Grüne Geldanlagen – diese Möglichkeiten haben Anleger

Go Green HinweistafelNachhaltige Investments gewinnen immer mehr Anhänger! Foto: geralt on pixabay.com

Die Umweltbewegung hat nun auch schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel! Vieles wendete sich zum Besseren. Regionale Ernährungsformen und ressourcensparende Produktionsweisen sind ebenso eine direkte Folge dieser gesellschaftlichen Umwälzungen wie das Elektroauto und LED-Lampen. Während die ökologische Denkweise inzwischen in großen Teilen der Gesellschaft angekommen ist, führte sie bezüglich Sparen und Vermögensbildung lange Zeit ein Schattendasein.

Hinsichtlich des Geldmanagements vertrauen viele Deutsche blind ihrer Hausbank. Dabei interessiert es die wenigsten, wie das Geldhaus oder der Vermögensverwalter mit den Kapitaleinlagen der Anleger umgehen. Hauptsache, es wird eine Rendite erzielt! Dabei ist es einerlei, ob diese mittels Waffenhandel, Kinderarbeit oder Atomkraft erreicht wird. In letzter Zeit machen jedoch Anlageformen von sich reden, die auf Finanztrends setzen, welche die Nachhaltigkeit mit einbeziehen.

Was sind nachhaltige Geldanlagen

Mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit geht ein Paradigmenwechsel im Finanzsektor einher. Bisher wurde die Wertigkeit einer Anlageform durch das klassische wirtschaftliche Dreieck bestimmt. Zeigen die Parameter eines Wertpapiers bei der Rendite, der Sicherheit und der Liquidität nach oben, wurde ein solches bisher bedenkenlos empfohlen und gekauft.

Grüne, nachhaltige Kriterien erweitern diese rein wirtschaftlichen Ziele und setzen soziale und ökologische Aspekte gleichwertig daneben. Bei nachhaltigen Investitionen wird Wirtschaftlichkeit nur dann akzeptiert, wenn ihr Erfolg auf einem fairen gesellschaftlichen Miteinander und einer gesunden Umwelt basiert.

Nachhaltige Anlageformen erkennen

Allerdings fehlt bisher eine klar umrissene Definition für das grüne Investment. Das Spektrum umfasst eine ganze Reihe von Philosophien, Methoden und Instrumentarien. Als einziger Standard hat sich bisher der sogenannte ESG-Ansatz etabliert.

Dabei stehen Faktoren wie die Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) im Fokus. Das Investment wird nach Kriterien wie Energieverbrauch, Korruptionsprävention, Einhaltung der Menschenrechte und Abfallproduktion abgeklopft.

Welche grünen Anlageformen gibt es?

Die Formen grünen Investments ziehen sich fast durch das gesamte Anlagespektrum. Sie werden im Folgenden kurz vorgestellt:

ESG-Fonds

Für alle Kategorien herkömmlicher Aktienfonds gibt es inzwischen grüne Alternativen. Sie werden an Zusätzen wie ESG, SRI (Socially Responsible Investing), Responsible, Fair Value, Ethik, Öko oder Impact (wirkungsorientiertes Investieren) erkannt.

Passive ETFs (Exchange Trading Funds) auf Ökobasis bilden einen Index nach und schließen bestimmte Sektoren wie Waffen, Alkohol, Tabak und fossile Brennstoffe aus. Oder es werden branchenübergreifend nur solche Unternehmen zugelassen, welche in ihren Branchen die nachhaltigen Kriterien am besten erfüllen.

Aktive, von Managern geleitete Fonds, sind zwar etwas teurer. Dafür dringen sie in der Regel tiefer in die nachhaltigen Aspekte ein. So wird jeder Titel auf die entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien geprüft, bevor er Eingang in einen grünen Fonds findet.

Bankkonten

Banken verleihen ihr Geld in Form von Unternehmenskrediten und an Institutionen. Hier sollte der Interessierte ganz genau hinschauen, welche Einrichtungen bestückt werden und im Einzelfall prüfen, ob die Kreditnehmer nachhaltige Ziele einhalten.

Im Falle, dass die Hausbank an herkömmlichen, umweltschädlichen Investitionen festhält, sollte ein Wechsel zu einer Green Bank ins Auge gefasst werden.

Aktien

Wer Aktien eines Unternehmens kauft, unterstützt dessen Wirtschaftsgebaren nur indirekt. Fließt beim Aktienkauf das Geld doch vornehmlich auf die Konten der Vorbesitzer. Allerdings steigert ein erhöhter Börsenkurs den Wert eines Unternehmens, wodurch es leichter fällt, Nachhaltigkeitsprojekte zu finanzieren.

Während Kleinanleger in der Regel keinen Einfluss auf grundlegende Unternehmensziele ausüben, haben institutionelle Anleger und große Anteilseigner durchaus die Kraft, auf der Hauptversammlung nachhaltige Aspekte zu forcieren.

Green Bonds & Anleihen

Bei dieser Art Investments, auch als Rentenfonds bekannt, fließt das Kapital der Anleger in Staats- oder Unternehmensanleihen. Wenn die Geldströme mit ESG-Kriterien verbunden sind, können z.B. nicht nachhaltige Unternehmen ausgeschlossen werden. Auch Länder, welche die Menschenrechte nicht achten, bleiben außen vor. Einige Bonds arbeiten nach Positivkriterien und investieren z.B. in Wälder, Windkraft oder effiziente Technologien.

Impact Fonds

Impact Investments kombinieren das Renditeziel mit einer messbaren Nachhaltigkeitsleistung. Sie orientieren sich zusätzlich zu den ESG-Kriterien an den SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.

Als soziale Investitionsziele werden dabei Soziales Unternehmertum (Social Entrepreneurship), Mikrokredite und Bildungsprojekte definiert. Im Umweltbereich fließen Investitionen dieser Art in die Wiederaufforstung, in erneuerbare Energien und zu Anbietern grüner Mobilitätslösungen.

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