstrument unterscheidet sich aber vom herkömmlichen Börsenhandel dahingehend, dass man nicht tatsächlich Werte, wie z.B. Aktien (CFDs gibt es aber von so ziemlich allen börsengehandelten Werten), kauft und verkauft, sondern lediglich auf deren Kurs spekuliert. Das ermöglicht es nicht nur auf steigende Kurs zu setzen, sondern ebenso auf fallende, weil es nur um die Kursdifferenz geht.
Das Interessante für jene, die Daytrading betreiben wollen ist aber, dass bei CFDs Hebel zum Einsatz kommen, welche das selbst eingebrachte Kapital vervielfachen. So hat man ein künstlich erschaffenes, hohes Tradingvolumen zur Verfügung, wobei das eigene Kapital nur als Sicherheitsleistung dient und als „Margin“ betitelt wird. Dadurch wird Daytrading ermöglicht, allerdings steigt auch das Risiko und es ist ein Totalverlust des Kapitals möglich.

Achtung: Großes Risiko bei CFDs

Im Gegensatz zum herkömmlichen Börsenhandel ist der Totalverlust seines Geldes beim CFD Trading nicht die Ausnahme, sondern gang und gäbe. Durch die Hebel haben Kursveränderungen in Relation zum selbst eingebrachten Kapital große Auswirkungen und der Verlust kann dieses auch übersteigen. Passiert das, so wird der Trade automatische beendet und man hat sein Geld verloren. Mehr als das eingebrachte Kapital kann man glücklicherweise nicht verlieren. Dieser Umstand ist nicht selbstverständlich, denn die sogenannte „Nachschusspflicht“ bei CFDs, also die Haftbarkeit für Verluste über das Guthaben hinaus, wurde in Deutschland erst im August 2017 durch die BaFin verboten! Auch wenn diese Gefahr nicht mehr besteht, unterschätzen viele Trader, und da besonders Anfänger, das große Risiko beim Einsatz von Hebeln! Die mögliche Gewinnhöhe steigt nämlich nicht in gleichem Ausmaß wie das Risiko für Verlust!

Vorbereiten mit einem Demokonto

Laut daytrading-software.net beträgt die Verlustrate bei Anfängern im CFD Trading knapp 90%! Allerdings erleiden jene, die vor dem Start mit dem Handel mit echtem Geld sich ausgiebig in einem Demokonto vorbereitet haben, etwa 50% weniger Verlust! Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass diese bessere Strategien haben, oder sich besser in der Chartanalyse auskennen, sondern dass diese im CFD Demokonto das Risiko, welches große Hebel bergen gelernt haben besser abzuschätzen.

Allgemein sollte man so lange in einem Daytrading Demokonto üben, bis man es geschafft hat über einen längeren Zeitraum eine positive Bilanz zu erzielen. Denn wie sollte man beim Echtgeldhandel Erfolg haben können, bei dem man auch mit Gefühlen wie Angst und Gier zu kämpfen hat, wenn man es nicht einem in der Demo schafft?

Quellenangaben:
http://www.cfd-demokonto.net/
https://www.daytrading-broker.net/