Fitnesstrend in Hamburg: Pole Dance

Frau an der Pole Dance StangePole Dance im Freien Foto: pexels.com / naopolewear nadege

Rotlicht war mal – Pole Dance ist Fitnesstrend und wird in vielen Hamburger Studios unterrichtet.

Mehr Rotlicht ging kaum noch. Ob wohl der Stangentanz ursprünglich in Varieté- und Zirkus beheimatet war ist in Erotikgeschäft abgewandert. So sehen wir heute die Wurzeln vom Pole Dance im rauen Sex-Geschäft. Bars und Clubs, die nicht nur schummerig waren, Orte die selten von „ehrbaren“ Menschen besucht wurden. Was gern vergessen wird, auch der Tango war der Tanz der Halb- und Unterwelt und stand in einem ähnlich schlechten Ruf.

Mittlerweile ist Pole Dance ein Sport und hat sich weltweit etabliert. Auch wenn ihm immer noch ein wenig das verruchte Rotlichtimage anhaftet, der Tanz an der Stange erfordert Kraft, Akrobatik und Körperbeherrschung. Was einfach aussieht ist schwer, denn es erfordert viel Training, Kraft und Ausdauer um bei dieser Sportart das eigene Körpergewicht halten zu können.

Pole Dance, das ist Hochakrobatik an einer Stange von 42 – 50 mm Umfang und einer Länge zwischen zwei bis drei Metern. Zumeist sind die Stangen aus verchromtem Stahl gefertigt. Es gibt freistehende und an Boden sowie Decke befestigte Stangen. Neben der Polestange braucht es zum Beginn nur wenig Ausstattung: kurze Hot Pants, eine lange Trainingshose, bequemes Shirt, kurze Socken genügen zum Start. Im PoleSportShop wird man sicher schnell fündig.

Frau praktiziert Pole Dance im weissen Kleid
Pole Dance Foto: pexels.com

Schummeln ist nicht

Die Tänzerinnen, bis jetzt praktizieren nur wenige Männer den Stangentanz, drehen ihren Körper in akrobatischen Figuren um die Pole Stange. Erstes Ziel, das muss ein Rookie erst einmal können ist es, sich mit der eigenen Körperkraft an der Stange zu halten. Denn schummeln ist nicht, wer es nicht schafft fällt einfach runter.

Bei der einfachsten Figur der Drehung wird das Körpergewicht von einem auf den anderen Arm verlagert. Ob Arme, Schultern, Rücken oder Po – die Muskeln des ganzen Körpers werden trainiert. Außerdem kommt es sehr auf die Koordination und Rhythmusgefühl an, nur Kraft nützt wenig.

In vielen Figuren hängt die Tänzerin zusätzlich kopfüber. Für Abwechslung ist gesorgt, denn mittlerweile gibt es rund 600 unterschiedliche Figuren und Choreos (Choreographien. Die Feststellung, dass eine Pole Stange ein ganzes Fitnessstudio ersetzt, ist keine hohle Phrase.

In Hamburg bieten mehrere Tanzschulen wie das Aerial Dance Center in der Süderstraße, Pole your Body in Altona und Barmbek, NORD Pole in Bahrenfeld, Studio Mohnblume in Bergedorf oder auch die KAIFU Lodge in Eimsbüttel Kurse an. Bevor man startet, ist eine meist kostenlose Schnupperstunde sicherlich sinnvoll.

Pole Dance in der Diskussion

Wie man sich vorstellen kann, steht Pole Dance unter Dauerbeschuss von ‚bewussten‘ Feministinnen, die zum Ausgleich ihrer eigenen Verschwubbelheit häufig wenig Anstoß daran nehmen, dass eine Frau in vielen Kulturkreisen nur verschleiert bzw. mit Kopftuch sich in der Öffentlichkeit wagen darf.

„Für mich ist Pole Dance Fitness und Bewegung pur. Eine Trainingseinheit an der Stange, das ist ein unheimliches Work Out. Ich tanze seit vier Jahren. Ohne Diäten bin ich von Größe 40 zurück auf 36 gekommen und so fit war ich noch nie.“

Ann-Katrin eine 36-Jährige Deutsch-Französisch Lehrerin aus Ottensen*

Wir sollten Pole Dance als das nehmen was es ist, Empowerment, das Frau Körpergefühl, Kraft und Ausdauer vermittelt und die eigene Fitness steigert. Mit ähnlichen Anti-Argumenten dürfte es auch keinen Tango, Samba, Ballett oder rhythmische Sportgymnastik geben.

*Name geändert