Was können Hamburgs Frauen bei Reizdarm tun?

Frau mit Magen-Darm-SchmerzenReizdarm ist nicht nur u angenehm, er schmerzt auch Bild von Anastasia Gepp auf Pixabay

Frauen sind häufiger vom Reizdarm betroffen als Männer. Wir verraten, was Betroffene tun können.

Der Reizdarm ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Mit rund 15 bis 20 Prozent liegt der Anteil der betroffenen Frauen deutlich höher als der Anteil der betroffenen Männer (fünf bis zehn Prozent). Die typischen Beschwerden eines Reizdarms sind krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, ein aufgetriebener Bauch, Verstopfung oder Durchfall, manchmal auch ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall. Obwohl der Reizdarm viele Beschwerden mit sich bringt, kommt es zu keiner Schädigung des Darms. Das Syndrom wird daher als funktionelle Störung beschrieben.

Typische Symptome des Reizdarms

Beim Reizdarm-Syndrom reagiert die Darmmuskulatur bereits auf eine geringe Dehnung der Darmwand mit einer spürbaren Verkrampfung. Ganz normale, tägliche Gegebenheiten wie das Einnehmen einer Mahlzeit oder die Dehnung des Darms durch Stuhl oder Luft können bei Reizdarmpatienten eine schmerzhafte Überreaktion auslösen.

Typische Beschwerden, die auf einen Reizdarm hindeuten, sind:

  • Die Beschwerden sitzen im Unterbauch.
  • Die Beschwerden verstärken sich bei der Einnahme von Mahlzeiten und bei psychischen Belastungen.
  • Die Stuhlentleerung ist meist schwierig.
  • Die Beschwerden bessern sich nach der Stuhlentleerung.
  • Tagsüber entwickelt sich ein zunehmend aufgetriebener Bauch.
  • Nachts treten meist keinerlei Beschwerden auf.

Mögliche Ursachen des Reizdarms

Der Reizdarm ist zwar keine psychische Erkrankung, dennoch können Sorgen und Stress eine bereits bestehende Störung verschlimmern. Die Ursache wird hier in der engen Verbindung zwischen Darm und Gehirn vermutet: Die Nervenzellen des Gehirns und des Verdauungstraktes stehen über die Darm-Hirn-Achse in ständiger neuronaler Kommunikation.

Auch Hormonumstellungen, wie sie in der Pubertät, in den Wechseljahren oder während der Menstruation auftreten, können die Symptomatik eines Reizdarms verstärken.

Häufig ist auch eine gestörte Darmflora die Ursache eines Reizdarmsyndroms. Eine einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, chronischer Stress oder eine Antibiotika-Behandlung können das empfindliche Gleichgewicht der Darmbakterien nachhaltig stören und damit zu den typischen Reizdarmbeschwerden beitragen.

Unter Umständen können Reizdarmbeschwerden auch durch bestimmte Nahrungsmittel hervorgerufen werden.

Was also tun bei Reizdarm?

Im ersten Schritt ist eine eindeutige Diagnose wichtig: Organische Ursachen müssen von ärztlicher Seite ausgeschlossen werden. Im zweiten Schritt sollte die Diagnose Reizdarm ernst genommen und ganzheitlich behandelt werden. Liegt dem Reizdarm eine gestörte Darmflora zugrunde, beispielweise in Folge einer Antibiotika-Therapie, kann laut Biomes eine Darmsanierung eine geeignete Behandlungsmethode darstellen. Darmbakterien, die für eine gesunde Darmflora wichtig sind, werden im Zuge einer Darmsanierung gezielt im Darm angesiedelt.

Liegen psychische Ursachen wie Stress vor, sind Entspannungsübungen wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxion wirksame Mittel, um die Reizdarmbeschwerden zu lindern. Bei hormonellen Ursachen können bestimmte Hormonpräparate unterstützend wirken. Auch die Schilddrüsenfunktion sollte ärztlich abgeklärt werden.

Wird die Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel als Ursache des Reizdarms vermutet, kann ein “Reizdarmtagebuch” hilfreich sein. So können verdächtige Lebensmittel zunächst gezielt vermieden und anschließend zur Kontrolle wieder konsumiert werden. Treten die Symptome erneut auf, muss von einer Unverträglichkeit ausgegangen werden.

Immer sinnvoll: Eine ganzheitliche Lebensstiländerung

Langfristig profitieren Reizdarmpatienten von einem gesunden Lebensstil mit ausreichend Schlaf, einer deutlichen Stressreduktion, regelmäßigen und ausgewogenen Mahlzeiten sowie ausreichend Bewegung. Außerdem hat sich eine erhöhte Ballaststoffzufuhr bewährt.

Rote Müsli-Schale gefüllt
Müsli schmeckt nicht nur, sondern ist auch reich an Ballaststoffen Bild von StockSnap auf Pixabay

Ballaststoffreich sind vor allem Vollkornprodukte, aber auch Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte. Sie vergrößern das Stuhlvolumen und führen somit zu einer konstanten, leichten Dehnung des Darms. So kann die Entwicklung von Darmverkrampfungen möglicherweise verhindert werden. Darüber hinaus dienen Ballaststoffe den nützlichen Darmbakterien als Nahrungsgrundlage und fördern somit ein gesundes Bakteriengleichgewicht im Darm.

Achtung, nicht übertreiben: Der Ballaststoffanteil der Nahrung sollte allerdings nur langsam erhöht werden. In der Umgewöhnungsphase können sonst verstärkt Blähungen und Verdauungsbeschwerden auftreten. Linderung bringen dann natürliche Quellmittel wie Flohsamen.