CBD Öl: Infos, Wirkungen & Bestandteile einfach erklärt

Reagenzgläser mit grünem CBD ÖlCBD im Reagenzglas? Photo by Bill Oxford on Unsplash

Die Hanfpflanze war lange Zeit als Rauschmittel verpönt – nun erreicht sie als Bestandteil von CBD-Öl neue Beliebtheit. Dieses ist rezeptfrei in Drogerien und im Internet erhältlich und soll bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen. Insbesondere seine entkrampfenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkstoffe stehen dabei im Fokus. Doch was genau macht das CBD Öl so wirksam und wie kann man es richtig dosieren?

Was ist CBD Öl?

Eine Cannabispflanze enthält den psychoaktiven Stoff THC, den die meisten Menschen kennen. Er wird hauptsächlich aufgrund seiner berauschenden Wirkung konsumiert. Daneben besitzt Hanf jedoch noch einen weiteren Wirkstoff: CBD. Dieses ist nicht psychoaktiv, hat aber eine Vielzahl positiver Wirkungen auf die Gesundheit. Da es die Realitätswahrnehmung nicht verändert, kann man Produkte, die CBD enthalten, vollkommen legal kaufen. Für die Herstellung werden bestimmte Hanfsorten genutzt, die einen besonders hohen CBD-Gehalt und einen THC-Gehalt unter 0,3 Prozent besitzen. CBD Öl ist durch die enthaltenden Cannabinoide äußerst nährstoffreich und voller wertvoller Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Proteine, Ballaststoffe und ungesättigter Fettsäuren. Es ist in unterschiedlichen Konzentrationen im Handel erhältlich. Wie viel CBD in einem Öl enthalten ist, hängt hauptsächlich von der genutzten Hanfsorte sowie der konkreten Verarbeitung ab.

Gibt es einen Unterschied zu herkömmlichem Hanfsamenöl?

Hanfsamenöl, welches im Supermarkt käuflich ist, enthält kein CBD. Es wird durch das Kaltpressen von Hanfsamen gewonnen. Man verwendet es weniger zu medizinischen Zwecken als zum Kochen, Braten oder als Zugabe zu Salaten. Hanfsamenöl kann weitaus flexibler dosiert werden und enthält viele wertvolle Fettsäuren wie Linolensäure oder Omega-3-Fettsäuren. CBD Öl zum Schlafen aus der Apotheke wird hingegen aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze hergestellt. Neben kaltgepresstem Hanföl enthält es zusätzlich Cannabidiol, Vitamin E, Terpentine und Hanfmoleküle. Es wird entweder in Tropfen- oder Kapselform oral eingenommen. Daneben gibt es auch Pasten, Salben und Cremes, die bei vielfältigen Hautproblemen helfen sollen. Spezielles CBD Liquid kann in E-Zigaretten oder im Vaporizer verdampft werden.

Wirkung von CBD Öl

Vor allem im Internet wird CBD Öl zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden angepriesen. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass es sich um kein offizielles Arzneimittel handelt. Das bedeutet keinesfalls, dass es nicht wirken oder helfen kann. Doch Verbraucher sollten sich stets bewusst sein, dass CBD Öl nicht den strengen Kontrollen und Vorschriften unterliegt, die für Arzneimittel gelten. Aus diesem Grund ist es besser, davon abzusehen, vorschnell bei einem Händler zu kaufen, der einen besonders günstigen Preis anbietet. Stattdessen sollte man lieber etwas Zeit in die Recherche investieren und für ein hochwertiges Produkt etwas tiefer in die Tasche greifen. Gutes CBD Öl ist frei von Pestiziden und Zusatzstoffen, wird biologisch angebaut, kommt von zertifizierten Herstellern und wird regelmäßig durch Labore getestet.

Seine Hauptwirkungen beziehen sich auf das Endocannabinoide System (ECS).

Cannabinoide Substanzen sind körpereigene Stoffe, die an speziellen Rezeptoren anbinden. Diese Rezeptoren befinden sich an sämtlichen Stellen im Körper, in großer Form aber besonders im Gehirn. Dabei sind sie hauptsächlich für die Muskelspannung und die Reizweiterleitung verantwortlich. So beeinflusst das ECS-System unter anderem die Schmerzwahrnehmung, Emotionen, Ängste, Schlafverhalten, Gedächtnis, Körpertemperatur, Immunsystem und Verdauung. CBD bindet an genau diesen Rezeptoren an und kann so die Wirkung der körpereigenen Cannabinoide simulieren.

Einsatzgebiete von CBD Öl

CBD wirkt sich auf viele Bereiche des Körpers aus – dementsprechend vielfältig sind auch seine Einsatzgebiete. Am wichtigsten sind wohl dessen schmerzstillende, krampflösende und entzündungshemmenden Eigenschaften. Aus diesem Grund wird es beispielsweise als alternatives Mittel bei Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt. Im Gegensatz zu klassischen Medikamenten hat es dabei so gut wie keine Nebenwirkungen. Auch bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Arthrose kann CBD Öl schmerzlindernd wirken und die Lebensqualität von Betroffenen verbessern. Sowohl Patienten mit chronischen Schmerzen als auch mit starken Menstruationsbeschwerden können von der Einnahme profitieren. Auch die Wirkung auf die Psyche ist in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. So eignet sich CBD Öl durch seine beruhigende Wirkung für die Behandlung von Angstzuständen, innerer Unruhe und Schlafstörungen.

Selbst Menschen mit Epilepsie und Parkinson kann die Einnahme helfen. So berichten einige Epilepsie-Patienten, dass die regelmäßige Anwendung zu einer verminderten Anfallshäufigkeit führte. Außerdem legen Studien nahe, dass CBD Öl möglicherweise die Symptome einer Alzheimer-Erkrankung verlangsamt sowie eine ADHS-Behandlung sinnvoll ergänzt. Es hat eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf den ganzen Körper – Haut, Haare, Immunsystem. Dennoch ist natürlich hervorzuheben, dass die Eigenmedikation mit CBD Öl keinesfalls eine professionelle ärztliche Behandlung ersetzen kann.

Einige Anwender und Anwenderinnen nutzen CBD Öl, um eine schnelle Gewichtsabnahme zu erzielen. Auch diesbezüglich gilt klarzustellen, dass es sich um kein Wundermittel handelt. Wer dauerhaft Gewicht verlieren und ein gesundes Körpergewicht halten möchte, der schafft dies ausschließlich durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Dennoch hat CBD Öl einige Eigenschaften, die beim Abnehmen hilfreich sind. So hemmt es den Appetit und kann beispielsweise immer dann eingesetzt werden, wenn eine Heißhungerattacke droht.

Wie lange dauert es, bis eine Wirkung einsetzt?

Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie schnell nach der Einnahme des CBD Öls eine Wirkung spürbar wird. Hauptsächlich die Höhe der Konzentration, die Dosierung, das Körpergewicht und die Art der Einnahme spielen eine Rolle. Auch wenn vorher etwas gegessen oder Sport getrieben wurde, kann dies die Wirkung beeinflussen. In der Regel sagt man jedoch, dass handelsübliches CBD Öl seine Wirkung innerhalb von zwei Stunden entfaltet. Optimal zeigt sich die Wirkung, wenn das Öl über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig eingenommen wird. So gewöhnt sich der Körper an die Einnahme und wird schneller reagieren. Bei manchen Menschen zeigt CBD Öl keinerlei Wirkung. In diesem Fall kann es sich um individuelle Besonderheiten handeln. Oder aber, das Produkt, das verwendet wurde, ist von minderwertiger Qualität. In diesem Fall kann man versuchen, das Präparat zu wechseln.

Fazit: Ausprobieren lohnt sich

Dass CBD Öl sich derzeit so großer Beliebtheit erfreut, liegt sicherlich auch zum Teil daran, dass der Hype durch die sozialen Medien stetig angefeuert wird. Man sollte sich bei der Verwendung des CBD Öls stets bewusst sein, dass es sich nicht um ein Wundermittel handelt. Dennoch sprechen verschiedene Studien dafür, dass es bei einer Vielzahl an Beschwerden tatsächlich helfen kann. Auch wenn behandlungsbedürftige Krankheiten immer von einem Arzt oder einer Ärztin betreut werden sollten, spricht nichts dagegen, zusätzlich CBD Öl auszuprobieren – insbesondere, da kaum Nebenwirkungen bekannt sind.

Infobox Selbstmedikation

Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln ist ein wichtiger Baustein in unserem Gesundheitswesen. Oft ersetzt die Selbstmedikation einen Arztbesuch. Wie alle wirksamen Arzneimittel haben auch rezeptfreie und frei verkäufliche Medikamente Risiken, Neben- und Wechselwirkungen.

Denken Sie immer daran. Der Beipackzettel sollte sorgfältig gelesen, die Warnhinweise und Gegenanzeigen sollten beachtet werden. Es kommt immer auf die richtige Dosierung an. Überschreiten Sie nie die empfohlene Menge und Einnahmedauer!

Jede Selbstmedikation hat Grenzen. Sie sollten nicht auf eigene Faust an Symptomen, die Sie bisher noch nie hatten, herumdoktern. Gehen Sie rechtzeitig zu einem Arzt.