Wie verknüpft die chinesische Küche Essen und Geist?

Dim Sum Variationen im Dim Sum Haus Hamburg St. Georg Foto: Dim Sum HausDim Sum Variationen im Dim Sum Haus Hamburg St. Georg Foto: Dim Sum Haus

Die chinesische Fünf-Elemente-Küche: Die Kraft der Balance verknüpft Essen und Geist im Dim Sum Haus in Hamburg St. Georg.

Was Sie immer über chinesische Küche fragen wollten, aber sich nie zu Fragen getraut haben: Sind Glückskekse tatsächlich eine chinesische Erfindung? Ist der uns allen bekannte Reiswein wirklich ein Wein? Und warum ist die Dekoration in chinesischen Restaurants eigentlich hauptsächlich rot? Wer die Antworten auf all diese Fragen haben möchte, bringt sie am besten bei Mary Ann Kwong, in Erfahrung. Denn als Inhaberin des Dim Sum Hauses, dem ältesten China Restaurant Hamburgs, ist sie Expertin wenn es um Kuriositäten ihrer Heimat-Küche geht.

Über die chinesische Esskultur, kursieren zahlreiche Gerüchte und Mythen. Viele davon erscheinen aus westlicher Perspektive fremd.

Essen spielt in der chinesischen Kultur eine so wichtige Rolle, dass sich die Menschen auf eine ganz außergewöhnliche Weise damit verbunden fühlen. Chinesen sind davon überzeugt, dass Essen einen Menschen und dessen Wohlbefinden beeinflusst. Aber gibt es wirklich so etwas wie „Essen für die Seele“?

Die Ernährung nach den fünf Elementen – Holz (Mu), Feuer (Huo), Erde (Tu), Metall (Jin) und Wasser (Shui) – basiert auf der „Traditionellen Chinesischen Medizin“ (TCM), die bereits seit über 2.000 Jahren praktiziert wird und sich Mitte des letzten Jahrhunderts in Europa etablierte. Ihr Ziel ist es durch genussvolle Ernährung zu heilen, denn dieses Prinzip bringt den Körper, die Seele und den Geist, die hier als Einheit betrachtet werden, in Balance:
Dazu müssen die gegensätzlichen Energien Yin und Yang ausgeglichen sein. Nur so kann die Lebensenergie, Qi, die uns auch vor Krankheiten bewahrt und unser Wohlbefinden beeinflusst, richtig fließen. Aber gibt es wirklich so etwas wie Seelennahrung?

„Die chinesische Mythologie besagt, dass möglichst alle fünf Elemente, in den Gerichten, die wir morgens, mittags und abends zu uns nehmen, vorkommen sollten“,

erklärt Mary Ann Kwong.

Denn nur auf diese Weise kann der Mensch ins Gleichgewicht gebracht werden. Hierbei werden alle Lebensmittel, sowie Geschmacksrichtungen, den unterschiedlichen Elementen zugeordnet: Holz wird beispielsweise durch die Geschmacksrichtung sauer geprägt und zu ihr zählen unter anderem Huhn und Essig. Hingegen gehören dem Element Metall scharf, sowie Lebensmittel wie Zwiebeln, Ingwer, Pfeffer und Pute an.

„Zusätzlich spielt die thermische Energie eine überaus wichtige Rolle in der chinesischen  Esskultur. Sie wird in heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt aufgegliedert“, fügt Kwong hinzu. Hier wird ebenso auf Ausgewogenheit geachtet. Allerdings sollte bedacht werden, dass das Essen nicht zu kalt ist, da dem Körper ansonsten zu viel Energie entzogen wird und dies würde wiederum zu einem Ungleichgewicht führen.

Ein chinesisches Menü, das den Kriterien der Fünf-Elemente-Küche entspricht, würde sim Dim Sum Haus so aussehen:

Vorspeise
Chinesischer Gurkensalat mit Essig und Knoblauch

Hauptgang
Gebratene hausgemachte „Ho-Fan“ Reisbandnudeln mit Rindfleisch, Zwiebeln, Chili und
Paprika in gewürzter Schwarzbohnensauce (pikant-scharf)

Nachspeise
Sesambällchen

China Restaurant Dim Sum Haus
Kirchenallee 37, 1. OG neben dem Schauspielhaus gegenüber dem Hauptbahnhof, 20099 Hamburg St.Georg
Telefon  040 2802312 – www.restaurantchina.deÖffnungszeiten
Montag bis Sonntag von 12:00 – 24:00 Uhr