Erlebnissse beim Motorradverkauf in Hamburg

MotorradMotorrad Photo by Christopher Burns on Unsplash

Wer in Hamburg gebraucht sein Motorrad verkauft, der kann was erleben. Willkommen im laufenden Hamburger Wahnsinn!

Der Frühling ist da, das alte Moped hat gut im Warmen und Trockenen überwintert. Jetzt möchte man sein Motorrad in Hamburg verkaufen. Egal wie oft man schon einmal etwas gekauft oder verkauft hat, jeder Verkauf ist eine neue Herausforderung und schafft neue Erfahrungen.

Gerade wenn von Privat zu Privat gehandelt wird, sind die Sitten, nach dem Motto: früher war mehr Liebe unter den Menschen, oft rau und keineswegs besonders herzlich.

Wer das pralle Leben kennenlernen will, der wählt den Weg über eine Verkaufsanzeige bei einem der üblichen Portalen oder platziert eine Kleinanzeigen (mit guten Fotos!) in der E-Bucht.

Willkommen in der Wirklichkeit

Wer gern Lebensgeschichten von wildfremden Menschen am Telefon hört, der hat jetzt die Chance seines Lebens.

Auch ein paar Jungs mit unaussprechlichen Namen aus der Zunft, die gern ungefragt knallbunte Visitenkarten in Autofensterscheiben einklemmen, waren dabei. Wirklich, das waren tolle Telefonate…

Mike* aus Barsbüttel, der Herr der Preises

Da meldet sich ein gewisser Mike* aus Barsbüttel am Telefon. Schnell kommt er zur Sache, denn Motorraderfahrung hat er angeblich ohne Ende. In einer Minute rattert er mindestens drei Marken und acht Modelle herunter. Aber das war nur die Overtüre, denn im weiteren Verlauf des Telefonats, natürlich ist die Handy-Verbindung nicht optimal, arbeitet er heraus, welchen Wert ich meinem Motorrad eigentlich beimesse. Wumms, da war ich baff. Also, er wusste besser, was mir mein Motorrad wert ist!

Selbstredend klafften sein (der ja eigentlich meiner sein sollte) Preis und mein aufgerufener, definitiv nicht unrealistischer, Preis ziemlich weit auseinander. Komisch, er wollte es sich am Gesprächsende noch einmal überlegen und zurückrufen. Allerdings warte ich noch heute auf den Anruf…

Doch irgendwann kommen tatsächlich Kaufinteressenten vorbei. Wie hieß es so schön in einem uralten Schlager: Wunder passieren immer wieder…

Detlef*, ein Labbersack, sucht mich heim

Dann klingelt es zum vereinbarten Termin mit 20 Minuten Verspätung an meiner Tür. Detlef gibt sich die Ehre: so Ende fünfzig, Funktionsjacke, ein Sweater mit ‚lustigem‘ Statement und mittelmäßig übergewichtig. Gut, das ich keine Frau auf Partnersuche bin, schoss es mir durch den Kopf. Mit seinen ungewaschenen Mercedes E-Klasse Kombi, der wahrlich bessere Tage gesehen und der mit dem TÜV eine Fernbeziehung führt, ist er ganz aus Kaltenkirchen gekommen.

Warum? Ich denke, er wollte billig ein Motorrad schießen. Jeden zweiten Satz fängt Detlef mit Vorliebe mit „ich sag mal“ an und seine Lieblingssatzendung „ … in Ordnung genau – nee – also mal ehrlich…“ scheint er mit der Muttermilch eingesaugt zu haben.

Dazwischen erzählt er mir er fast genau die gleichen Sachen, mit denen er mir schon beim Telefongespräch mein Ohr abgekaut hat. Selbstredend kamen wir nicht zusammen, denn mein Motorrad war ja ein einziger Mangel und kaum was wert… Alles klar Detlef – dann such mal weiter.

Das Fazit

Ein paarmal vergeblich gewartet und ein paarmal pralle Begegnungen der zweiten Art mit dem Unterhaltunswert Null gehabt. Das Problem, diese Zeit wird nicht einmal mit dem Mindestlohn vergütet…

Motorradverkauf – es geht auch anders

Gut, es geht auch anders. Nach dem Motto mach dir das Leben einfacher, kann man in Hamburg sein Motorrad an eine spezialisierte Online-Plattform verkaufen, die über ein Netzwerk von vielen Händlern in Deutschland und im Ausland verfügt. Die haben einfache feste klare Prozesse.

Auf jeden Fall heißt, weniger Stress und weniger unzuverlässige Nerver, die eigentlich nur ärgerliche Zeitdiebe sind. Auch das Risiko gerissenen Betrügern aufzusitzen, ist so wesentlich geringer.

*Name geändert