3. Livestream-Festival zum internationalen Tag der Menstruationshygiene

#stream4water – Livestream-Festival zum internationalen Tag der Menstruationshygiene am 28. Mai 2020.

Warum sind ganz natürliche Themen, wie die Menstruation, ein Tabu? Viele Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberen Wasser und Sanitäranlagen. Frauen und Mädchen geht es noch schlechter, denn nicht nur, dass Monatshygiene für sie sehr teuer ist, sie ist auch in vielen Kulturkreisen und Religionen mit vielen (entwürdigenden) Tabus belegt.

Deshalb veranstaltet Viva con Agua bereits zum dritten Mal am Tag der Menstruationshygiene ein Livestream-Festival. Mit dabei sind prominente Unterstützerinnen wie Lena Meyer-Landrut, Frida Gold, Louisa Dellert und Jeanine Michaelsen.

Beim Menstrual Hygiene Day (Donnerstag, 28. Mai 2020) liegt der thematische Fokus auf der Menstruation und den damit verbundenen Herausforderungen für Mädchen und Frauen. Nun, das hierzulande eher ein normales Problem, in den Ländern des globalen Südens hat es aber erhebliche gesundheit- und gesellschaftliche Folgen.

Menstruation kann zur Ausgrenzung führen

In Nepal zum Beispiel werden Mädchen und Frauen während ihrer Menstruation als „unrein“ betrachtet und müssen in dieser Zeit ausserhalb des Hauses schlafen. Auch dürfen sie die Küche sowie buddhistische Tempel nicht betreten.

Hygieneprodukte wie Binden oder Tampons sind häufig nicht erhältlich, weshalb diese Zeit für Frauen besonders belastend ist. Auch in Schulen fehlt es in der Regel an adäquaten Sanitäranlagen, wo sich die Mädchen reinigen können. Viele Schülerinnen gehen deshalb während ihrer Periode aus Scham nicht in die Schule.

Um das Thema zu enttabuisieren, die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu stärken und den Mädchen in Nepal, Simbabwe oder Malawi Zugang zu adäquaten Sanitäranlagen zu ermöglichen, unterstützt Viva con Agua gemeinsam mit Partnerorganisationen WASH-Projekte (WASH steht Water, Sanitation, Hygiene) in diesen Ländern.

Einschalten: Das Livestream-Festival zum Menstrual Hygiene Day

Bei der 3. Ausgabe des Livestream-Festivals #stream4water setzt Viva con Agua auf einen kreativen Mix aus Gesprächen und Interviews, Konzerten, Kunst und Lesungen. Außerdem sind Live-Schalten in die Projektregionen nach Simbabwe, Malawi und Nepal geplant.

Die Teilnahme ist kostenlos, wer die Arbeit von Viva con Agua unterstützen möchte, ist eingeladen zu spenden.

Der Stream läuft über die Live-Funktion auf Instagram, auf der Streamingplattform Twitch und auf stream4water.org.

Dort ist auch das komplette zwölfstündige Programm einsehbar. Mit dabei sind unter anderem Lena Meyer-Landrut, Frida Gold, die Influencerinnen Natasha Kimberley und Louisa Dellert, Jeanine Michaelsen und Laura Wontorra.

Schon mit den beiden vergangenen #stream4water konnte Viva con Agua über 100.000 Euro einsammeln. Damit wurden z.B. 2.000 Wasserfilter zur Corona-Prävention in Uganda finanzieren, die über 20.000 Menschen einen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.

Key Facts Menstrual Hygiene

  1. Mangelnde Menstruationshygiene und Bildung über Menstrual Hygiene Management (MHM):
    Frauen und Mädchen des globalen Südens verwenden häufig alte Stoffe, da sie keinen Zugang zu erschwinglichen, hygienischen Menstruationsprodukten haben. Dies kann zu Infektionskrankheiten und anderen gesundheitlichen Schäden führen.
  2. Fehlende sanitäre Infrastruktur und Aufklärungsprogramme an Schulen:
    Mädchen verpassen häufig bis zu 5 Schultage pro Monat, wenn sie menstruieren, aufgrund von mangelnden, würdevollen Sanitäreinrichtungen und einem Schamgefühl während der Periode. Denn viele Mädchen kommen ohne jegliches Wissen über die  Menstruation in die Pubertät.
    In einer Studie aus Nepal gaben 41% der Mädchen an, während ihrer Menstruation die Schule verpasst zu haben.
  3. Anhaltende Tabus und Stigmatisierung:
    Tabus und Mythen über die Menstruation beinhalten oft, dass das weibliche Geschlecht dem männlichen unterlegen ist.
    In vielen Gebieten gilt die Regelblutung als „Fluch” oder „unrein“, aufgrund von Unwissenheit und einem Mangel an Informationen.  Menstruation geht somit jeden etwas an.
  4. Kein sicherer und würdevoller Umgang möglich:
    Zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen sicheren Zugang zu einer sanitären Grundversorgung. Insbesondere Frauen und Mädchen sind von den Folgen betroffen.

Das Fazit – #stream4water

Sauberes Wasser und funktionierende Sanitäreinrichtungen heben bereits nachhaltig den Gesundheitsstandard, verhindern (fast automatisch) viele Krankheiten, verbessern die Lebensbedingungen und verlängern die Lebenserwartung. Die gute Botschaft: Dafür braucht es meist kein teures High-Tech, sondern einfache gut organisierte Maßnahmen und Intiativen. Was gern vergessen wird, bis ins 20. Jahrhundert hinein sind sehr viele (zu meiste arme) Europäer auch an Hygienekrankheiten verstorben.

Es braucht ein gutes Menstrual Hygiene Management (MHM), um Frauen und Mädchen vor Krankheiten, schulischen Ausfällen, negativen sozialen Normen zu schützen und einen sicheren und würdevollen Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen zu schaffen.