Hamburg ist schön, will aber grüner werden

Hamburg ist Deutschland Elektroautohauptstadt

Mit 2,81 Elektroautos pro 1.000 zugelassene Fahrzeuge ist Hamburg Deutschlands Elektrohauptstadt. In Berlin ist der Wert um 21% geringer.

Dazu beigetragen hat sicherlich, dass Hamburg die meisten Ladestationen für Elektroautos noch vor Berlin (das wesentlich größer ist), hat. E-Mobilität braucht ein dichtes und leistungsfähiges Netz aus leicht zugänglichen Ladestationen

E-Mobilität im Busbetrieb

Sowohl die beiden großen Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn und VHH haben schon erste Elektrobusse im nennenswerten Einsatz.

Bei der Hochbahn werden seit Ende 2019 30 serienreife E-Busse eingesetzt. Bis Herbst 2020 steigt die Zahl auf 63. in Hamburg unterwegs. In fünf Jahren sollen bis zu 530 emissionsfreie Busse angeschafft werden. Das zweite große Busunternehmen der Stadt, Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), setzt bereits 18 E-Busse ein. Die VHH-Flotte soll um 35 E-Busse im Lauf des Jahres aufgestockt werden.

Mit der Anschaffung von E-Bussen ist es nicht getan. Es muss eine leistungsfähige komplexe Infrastruktur (Ladestationen) inklusive der Stromversorgungen gebaut und die Busbetriebshöfe müssen für die E-Mobilität fit gemacht werden.

Karte Geplante Hamburger Velorouten
Geplante Hamburger Radschnellwege und Velorouten
(c) https://geoportal-hamburg.de

Das Sammeltaxisystem MOIA von Volkswagen ist seit dem Start 2019 in Hamburg schnell populär geworden und wird mittelfristig auf 500 Fahrzeuge, die alles elektrische betrieben werden, ausgebaut.

Zwei Frauen fahren in Hamburg mit dem Fahrrad
Veloroute 4 Alsterufer © ganz-hamburg.de

Radverkehr, da gibt es noch viel zu tun

Eine offene Flanke ist noch die Verbesserung des Radverkehrs in Hamburg und der Metropolregion. Doch Ankündigen seitens der Politik und der Behörden haben oftmals die Qualität von Lippenbekenntnissen. Tatsächlich hakt der Velorouten-Ausbau in Hamburg und in der Metropolregion. Als Ziel wollte die Stadt jährlich 60 Kilometer neue Radwege bauen. Allein in den Jahren 2017 und 2018 schaffte man nur je 32 Kilometer. Ein Rückstand von 56 Kilometern. Man bräuchte somit ein Jahr um den Rückstand aufzuholen.

Auch im Umland scheint Radwegausbau eine Raketenwissenschaft zu sein. Die Gründe sind einfach, ein überkompliziertes Planungsrecht, juristische Auseinandersetzungen und NGOs, die prächtig im Verhindern sind. Der neue Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) wird sich daran messen müssen, ob er den Ausbau von Velorouten und Radwegen wirklich beschleunigen kann, oder, ob er nur via Autofeindlichkeit die Verkehrssituation in Hamburg verschlechtert.