Mehr Fehltage durch Krankschreibungen 2018 in Hamburg

Frau liegt krank mit Tee im BettKrankschreibungen sind nicht nur für die Betriebe ein großes Problem, sondern belasten auch die Arbeitnehmer. Bildquelle: silviarita / pixabay.com

Hamburger waren im Jahr 2018 häufiger krank geschrieben

Im Jahr 2018 haben die Bewohner Hamburgs mehr Krankheitstage im Betrieb gehabt, als das noch 2017 der Fall gewesen ist. Diese Entwicklung geht aus einer Analyse hervor, der die Daten von Versicherten bei der Barmer Krankenkasse zugrunde liegen. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr fiel der durchschnittliche Anstieg mit etwas mehr als einem halben Tag allerdings überschaubar aus. Primär verantwortlich war hierfür eine hohe Zahl von Atemwegserkrankungen.

Fehlzeiten im Jahr 2018 um mehr als einen halben Tag gestiegen

Keine guten Nachrichten für die Betriebe in Hamburg und den umliegenden Regionen: Die Krankschreibungen der Hamburger haben im vergangenen Jahr 2018 gemäß einer Datenanalyse von Versicherten bei der Barmer Krankenkasse weiter zugenommen. Ursächlich hierfür war allerdings nicht etwa primär eine steigende Zahl von Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE), sondern die ausgeprägte Grippewelle, die Anfang 2018 Deutschland erreichte. Dadurch erlitten viele Arbeitnehmer Erkrankungen der Atemwege, die den Gang zum Arzt unumgänglich machten.

  1. Alle Erkrankungen zusammen produzierten 2018 eine durchschnittliche Zahl von 16,6 Fehltagen bei Hamburger Arbeitnehmern
  2. Dies bedeutete einen Anstieg um 0,6 Tage im Vergleich zum Jahr 2017

Auch bundesweit war 2018 ein Anstieg der Fehltage zu verzeichnen und zwar um 0,5 Tage von 17,8 Tage auf 18,3 Tage. Damit liegt Hamburg sogar noch deutlich unter dem Mittel. Durchschnittlich am längsten krank geschrieben sind die Arbeitnehmer hingegen immer noch mit psychischen Krankheiten. Diese sind oft sehr langwierig. Hier können je nach Erkrankung inzwischen aber auch alternative Behandlungsmethoden beispielsweise mitCannabisöl zum Einsatz kommen. Zudem gibt es über diesen Behandlungsansatz auch schon aussagekräftige Studien.

Jede Krankschreibung dauerte durchschnittlich knapp zwei Wochen

Was die Dauer jeder Krankschreibung in Hamburg anbelangt, so ergab sich für 2018 ein Wert von 14,3 Tagen. Zusammen mit einem im Jahr 2018 um 0,15 Prozent angestiegenen Krankenstand auf nunmehr 4,53 Prozent stellte dies die Hamburger Betriebe vor erhebliche Kompensationsherausforderungen.

  • 35,7 Prozent waren 2018 wegen Erkrankungen der Atemwege krankgeschrieben – die häufigste Ursache
  • Zudem wurden insgesamt 18 Fehltage mehr als im Jahr 2017 auf 100 Beschäftigte registriert

Wie finanziell belastend die Krankschreibungen für die Hamburger Betriebe ausfielen, hing von der Anzahl der Mitarbeiter und den durchschnittlichen Personalausgaben ab. Wird beispielsweise ein Betrieb mit 50.000 Euro durchschnittlichen Personalausgaben und 300 Mitarbeitern zugrunde gelegt, ergeben sich zusammen mit Fehlzeiten in Höhe von 4,5 Prozent Personalkosten in Höhe von 675.000 Euro. Dies entspricht einem Äquivalent von 227,27 Euro Personalkosten pro Mitarbeiter pro Fehltag – ein immenser Wert.

Entwicklung der AU-Tage wegen psychischer Erkrankungen bei den Deutschen
Die AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen sind in Deutschland von 2013 bis 2017 kontinuierlich angestiegen. Statistikquelle: WidO, Statista

Psychische Erkrankungen produzierten die längsten Fehlzeiten

Bedenklich ist neben dem allgemeinen Anstieg der Fehltage in Hamburg und auf Bundesebene auch die nach wie vor steigende Anzahl an Fehltagen aufgrund von psychischen Problemen. Diese rangierten im vergangenen Jahr zwar nur auf Rang Sechs in der Liste der Gründe für die Krankschreibungen, allerdings handelt es sich hierbei um den Posten mit den größten Ausfallkosten. 2013 betrug die Zahl von entsprechenden AU-Tagen gemäß obiger Grafik noch 142,5 im Mittel, 2017 waren es schon 167,5 Tage. Psychische Erkrankungen sind gerade zur Winterzeit ein Problem, da diese aufgrund des geringeren Anteils an Tageslicht zu Depressionen neigenden Menschen weniger Glücksgefühle beschert. Dies resultiert in vielfältigen Symptomatiken, die von mangelhafter Arbeitsmotivation, sinkender Kreativität, Schwächegefühlen und ähnlichen arbeitshinderlichen Zuständen geprägt sein können. Während psychische Krankheiten 2018 allerdings nur bei 7,8 Prozent der Krankschreibungen kausal waren und Atemwegserkrankungen Platz 1 belegten, gestalteten sich die übrigen Gründe wie folgt:

Nummer und Prozent Krankschreibungsgrund
Platz 2 mit 14,3 Prozent Muskel-Skelett-Erkrankungen
Platz 3 mit 13,4 Prozent Infektiöse und parasitäre Krankheiten
Platz 4 mit 10,2 Prozent Krankheiten des Verdauungssystems
Platz 5 mit 8,9 Prozent Verletzungen sonstiger Art

Auch Betriebe sind dazu angehalten, prophylaktisch gegen drohende Krankschreibungen der Mitarbeiter vorzugehen, um der progressiven Entwicklung Einhalt zu gebieten. Dies kann je nach Kausalität auf vielfältige Weise, zum Beispiel durch ein Workout-Programm realisiert werden. Letztlich kann aber auch jeder selbst etwas für sich tun.