Die Erlebnisse einer Hamburger Escort-Dame

Eine Escort Dame vor einem Date in einer Hotellobby - SymbolfotoFoto von Alena Darmel von Pexels

Im Sommer vor drei Jahren habe ich die Escort-Dame Pia* schon einmal für ein längeres Gespräch getroffen. Die ehemalige Client-Service-Managerin einer großen Werbeagentur ist eine branchentypische Quereinsteigerin in die Welt des Escort in Hamburg. Keiner würde ihr ansehen, wie sie ihr Geld verdient und was sie macht. Pia ist durch und durch der Typ einer gutaussehenden sportlich eleganten Hanseatin. Im Gespräch ist sie sympathisch, kommunikativ, schlagfertig und selbstbewusst. Sie kann ihre Wort gut wählen, es macht Freude ihr zuzuhören und und versteht es, auf einen Gesprächspartner einzugehen.

Ihr Beruf bringt es mit sich, so bewegt sich sicher durch Hamburger Nobelhotels, kennt alle angesagten Restaurants, kann Weinkarten lesen, ist offen und kommunikativ. Vor Corona war sie oft in Zürich, München oder Frankfurt. Berlin hat sie eher gemieden, die Stimmung auf den Dates behagte ihr weniger. Auf Mallorca, Sylt, in Landhäusern und an der Mittelmeerküste kennt sie sich gut aus. Für den Job hat sie Golf gelernt, hat diverse Segelscheine erworben und mit einem Porsche oder einen großen Mercedes geht sie souverän so souverän mit einem normalen Golf um. Ein Casual Sex_Job ist eben vielseitig und Eindimensionalität war Pias Sache noch nie.

Vor kurzem sind wir uns zufällig am frühen Abend am Mühlenkamp begegnet. Kamen ins Gespräch und sind spontan essen gegangen. Es wurde ein langer interessanter Abend. Ich war natürlich sehr interessiert zu erfahren, wie es ihr in der letzten Zeit ergangen ist.

Ja, ich bin immer noch als Escort in Hamburg tätig, erzählte sie mir, als ob sie meine Frage geahnt hätte. Und wie ist es Pia in den letzten eineinhalb Jahren so ergangen war meine Frage. Wie schon bei unserem ersten Gespräch erzählte sie sehr offen von den Erfahrungen, war dabei auch sehr darauf bedacht, die Diskretion zu wahren. Einige ihrer Angaben habe ich dann noch anonymisiert.

Eine Escort Dame in einem Date Symbolfoto
Casual Sex Foto von Alexander Krivitskiy von Pexels

Doch, lassen wir Pia sprechen: Ein großer Einschnitt

Die Corona-Pandemie bedeutete für uns alle und gerade für die Escort-Branche einen sehr großen Einbruch. Im letzten Jahr war das Geschäft teilweise fast komplett weggebrochen – einfach keine Dates mehr. Was ihr fehlte war diese ganz bestimmte Spannung, denn jedes Date ist anders. Das Business funktioniert nur wenn du aufmerksam bist, immer die Kontrolle hast und die unbemerkt die Regie führt, meinte Pia.

Für Pia war es persönlich nicht so schlimm. Sie hatte als Escort-Dame stets überdurchschnittlich verdient, hat gespart und das Geld angelegt. Pias Ziel war immer eine Reserve für 9 Monate zu haben. Ihre Eigentumswohnung hat sie bereits vollständig bezahlt. Für das Wohngeld, Versicherungen und anderes hatte sie ein Polster von einem Jahr. So machte Pia sich wenig Sorgen. Zwar ist der Kontostand nicht mehr so hoch wie vor Corona, aber dafür hatte sie ja auch die Rücklagen angelegt.

Pia berichtete, dass sie zum Glück nicht vollkommen ohne Einnahmen war. Im Rahmen der gesetzlichenMöglichkeiten lief das Geschäft, wenn auch sehr eingeschränkt, sozusagen auf Sparflamme weiter.

Was merkwürdig war, Pia hat diese sehr wenigen Dates als viel intensiver erlebt. Die Stimmung auf den Dates war häufig eine Mischung aus ‚Hurra wir leben noch‘, ‚I will Survive‘ oder ‚die letzte Metro…‘ Das waren die, wie sie sagt ‚normalen Kunden‘. Doch dann begann auch etwas anderes.

Casual Sex: Ein neuer Kundenkreis und private Partys

So im Frühjahr merkte sie, der Wind dreht sich, zuerst unmerklich, es passiert etwas in Hamburg und es gibt Veränderungen beim Casual Sex. Natürlich alles unter Berücksichtigung der Hygiene-Bestimmungen, Tests und Impfungen. Das erste Anzeichen war ein Hamburger Paar. Das Paar für ein privates Abend-Date mit Begegnungen der vierten Art eine weibliche Ergänzung.

Escort Dame Symbol Foto
Foto von Angela Roma von Pexels

Gar nicht so einfach an einem Samstagabend. Schon das Taxi zu ordern war ein kleines Problem, denn es waren in Hamburg kaum noch Taxis abends unterwegs. Doch irgendwie hat es geklappt. Ein attraktives Paar begrüßte sie in ihrer typischen Rotklinker-Kaffeemühle (eine traditionelle Hamburger Villenart). Das Unternehmerpaar ist in Hamburg als echtes Power Duo nicht ganz unbekannt. Sei es in Gesellschaftspalten und wenn sie als Speaker auf Branchenmeetings auftreten.

Ihre Villa war ebenso geschmackvoll, wie edel eingerichtet. Die Möbel stammten von bekannten Designern, die Bilder zeugten für einen guten Kunstgeschmack und für die Küche war wohl der Kaufpreis einer E-Klasse fällig gewesen. Das Stichwort des Abends lautete, wie man sich denken kann: ménage à troi auf dem Date.

Zum Glück bin ich bisexuell, berichtete Pia weiter. Denn vor allem die Klientin wollte ihre Bisexualität intensiv ausleben. Ein Abend mit prickelnden Begegnungen, Champagner und Meeresfrüchte. Alles sehr stilvoll, kultiviert und auf hohem Niveau genussvoll.

Bei diesem einem Paar-Date blieb es nicht. Es folgten verschiedene Paare und auch ein Lesbenpaar aus Eppendorf buchte Pia für ein Date. Im Sommer war sie wohl viermal auf Sylt oder in der Lübecker Bucht für ganzes Wochenende. Das waren meist lange Wochenenden von Donnerstag bis Sonntag. Denn viele Kunden nutzten die Home Office Zeit und machten von ihrem Feriendomizil aus ihren Job.

Kein Umschlag oder nicht immer ist nur Bares nur Wahres

Ein Fun Fact war, erzählte sie mir, ein Paar war wohl etwas klamm. Ihr gehörte eine Edel Boutique und sie hatten ein riesiges Warenlager mit lauter edlen Luxusmarken. In einem offenen Gespräch haben wurde abgemacht, das ausnamensweise mit ‚Naturalien‘ das Honorar beglichen wird. Besondere Zeiten erfordern halt anderes Denken. Wir waren uns schnell einig. Statt eines Honorars im Umschlag habe ich nach dem Date ‚geshoppt‘, die Reisespesen wurden natürlich übernommen. Jetzt habe ich ein paar Must Have Taschen und einen Koffer, der ein echter Hingucker ist.

Alles in allem, ich bin zum Glück sehr gut durch die diese für uns alle verrückte Zeit gekommen. Gut, dass das Geschäft sich wieder normalisiert resümiert Pia.

Hier finden Sie Tipps für einen Escort-Abend in Hamburg.

*Name von der Redaktion geändert