Wenn es kalt wird leiden auch die Venen, aber Krampfader-OPs sind einfacher

Dr. Guido Bruning,Dr. Guido Bruning, Chefarzt der Abteilung für Venen- und Dermatochirurgie am Krankenhaus Tabea Foto: Krankenhaus

Venenleiden im Winter: Die kalte Jahreszeit birgt Gefahren und Möglichkeiten – sagt Dr. Guido Bruning Tabea Chefarzt.

Krampfadern, sind nicht nur optisch ein Manko. Verbunden sind sie fast immer mit schweren Beine und geschwollenen Füße. Juckreiz – Krampfadern können ohne regelmäßige ärztliche Begutachtung schnell zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Allgemein hält man die warmen Sommermonate als Risiko-Zeit für Menschen mit Venenleiden. Doch auch im Herbst und Winter gibt es Multiplikatoren, die Beschwerden durch Venenleiden begünstigen.

Eine der Hauptursachen von Krampfadern ist genetischer Art. Doch auch äußere und steuerbare Faktoren beeinflussen die Erkrankung und den Verlauf. Überheizte Wohn- und Arbeitsräume mit starker Fußbodenheizung, Bewegungsmangel und hochgeschnürte Winterstiefel begünstigen den Blutstau in den Venen.

Wie immer gilt, Vorbeugung ist eigentlich die beste Medizin mit den geringsten Nebenwirkungen.

„Um dem Stau in den oberflächlichen Venen entgegenzuwirken und die Muskelpumpen der Beine zu aktivieren, kann eine regelmäßige Entlastung durch Hochlegen und viel Bewegung hilfreich sein. Dazu eignen sich besonders gelenkschonende Ausdauersportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen oder aber auch nur lange Spaziergänge“,

rät Dr. med. Guido Bruning, Chefarzt im Zentrum für Venen- und Dermatochirurgie im Krankenhaus Tabea in Hamburg.


Doch der Winter hat auch etwas Gutes

Sowohl bei konservativen Therapien, als auch nach einem operativen Eingriffe, ist die anstrengende postoperative Phase ist meist einfacher und kürzer.

Das Krankenhaus Tabea hat Erfahrung. Rund 150 Venen-Operationen werden in den Wintermonaten wöchentlich durchgeführt. Im Sommer sind es nur halbsolviele.

Ist eine Vene irreparabel beschädigt und in ihrer Funktion nicht wiederherstellbar, muss sie vom Blutkreislauf ausgeschlossen werden. Neben der klassischen Stripping-Methode, bei der die betroffene Vene durch einen kleinen Schnitt komplikationsarm entfernt wird, besteht außerdem die Möglichkeit der endovenösen Operationen, bei denen Venen im Körper mit Kleber, Schaum, Laser oder Strom verschlossen werden.

Die vorherrschende wissenschaftliche Auffassung dazu ist nicht einstimmig, ob eine Methode kategorisch erfolgsversprechender ist, als die andere. Es kommt also immer auf den speziellen Einzelfall an, denn beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche Risiken und Erfolgsquoten.

Deshalb sollte letztendlich immer individuell und auf den Krankheitsverlauf des Patienten maßgeschneidert die OP-Methode ausgewählt werden.