Der Immobilienmarkt in und um Hamburg boomt: Wo Interessenten noch günstige Objekte finden

Schönes Jugendstilhaus, weiß, in Hamburg EppendorfEine gesuchte Wohnlage - Jugendstilhaus in Hamburg Eppendorf © ganz-hamburg.de

Den Hamburger Immobilienmarkt verstehen.

Wohnraum in Hamburg ist aus guten Gründen äußert begehrt. Viele Einwohner schätzen die hohe Lebensqualität, die zahlreichen Parkanlagen, ebenso wie die Nähe zum Wasser und die architektonische Vielfalt der Stadt. Die wachsende Nachfrage nach Wohnimmobilien wirkt sich zunehmend auf die Immobilienpreise in Hamburg aus. Das hat zur Folge, dass immer mehr Interessenten ihren Radius bei der Suche nach einem Eigenheim auf das weitere Umland der Metropole ausweiten. Das lässt wiederum die Preise in den angrenzenden Landkreisen steigen.

Die Pandemie hat diese Entwicklung weiter verstärkt. Es ist beispielsweise zu beobachten, dass durch den sogenannten Home-Office-Effekt viele Kaufinteressenten kompromissbereiter sind, längere Arbeitswege in die Stadt auf sich zu nehmen. Von dieser Entwicklung profitieren jetzt die Landkreise im zweiten und dritten Ring rund um Hamburg.

Erwägen auch Sie derzeit einen Umzug ins Hamburger Umland oder innerhalb der Hansestadt? Dann ist dieser Artikel sicherlich hilfreich für Sie. Wir haben uns die Daten angesehen, welche die Marktbeobachter von von Poll Immobilien –  die auch bei uns als Immobilienmakler in Hamburg tätig sind – in ihrer aktuellen Analyse veröffentlicht haben und beleuchten die aufschlussreichen Ergebnisse.

Immobilienpreise in Hamburg sind 2021 am höchsten

Für ein Ein- und Zweifamilienhaus in der Hansestadt zahlen Käufer im Schnitt 599.425 Euro. Wenig überraschend sind die Immobilienpreise in Hamburg teurer als im Umland. Am Wohnmarkt schließen sich drei Landkreise aus dem ersten Ring um Hamburg an: Gleich 20 Prozent günstiger war es im Landkreis Stormarn. Hier mussten Kaufinteressenten durchschnittlich 475.000 Euro für ein Objekt rechnen. Etwas preiswerter war es in Pinneberg mit 429.000 Euro sowie in der Region Harburg mit 420.000 Euro. 

Das preisliche Mittelfeld im Kaufpreisranking bei den Ein- und Zweifamilienhäusern führen die Landkreise Lüneburg mit circa 389.000 Euro, Segeberg mit 380.000 Euro, Herzogtum Lauenburg mit 362.500 Euro und Ostholstein mit durchschnittlich 360.000 Euro an. Gleich darauf folgt die etwas preiswertere kreisfreie Stadt Lübeck mit 345.000 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus. Hier wird deutlich, dass die durchschnittliche Wertentwicklung für Immobilien in den schleswig-holsteinischen Landkreisen, nördlich von Hamburg, weitaus stärker ist als in den Landkreisen, die in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern liegen. Ein Grund ist die unmittelbare Nähe zur Nord- und Ostsee, die als Naherholungsgebiete ein hervorragendes Refugium bieten.

Immobilienpreise unter 300.000 Euro fanden sich 2020 nur noch im zweiten und dritten Ring der Landkreise um Hamburg. Ausnahme war hier der Landkreis Stade, im ersten Ring gelegen: Dort zahlten Interessenten im Schnitt 299.000 Euro für eine Immobilie.

Schwerin rief denselben Durchschnittspreis auf, gefolgt von Nordwestmecklenburg mit 275.000 Euro, Rotenburg (Wümme) mit 269.000 Euro, dem Heidekreis mit 265.000 Euro sowie Neumünster und Steinburg mit jeweils rund 259.000 Euro. Noch etwas preiswerter waren dagegen Häuser in Cuxhaven mit 239.000 Euro, Uelzen mit 229.000 Euro und Dithmarschen mit 210.000 Euro. Das Kehdinger Land am Unterlauf der Elbe, im Landkreis Stade gelegen, ist derzeit noch ein echter Geheimtipp mit attraktiven Immobilienpreisen im Hamburger Umland.

Grafik Immobilien Wohnatlas 2021
Postbank Wohnatlas Immobilen 2021

Moderate Preise in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Lüchow-Dannenberg

Am günstigsten waren Ein- und Zweifamilienhäuser in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim mit durchschnittlich 174.560 Euro und Lüchow-Dannenberg mit rund 159.500 Euro, beide südöstlich vom Wohnmarkt in Hamburg gelegen. Damit war Lüchow-Dannenberg als Region mit den niedrigsten Immobilienpreisen fast viermal günstiger als Spitzenreiter Hamburg. 

Starke Wertentwicklung von Immobilien in Hamburg

Der Immobilienmarkt Hamburg zeigt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einige Preisanstiege. Die stärksten Preissteigerungen von 2019 auf 2020 verzeichnen die Rotenburg (Wümme) und Lübeck mit jeweils fast 17 Prozent, dicht gefolgt von Ostholstein mit 16,1 Prozent. Während die Preisanstiege in Neumünster, Uelzen und Nordwestmecklenburg zwischen 15,1 Prozent und 15,5 Prozent lagen, erhöhten sich die durchschnittlichen Immobilienpreise in Cuxhaven um 14,4 Prozent, in Dithmarschen um 13,1 Prozent und in Lüneburg um 11,1 Prozent. In Schwerin, Steinburg und Lüchow-Dannenberg rangieren die Steigerungen der Immobilienpreise zwischen zehn Prozent und 10,7 Prozent. 

Auffällig am Wohnmarkt in Hamburg ist, dass zwei Drittel der analysierten Landkreise mit Preissteigerungen im zweistelligen Bereich aktuell noch unter der 300.000 Euro-Marke bei Ein- und Zweifamilienhäusern liegen. Es ist daher zu erwarten, dass sich der Aufwärtstrend in diesen Regionen in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird.

Besonders Kapitalanleger können hier noch rentable Objekte finden. Aber auch für all diejenigen, die auf der Suche nach einem Zweitwohnsitz sind, bieten diese Regionen gute Möglichkeiten. In Cuxhaven zum Beispiel registrieren wir in den letzten Jahren eine erhöhte Nachfrage nach Immobilien als Zweitwohnsitz. Die Käuferschaft stammt hier interessanterweise vorwiegend aus den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Einstellige Preisanstiege verzeichneten die Landkreise Herzogtum Lauenburg und Harburg mit 9,2 Prozent beziehungsweise 9,1 Prozent sowie Segeberg mit 8,9 Prozent und Stormarn mit 8,1 Prozent.

Sowohl in der Hansestadt Hamburg als auch in den Regionen Pinneberg, Stade und dem Heidekreis legten die durchschnittlichen Immobilienpreise zwischen 7,3 Prozent und 7,8 Prozent zu.

Damit liegen Hamburg als Spitzenreiter bei den Kaufpreisen und die drei teuersten Landkreise im Hamburger Umland immerhin im einstelligen Prozentbereich bei der Kaufpreisentwicklung gegenüber dem Vorjahr. Den niedrigsten Anstieg mit nur 3,3 Prozent gab es im Landkreis Ludwigslust-Parchim, der gleichzeitig die zweitgünstigsten Immobilienpreise im gesamten Ranking aufruft.

Fazit:

Betrachten wir den Immobilienmarkt in und um Hamburg, zeichnen sich laut der Analyse von von Poll Immobilien folgende Trends ab:

  • Die teuersten Ein- und Zweifamilienhäusern finden potenzielle Käufer weiterhin in Hamburg (Stadt).
  • Blicken Sie als Kaufinteressent in die nähere Umgebung der Hansestadt, so sinkt das Preisniveau merklich. Aber auch hier gilt: Schauen Sie sich die einzelnen Landkreise genau an. So ist beispielsweise der Kreis Harburg weitaus günstiger als Stormarn. Außerdem gibt es preislich besonders attraktive Regionen wie das Kehdinger Land.
  • Bei den Preissteigerungen von 2019 gegenüber 2020 gibt es ein Spektrum zwischen 7,8 Prozent bis nahezu 17 Prozent. Rotenburg (Wümme) und Lübeck sind hier die klaren Spitzenreiter, während Hamburg (Stadt) sowie die Landkreise Pinneberg, Stade und Heide die Schlusslichter bilden.
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    Bei zwei Drittel der berücksichtigten Landkreise mit Preissteigerungen im zweistelligen Bereich können Ein- und Zweifamilienhäuser für unter 300.000 Euro erworben werden. Das zeigt, dass das Hamburger Umland sowohl für Privatkäufer als auch Investoren weiterhin ein attraktiver Markt ist.