Stehen norddeutsche Brauereien vor dem AUS?

Astra BierflascheAstra Wegebier ungekühlt, einsam und verlassen am Straßenrand © ganz-hamburg.de

In das neue Jahr gehen Brauereien in Hamburg und Schleswig-Holstein mit einem sehr dicken Minus.

Um mehr als ein Drittel ist Bierabsatz im neuen Jahr in Hamburg und Schleswig-Holstein (-37,5%) nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes eingebrochen. Nur in Hessen war der Einbruch mit 46,8% noch heftiger. Der Durchschnitt lag bei 27% Rückgang in allen Bundesländern.

Die Frage ist, wie lange können die Hamburger und Schleswig-Holsteiner Brauereien den Absatzrückgang noch durchhalten? Für das Volumen sorgen im Norden in erster Linie Carlsberg (Holsten, Astra, Ducksteiner), die Flensburger Brauerei und Dithmarschener Brauerei.

BundeslandJanuar 2021Januar 2020Veränderung
Schleswig-Holstein und Hamburg196.756228.060-37,5%
Niedersachsen und Bremen515.381597.924-13,8%
Mecklenburg-Vorpommern178.889204.721-12,6%
Deutschland4.748.8606.507.037-27,0%
Bierabsatz in Hektolitern Quelle: Destatis, Deutscher Brauerbund

Die Gründe für den Absatzrückgang sind vielfältig: Der Wegfall des Fassbiergeschäftes in der Gastronomie, kein Tourismus sowie Fremdenverkehr, Events, Feiern und Sportveranstaltungen. Die Kontaktbeschränkungen haben auch zu weniger privaten Partys geführt und einige Konsumenten haben sich im letzten Jahr mit Vorräten eingedeckt.

Neben Kurzarbeit sind Entlassungen in der Deutschen Brauwirtschaft mittlerweile kein Tabu mehr. Branchenexperten gehen davon aus, dass einige Brauereien ihren Geschäftsbetrieb einstellen bzw. aufgekauft werden. So oder so, es wird eine Durststrecke, bis das Geschäft mit dem Gerstensaft wieder rund läuft, geben. Für norddeutsche Brauereien bedeutet das harte Zeiten.