Barrierefrei durch Hamburg – Tipps und Tricks

Rollstuhl - Detailaufnahme mit Hände am LaufradRollstuhl Bild von Sabine GENET auf Pixabay

So kommen Sie als Rollstuhlfahrer besser durch Hamburg.

Eine Runde um die Alster drehen, die Aussicht vom Michel genießen oder abends eine Hafenrundfahrt machen – was für Touristen zu Fuß problemlos geht, funktioniert für Rollstuhlfahrer meist eingeschränkt oder gar nicht. Die Hansestadt und ihre Häfen werden oft als das Tor zur Welt angesehen, doch wie wird die Integration von Menschen mit Behinderung gefördert?

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2012 der Aktion Mensch, ist München auf Platz 1 als “beste barrierefreie Stadt” und die Hansestadt das Schlusslicht im nationalen Vergleich. Es bestand also Handlungsbedarf. Doch was hat sich seither geändert?

Stadtteilführer für barrierefreies Erkunden

Um die Hansestadt für mehr Menschen mit Behinderung zugänglich zu machen, hat der gemeinnützige Verein „Barrierefreies Hamburg e.V.” seit 2008 beinahe 70 % des Hamburger Stadtgebietes abgelaufen. Neben herkömmlichen Touristenattraktionen haben die sogenannten 100 „Barrierescouts” auch Restaurants, Geschäfte und den ÖPNV unter die Lupe genommen.

Die gesammelten Daten hat der Verein im Stadtteilführer Barrierefreies Hamburg online gestellt.

Sie können dabei zwischen Stadtteil und Kategorie wählen. Dieser Stadtplan richtet sich dabei nicht nur an Menschen im Rollstuhl. Er ist auch nützlich für Mütter mit Kinderwagen, Menschen mit Atemproblemen, Sportler nach einem Unfall, Seh- und Hörbehinderte und Nutzer von Rollatoren geeignet.

Auf der Webseite finden Sie außerdem eine Hotline und Hinweise zu barrierefreien Veranstaltungen im Raum Hamburg.

Barrierefreie U- und S-Bahnen in Hamburg

Die Hamburger Hochbahn und S-Bahn arbeiten beide mit sehr viel Engagement daran, dass alle Haltestellen Hamburgs eine barrierefreien Zugang bieten. Mit Erfolg, von insgesamt 93 U-Bahn-Haltestellen sind heute bereits 79 Haltestellen barrierefrei. Das ist nicht ganz einfach. Denn gerade die alten Bahnhöfe sind mehr als 100 Jahre alt.

Aufzugsplan des HVV Hamburg für barrierefreie Aufzüge
HVV Hamburg der barrierefreie Aufzugs-/Haltestellenplan (c) HVV

Breites Angebot an Stadtführern und Online-Karten

Doch damit nicht genug. Es gibt weitere Initiativen, die die Barrierefreiheit in Hamburg für alle leichter zugänglich machen möchten. Auf der Website barrierefreie-wege.de finden Sie noch mehr Stadtpläne und Routen, die barrierefrei ausgelegt sind.

Außerdem hat die Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen einen Hamburger Stadtführer fürRollstuhlfahrer erstellt, der es Menschen in Rollstühlen erleichtern soll, die für sie zugänglichen Gebäude auszuwählen und den für sie optimalen, barrierefreien Weg dorthin zu finden.

Dank sehr detaillierten Angaben über die Zugänglichkeit von Gebäuden und Einrichtungen, können Rollstuhlfahrer selbst entscheiden, ob und wie sie die Einrichtung erreichen und nutzen möchten. Die verfügbaren Daten und Skizzen ergänzen einander und geben eine eindeutige Information über die Situation vor Ort. Alle Informationen dieses Stadtführers sind auch online abrufbar.

Mehr Mobilität auch dank rollstuhlgerechten Fahrzeugen

Zu guter Letzt sei noch die internationale Online-Karte Wheelmap zu erwähnen. Mit dieser Online-Karte können Sie rollstuhlgerechte Orte ganz einfach Finden und auch Markieren. Ein einfaches Ampelsystem zeigt öffentlich zugängliche Orte entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit an. Somit können mobilitätseingeschränkte Menschen leichter ihren Tag planen und damit unabhängiger am Alltag teilhaben.

Für eine Teilnahme am Straßenverkehr kann es sich bei häufigen Fahrten lohnen, selbst über die Anschaffung eines rollstuhlgerechten Fahrzeuges nachzudenken, mit denen die ganze Familie mobil bleibt. Unternehmen wie Allied Mobility bieten diese Umbauten auch für Privatpersonen an.