Warum Boxtraining? Eine Hamburgerin erzählt

BoxenBoxen wird bei Frauen immer beliebter Photo by Matheus Ferrero on Unsplash

Mit Boxtraining fit werden und beim Boxen im Ring mentale Stärke gewinnen

Wer meint Boxtraining nutzt einem beim Austausch von non-verbalen Nettigkeiten der Schlagenden Art in Bars, Clubs oder Diskotheken, der sollte eher über sein Aggressionsverhalten nachdenken. Boxen lernen und trainieren, heißt nicht, sich für Schlägereien fit zu machen um dem Gegenüber ganz gepflegt „eins auf die Zwölf“ verpassen zu können. 

Boxen ist ein Sport, der mentale Stärke lehrt bzw. ausbildet. Zum einen ist das Boxtraining nicht nur vielseitig sondern auch sehr intensiv, das beste Work Out nach einem langen Tag im Job. Für viele mit einer hohen Belastung im Job, ist das Boxtraining der ideale sportliche und mentale Ausglich.

Ein Boxer oder eine Boxerin lernt sich einen Kampf mit körperlichen (durchaus schmerzhaften Kontakt) nach festen Regeln zu stellen und zu bestehen. Die eigene Angst muss überwunden werden. Ein Box-Fight, das heißt ein Adrenalinschub im Körper, den es zu beherrschen gilt. Die Regeln  sorgen für sportliche Fairness. Grundvoraussetzung ist Fitness. Ein gutes Boxtraining umfasst immer die Aspekte Kraft, Konzentration, Schnellkraft, Ausdauer, Disziplin und lernt etwas heute Ungewöhnliches: Demut.

Sämtliche Muskelgruppen werden beim Boxen beansprucht. Wer reif ist für einen Kampf, ein Jahr Training braucht man mindestens, der stellt fest, nur 30 Prozent geht über die Physis. Aber 70 Prozent des Kampfes findet im Kopf statt.

Boxring
Im Boxring Photo by Vinicius Amano on Unsplash

Warum eine Hamburgerin boxt

So ging es Susan*, einer 34-jährigen Logistikmanagerin aus Eidelstedt. Sie boxt seit viereinhalb Jahren. Begonnen hat sie in einem Fitnesstudio, jetzt trainiert sie regelmäßig in einer Boxschule in Groß Borstel.

„Auch wenn es blöde klingt, ich hatte einfach zu wenig Selbstvertrauen. Das nutzen Kollegen aus und buttern mich richtig unter. Ich machte die Arbeit, sie ernteten die Lorbeeren.  Durch ich ehemaligen Freund kam ich durch Zufall zum Boxen. Unsportlich war ich nie und das körperliche Training war einfach für mich. Aber ich habe durch das Boxen gelernt, mental die Kontrolle zu behalten. Ich lernte mich auf ein Gegenüber konzentrieren und auch zuzuschlagen. Wenn es nötig ist, kann ich jetzt auch gezielt eine Konfrontation suchen und Konflikte austragen. Das hat mir privat und besonders beruflich sehr geholfen.”

Gerade nach einem stressigen Tag im Büro trainiert Susan besonders gern, denn das Training baut wunderbar Stress ab und macht den Kopf wieder frei, meint sie. Die Stimmung in einem Gym ist einfacht toll, meint sie. Mittlerweile steigt Susan auch regelmäßig  zu Sparrings oder auch einmal echte Kämpfe in den Ring:

 „Boxkämpfe sind das absolute Highlight, da geht man schnell an seine Grenzen. Egal ob man gewinnt oder verliert. Diese Erfahrung muss man einfach einmal gemacht haben. Das ist unglaublich!”

Der Hamburger Fitness-Experte Moritz Klatten bestätigt das seinem ersten Buch „The Klatten Power Boxing System“ zeigt er, wie Box Champions aufgebaut werden und wie Kraft- und Konditionstraining bestmöglich gestaltet werden können.

Boxen lernen in Hamburg

Am besten lernt man Boxen in einer Boxschule bzw. Boxverein, davon gibt es in Hamburg gut 25. Für jeden Geschmack (Geldbeutel) ist etwas dabei. Auch viele Fitness-Studios bieten Boxtraining an. Doch es gibt einige Gründe, warum man nicht regelmäßig zum Training gehen kann. Viele Trainingsübungen können auch mit geringem Aufwand zu Hause durchgeführt werden. Ein Boxsack (Punching Bag) sollte unbedingt dazu gehören.

junge Frau beim Boxtraining
Boxen und Frauen geht das? Ja – das geht! Photo by Michael Uebler on Unsplash

Boxtraining zuhause

Mit einem Boxsack wird die Technik und Schlaggeschwindigkeit verbessert und die Schultermuskulatur trainiert. Doch, nur 25 Prozent der Schlagkraft kommen aus den Schultern ohne den richtigen Bewegungsablauf in den Hüften und Beinen, der mit den Schultern koordiniert werden muss geht gar nichts.

Grundsätzlich sollte immer mit Handschuhen trainiert werden. Das Verletzungsrisiko wäre sonst zu hoch. Optimal für das Boxtraining sind Boxsack-Längen zwischen 90 – 120 cm. Welches Material gewählt wird, ist Geschmackssache. Das beste und auch teuerste Material ist Leder. Es bietet das beste Schlag-Gefühl.

Doch aufgepasst, die Qualitätsunterschiede sind enorm und preiswerte Leder-Boxsäcke sind häufig aus Spaltleder, das nicht besonders haltbar ist und leicht bricht, gefertigt. Wie immer gilt, billig gekauft heißt meist doppelt gekauft. Zumal ein guter Lederboxsack bei richtiger Pflege nicht nur eine schöne Patina bekommt und sondern auch sehr langlebig sein kann.

*Name geändert

Titelfoto: Matheus Ferrero Im Boxring: Vinicius Amano