Der Präsident des FC St. Pauli fordert 2G für Fußballprofis

Flagge vom FC St. Pauli HamburgBild von jorono auf Pixabay

Nachdem viele im Sommer schon dachten, die Corona Pandemie sei überstanden, schlägt die 4. Welle in Deutschland aktuell richtig zu. Die Infektionszahlen waren noch nie so hoch und es gilt nun, da es auf Weihnachten zugeht, die Kontakte erneut zu beschränken. Da häufig über eine „Pandemie der Ungeimpften“ und über die Impfverweigerer als Pandemietreiber gesprochen wird, steht auch wieder eine generelle Impfpflicht zur Debatte. Diese wird sich im Allgemeinen kaum durchsetzen und kontrollieren lassen, doch wäre sie in manchen Bereichen durchaus sinnvoll.

Auch der Sport ist wieder stark von Corona betroffen. Während in manchen Stadien Ende November wieder Geisterspiele stattfinden, sind andere Stadien teils voll besetzt. Der sogenannte Flickenteppich ist somit zurückgekehrt. Die Vereine haben unterschiedlichste Hygienekonzepte ausgearbeitet, wobei das einfachste und für viele logischste wohl 2G ist. 2G, also nur geimpfte und genesene Personen bietet den größtmöglichen Schutz für alle Beteiligten. So wird in manchen Stadien der Bundesliga auch auf 2G gesetzt – allerdings nur für die Zuschauer.

Was vielen Menschen sauer aufstößt, ist, dass für Fans 2G gilt, die Profis und auch die Vereinsmitarbeiter von dieser Regelung aber ausgenommen sind. So können die Fußballprofis auch ohne Impfung ins Stadion und aktiv an Spielen teilnehmen, während die Zuschauer eine Impfung oder Genesung nachweisen müssen. Allerdings wird der Ruf nach einer flächendeckenden 2G-Regelung für Profis immer lauter.

Oke Göttlich kritisiert die DFL

Auch St. Pauli Präsident Oke Göttlich spricht sich für 2G im Profifußball aus. Der Chef des Spitzenreiters, laut Sportwettenexperten bwin auch eines der Aufstiegsfavoriten, sagte im Norddeutschen Rundfunk, er sei ein klarer Befürworter für 2G im Fußball. Er sei der Meinung, dass nur geimpfte und genesene Spieler zum Einsatz kommen dürfen. Zudem kritisierte Göttlich im September die Deutsche Fußballliga DFL, dass sie keine klare Impfempfehlung für Spieler und Schiedsrichter ausgegeben habe.

Der Kiezclub war erst kürzlich wieder direkt von Corona betroffen, da das Spiel gegen den SV Sandhausen aufgrund mehrere positiver Coronatests unter den Spielern des Gegners abgesagt werden musste. Der Verein selber hat Corona aktuell aber im Griff. Der Präsident meinte dazu, dass sich der Verein an die Richtlinien der DFL halte und zudem im regen Austausch mit dem Stadtrivalen Hamburger SV befinde. Trotz der aktuell guten sportlichen und gesundheitlichen Situation beim FC St. Pauli mahne Göttlich aber auch erneut zur größten Vorsicht. Man müsse nun wieder sehr aufmerksam in der Bundesliga sein, um ein erneutes Aussetzen des Spielbetriebes zu vermeiden.

Göttlich steht mit seiner Meinung keinesfalls alleine da, doch sehen Experten eine 2G-Regelung in der Bundesliga als kaum durchsetzbar an. So äußerte sich auch Sportrechtler Schimke gegenüber der ARD Sportschau kritisch. Da eine Einführung einer Impfpflicht verhältnismäßig und erforderlich sein müsse, sei diese schwer zu implementieren.