Besser laufen: Orthopädische Schuheinlagen – Wann brauche ich welche?

Schuheinlagen von LaufschuhenBild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Wenn man den eigenen Füßen nur wenig bis gar keine Aufmerksamkeit schenkt, dann kann sich das in der Zukunft negativ auf die Gesundheit auswirken und für dauerhaft bleibende Schäden sorgen. Unsere Füße müssen den ganzen Tag Höchstleitungen ablegen und unser gesamtes Körpergewicht tragen. Übergewichtige Menschen leiden demnach häufiger an Fußfehlstellungen, da hier das Mehrgewicht als zusätzlicher Ballast von den Füßen aufgefangen werden muss. Der Körper balanciert sich auf ihnen und Fehlstellungen ziehen Schmerzen in den Beinen, Knien oder auch im Rücken mit sich. Vorsorgen ist hier ebenfalls besser als Nachsorgen.

Unterstützen Sie Ihre Füße dabei, die Last gleichmäßig zu verteilen und Schmerzen von Anfang an abzuwenden. Helfen können Sie zum Beispiel, indem Sie sich für orthopädische Schuheinlagen entscheiden.

Schuh mit Schuheinlage
Schuheinlagen aus Holzfurnier. Furnier ist ein vielseitig einsetzbares Naturprodukt.
Foto: IFN/FURWA Furnierkanten GmbH

Kurz erklärt – Was sind überhaupt orthopädische Schuheinlagen?

Unter orthopädischen Schuheinlagen versteht sich ein individuell angefertigtes Schuhbett, ganz speziell ausgearbeitet, um jeden Fuß optimal zu unterstützen. Dazu werden Stütz- und Polsterfunktionen in die Sohle eingearbeitet. Diese individuell angepassten Einlagen wirken sich positiv auf die Gesamtgesundheit des Fußes und des Körpers aus. Sie stabilisieren den Gang und die Körperhaltung, was wiederum Haltungsschäden vorbeugt. Gerade weil jeder Mensch andere Fehlstellungen aufweist, ist es extrem wichtig, sich die Unterstützung vom Fachmann zu holen und sich die orthopädischen Schuheinlagen unter Einhaltung einer guten Beratung auszusuchen. Es besteht die Möglichkeit verschiedene Materialen für die Einlagen auszuwählen, unter anderem:

  • Microleder – Kunstfaser in feiner Lederoptik
  • Hygiene-Stoff – antibakteriell und geruchsneutralisierend
  • Weichpolster- oder Weichschaumeinlagen
  • Holz und Kork
  • Kunststoff

Die angepasste Einlagesohle kann ganz einfach in das normale Schuhwerk eingelegt werden und ist sofort einsatzbereit. Je häufiger die Einlagen getragen werden, desto besser ist die Wirkung und somit die Einwirkung der Korrektur.

Fehlstellungen des Fußes

  • Spreizfuß: die Mittelfußknochen im Vorfuß spreizen auseinander, somit ist dieser Bereich des Vorfußes enorm verbreitert.
  • Knick-, Senk-, Plattfuß: die Längswölbung des Mittelfußes ist quasi nicht vorhanden, sondern senkt sich hinab. Durch dieses Absenken wird der Fersenbereich und der Vorfußbereich zur Fußaußenwand gekippt. Plattfüße können angeboren sein (meist aber nur in 50 % der Fälle) oder im Laufe der Jahre auftreten und wird durch eine Unterfunktion des hinteren Schienbeinmuskels ausgelöst.
  • Hohlfuß: gut zu erkennen an der Überhöhung der Längswölbung. Auch hier gibt es die angeborene Variante (häufigste Variante) oder die erworbene. Hier ergeben sich starke Fußschmerzen aus der Erhöhung der Längswölbung, was meist zu Druckstellen führt.
  • Fußdrehung: Drehung des Fußes um seine Längsachse. Der äußere Fußrand wird hier angehoben und der innere Fußrand wird gleichzeitig gesenkt. Die Ferse haftet dabei und wird nicht mitgedreht. In der stark ausgeprägten Form der Fußdrehung kommt es zu einer enormen Überlastung der Bänder, Sehnen und Gelenke.
  • Fersensporn: ausgelöst wird der Fersensporn durch eine Knochenneubildung im Fersenbereich. Dies kann entlang der Fußsohle verlaufen oder in Richtung Achillessehne nach hinten. Der Fersensporn kann, muss aber nicht, starke Schmerzen auslösen. Die meisten Menschen registrieren nicht einmal bei sich diese Form der Fehlstellung.

Natürliche Korrekturmaßnahmen

Zur Unterstützung des gesamten Fußes, bestehend aus Rückfuß, Mittelfuß und Vorfuß, kann man zusätzlich auch Übungen anwenden und somit, zusätzlich zur Einlagesohle, die Haltung des Fußes verbessern. Bitte beachten Sie aber, dass die Übungen, die wir Ihnen gleich vorstellen, nur ausgeführt werden sollten, wenn Sie nicht akut an Schmerzen im Fußbereich leiden.

  • Spreizen Sie die Zehen, während Sie aufrecht sitzen, auseinander und führen Sie dies einige Male durch.
  • Anschließend, ebenfalls bitte an den aufrechten Sitz denken, ziehen Sie die Zehen zusammen. Dies wiederholen Sie bitte ebenfalls einige Male.
  • In Ihrem aufrechten Sitz versuchen Sie nun, die Zehen aufrecht hinzustellen und auch hier spannen Sie die Zehen wiederholt an.
  • Zuletzt verwenden Sie als Übungsmittel ein leichtes Tuch, welches Sie vor sich auf den Boden legen und nun versuchen, dieses mit Ihren Zehen anzuheben.

Schon durch kleine Übungen, die täglich in das Alltagsgeschehen eingebaut werden können, lassen sich Verbesserungen einstellen.

Kostenübernahme möglich?

Mit einem Arztbesuch bei Ihrem Orthopäden können Einlagesohlen medizinisch verordnet und verschrieben werden. Mit dem ausgestellten Rezept werden die individuell angefertigten Einlagesohlen bestellt und anschließend mit der eigenen Krankenversicherung abgerechnet. In der Regel können Versicherte pro Kalenderjahr 2 Paar Einlagesohlen verschrieben bekommen, wenn denn vom zuständigen Arzt eine entsprechende Notwendigkeit ausgesprochen wird und somit auf dem Rezept vermerkt wird. Die Zuzahlung mit Rezept liegt mit entsprechendem Rezept bei 5 – 10 Euro pro Paar. Hier kann sich jeder aber bei seiner Krankenkasse auch nochmal im Einzelfall beraten lassen.