Escort – ein ungewöhnlicher und verschwiegener Job in Hamburg

Zwei Frauen an der Bar
An der Bar © ganz-hamburg.de

Ein Umbruch stand an

Pias Agentur kam in eine Krise, ein großer Kunde kündigte den Beratungsvertrag. Pia wurde vor die Alternative Gehaltsverzicht oder Kündigung gestellt. Keine wirklichen Alternativen, doch Pia akzeptierte den Gehaltsverzicht. Auf dem Stellenmarkt war Flaute. Das Arbeitsklima in der Agentur kippte. Das Geld fing an knapp zu werden und einige große Ausgaben standen an. Schulden wollte Pia keinesfalls machen und ihre Eltern wollte sie schon gar nicht fragen. Pia hat schon immer Spaß an Sex und Erotik gehabt. Beides auch nicht unbedingt mit echter Liebe verknüpft. 

Eines Tages, traf sie zufällig Joanna im Fitness-Studio und anschließend besuchten sie da ein Café in Eppendorf.

„Ich weiß nicht was mich damals geritten, aber ich fragte Joanna spontan- ob sie sich nicht vorstellen könnte, ob ich vielleicht auch als Escort arbeiten könnte?” erzählte Pia. 

Zuerst fragte Pia sie, ob sie sich das gut überlegt hätte und wüsste was das bedeutet. Dann machte Pia ihr einen Kontakt zu ihrer Hamburger Agentur. Dort traf man sich unverbindlich und besprach die Einzelheiten.

Eine Frau liegt im dunklen auf deinem Ledersofa
Foto von Marx Ilagan von Pexels

Inszenierte Begegnungen

Irgendwann war es soweit, das erste Kundendate stand an. Es ist das alte Spiel, doch die Frau bestimmt hier die Regeln. Man trifft sich auf ein paar Stunden. Der Mann bezahlt alles. Eine Inszenierung, ein gutes Restaurant mit erstklassigem Essen. Die Frau ist gut gestylt, eingehüllt in einen exklusiven Duft und pflegt die Konversation, die oft sogar interessant ist, mit ihrem Begleiter.

Dann geht man auf Zimmer (meist gute Hotels) und lebt die Erotik aus. Meistens kleidet sie sich danach an. Bestellt sich ein Taxi und duscht in ihrer Wohnung. Auch ganze Wochenenden oder Kurztrips werden von den Kunden gebucht. Die Diskretion wird dabei immer gewahrt. Keine Handynummer, E-Mails, WhatsApp-Nachrichten und Pia nutzt auch einen anderen unverfänglichen Namen. 

Zuerst übernahm Pia ein paar Dates. Dann war sie sich sicher. Die kündigte den ungeliebt und unterbezahlt gewordenen Agenturjob. Seitdem ist sie hauptberuflich Escort-Dame. Untätig ist sie nicht. In ihrer freien Zeit besucht Kurse und  bildet sich weiter. Ihren Freunden und Bekannten erzählte sie von einer Erbschaft und gelegentlichen Jobs.

Escort Agenturen bieten Begleitservice. Sei es zu einem Essen oder zu gesellschaftlichen Anlässen. Überwiegend geht es dabei um Erotik und Sex. Die Kunden sind meist gut verdienende Männer zwischen 35 bis 55 Jahren. Mittlerweile buchen auch Frauen männliche oder weibliche Begleitung. Viele Kunden sind verheiratet oder haben feste Beziehungen. Mindestens werden zwei Stunden gebucht. Sehr wichtig sind Kultiviertheit, Diskretion, ein sicherer gepflegter Auftritt, gute Allgemeinbildung, Konversationsfreude und Aufgeschlossenheit im zwischenmenschlichen Bereich. Grenzen werden klar beachtet und besprochen.

*Name geändert