Fussball: Für den HSV geht es weiter bergauf

Volksparkstadion hier spielt der HSV in HamburgDas HSV - Volksparkstadion Photo by Mario Klassen on Unsplash

2. Fußball Bundesliga: HSV am Ende des Corona-Jahres top, FC St. Pauli dagegen prekär.

Der HSV musste sich vom Traum des sofortigen Wiederaufstiegs in die höchste deutsche Spielklasse verabschieden. Nachdem es 2018 für die Bundesliga-Dinos in die zweite Liga ging bot das sogar den Hamburger Kammerspielen die optimale Blaupause für ein unterhaltsames Stück. Der direkte Wiederaufstieg blieb aus, die Konkurrenz in der 2. Fußball-Bundesliga ist schließlich groß. 2019 kämpften gar bis zu sieben Mannschaften um den Aufstieg. In dieser Saison hat der Verein seine Strategie geändert und damit in die Erfolgsspur zurückgefunden. Das sorgt beim HSV für eine gewisse Beruhigung. Ob es am Ende für den Aufstieg reichen wird, ist noch offen. Doch eine Zwischenetappe ist zweifellos erreicht. Der Traditionsverein spielt wieder ganz vorne mit. Nach Abschluss des 12. Spieltages fand sich der HSV auf Platz zwei der Tabelle wieder.

Dabei ist die gute Platzierung nicht etwa auf ein spielerisches Feuerwerk zurückzuführen. Ganz im Gegenteil, die Hamburger setzen bisher auf eine rustikale Gangart. Das Team hat sich auf die Grundprinzipien des Fußballs besonnen und so einen Erfolgslauf eingeleitet. Das begeistert nicht alle Fans, schließlich erhoffen sie sich ansprechende sportliche Leistungen. Diese blieben zuletzt eher in der Unterzahl. Das erscheint auf den ersten Blick seltsam, schließlich feierte der HSV am 12. Spieltag einen klaren 4:0 Sieg gegen den SV Sandhausen. Damit schoss man sich sogar kurzfristig an die Tabellenspitze, wie die Sportschau berichtete. Doch was aussieht wie ein souveräner Sieg, war in Wirklichkeit das Ergebnis von jeder Menge Glück und Unvermögen des Gegners.

HSV – Verteidigung ist alles

Sandhausen war dem HSV in allen Belangen überlegen, konnte jedoch seine zahlreichen Chancen nicht zum Abschluss bringen. Die Hamburger selbst setzen seit geraumer Zeit vor allem darauf, das eigene Tor zu verteidigen. Umso mehr überraschte der klare Sieg, vor allem wegen des Spielverlaufs. Das gestand auch der Trainer des HSV nach dem Spiel ein. Für ihn geht es weniger darum, möglichst attraktiven Fußball zu spielen, sondern darum, mit aller Macht das eigene Tor zu verteidigen. In Hamburg ist man mittlerweile stolz darauf, dass die Mannschaft die Mentalität und die Leidenschaft aufbringt, die notwendig ist, um einen großen Kampf zu zeigen. Niemand denkt daran, sich dafür zu entschuldigen.

Schließlich zeigt die Strategie, sich auf die wesentlichen Tugenden des Fußballs zu konzentrieren, Erfolg. Nach einer Schwächephase im Herbst konnte der HSV mit zwei Siegen in Folge wieder auf Platz zwei der Tabelle in der 2. Fußball-Bundesliga vorrücken. Die Verantwortlichen sehen ihren Verein wieder in der Spur und möchten jetzt auf Kurs bleiben. Auch die Sponsoren sind zufrieden. So gab zuletzt die Hamburger HanseMerkur Versicherungsgruppe bekannt ihren Vertrag mit dem Verein bis 2021 verlängert zu haben.

Der KSC hofft auf einen Erfolg

Nächster Gegner ist der Karlsruher SC. Dieser hatte zuletzt eine längere Siegesserie zu verzeichnen, bevor es gegen Düsseldorf zu einem Rückschlag kam. Dementsprechend sorgfältig ging KSC-Trainer Christian Eichner in die Vorbereitung. Er rief seine Spieler dazu auf, noch mehr an die Leistungsgrenze zu gehen. Vor dem Duell gegen den HSV mussten die Karlsruher noch gegen FC Erzgebirge Aue antreten. Dort galten sie als Favorit in dem Auswärtsspiel.

Die Experten auf Betway sahen eine Fussball Wetten Quote von 2,40 (Stand 17.12.), während sich die Heimmannschaft mit einer Quote von lediglich 3,0 begnügen musste. Doch es sollte anders kommen. Die Karlsruher mussten eine vernichtende 4:1 Niederlage hinnehmen und stehen nun gegen den HSV noch mehr unter Druck. Die Hamburger hingegen hoffen auf eine Fortsetzung ihres Erfolgslaufs und können bei einem Sieg Platz zwei in der Tabelle zurückerobern. KSC-Trainer Eichner hingegen hat bittere Erinnerungen an den HSV. Dort hatte er einmal am letzten Spieltag 7:0 verloren.

Mitverantwortlich für den bisherigen Erfolg des HSV ist ein Spieler, der zweifellos als die beste Neuerwerbung der letzten Jahre gelten kann. Es handelt sich dabei um Simon Terodde. Der 32 Jahre alte Stürmer kam ablösefrei vom 1. FC Köln, wie Sky berichtete. Doch in Hamburg entwickelte sich der Spieler zu einem Anführer mit beständig guten Leistungen. Das beweisen allein schon seine 13 Tore in zwölf Spielen. Das hob zuletzt auch sein Trainer Thione hervor, der sonst eher auf eine verschworene Einheit setzt.

Blick ins Hamburger Volksparkstadion
Die Heimat des HSV – das Volkspark Stadion in Hamburg Bild von Peter Wiegel auf Pixabay

Klappt es im dritten Anlauf in dieser verrückten Corona-Saison?

Gut möglich also, dass die Kombination aus einem erfolgreichen Stürmer und einer guten Abwehr im dritten Anlauf dafür sorgt, dass der größte Wunsch der HSV-Fans endlich in Erfüllung geht. Nichts würde den eingefleischten Anhängern des Traditionsvereins mehr Freude bereiten als ein Wiederaufstieg in die Deutsche Fußball-Bundesliga. Schließlich gibt man sich in Hamburg nicht mit dem Mittelmaß zufrieden.

Eine Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse würde den Schock des Abstiegs endgültig vergessen machen. Dann wäre der HSV wieder dort, wo er nach Ansicht seiner Anhänger hingehört.

Denn, wenn Hamburger Mannschaften, die in der ersten Klasse spielen, sehen wollten. Dann besuchen sie die Hamburg Stealers, die erfolgreich im Ballpark am Langenhorst gegen ihre Gegner in der Baseball Bundesliga antreten. Oder sich machen Sie in die edel-optics Arena in Hamburg Wilhelmsburg undd sind in der Basketball Bundesliga bei den Hamburg Towers dabei.

Spannband im FC St. Pauli Stadion Hamburg Millerntor
Welcome to Hell das FC St. Pauli Stadion am Millerntor © ganz-hamburg.de

Am Millerntor steht das Stimmungsbarometer auf Moll

Beim Lokalrivalen dem FC St. Pauli sieht es schlecht aus. Mit einem 0.3 gegen Düsseldorf am Millerntor beendeten die Kiezkicker dieses Jahr die 2. Bundesliga. Der dem links-grüne Hamburger Juste Milieu zugerechnete Präsident Oke Göttlich muss erkennen, dass nach 13 Spieltagen ein prekärer Tabellenplatz 17 eine klare Sprache spricht. Politisch korrektes Bewusstsein, in dieser Disziplin ist St. Pauli sicher einsamer Tabellenführer, schießt halt keine Tore und beeinflusst auch nicht den Tabellenplatz. Vom Aufstieg redet am Millerntor keiner mehr, eher werden Abstiegsängste wach.