Im Gespräch: Brigitte Engler – die City Managerin

Brigitte EnglerDie Hamburg City Managerin Brigitte Engler Foto: Marius Engels HANSEstyle

Seit gut zehn Jahren sorgt Brigitte Engler als City Managerin Hamburger Innenstadt dafür, dass salopp gesagt in der Hamburger City „fix was los ist“. Das ist keine leichte Aufgabe, denn das erfordert neben großem Organisationstalent, viel Durchsetzungsvermögen und eine gute Portion an diplomatischen Geschick. Denn nur so kommt es zu einer zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen dem Einzelhandel, der vielen Herausforderungen gegenüber steht, Dienstleistern, Immobilienbesitzern, dem Hamburger Senat und den einzelnen städtischen Behörden. Aus dem doch eher beschaulichen Münster kam Brigitte Engler mit Ende Zwanzig an die Elbe. Die Mutter von zwei Kindern verlor hier ihr Herz nicht nur an die Hansestadt. Bei ihrem „Traumarbeitgeber“ Peek&Cloppenburg verbrachte sie viele Jahre auf unterschiedlichen Positionen, bevor die studierte Betriebswirtin vor 11 Jahren die Geschäftsführung des City Management übernahm.

Heute belebt Brigitte Engler mit vielen Aktionen die Hamburger City und macht sie lebendig. Kein Wunder, dass ihre Expertise gefragt ist. Sie hält verschiedene Aufsichtsratsmanadate und ist im Vorstand des Tourismusverband Hamburg.

Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche auf Ihrem „Chefsessel“ (Alternativ Bürostuhl)

Hierfür gibt es keine klare Regel. Die Anwesenheit im Büro ist absolut von den laufenden Projekten und vielen externen Terminen abhängig.

„Arbeitstabu“ haben sie zu welchen Zeiten?

Da ich das liebe, was ich tue, gibt es wenige Tabus.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?

Mein Ziel war es immer, Menschen zu inspirieren, Impulsgeber zu sein und meine Begeisterung zu übertragen. Da wollte ich scheinbar immer werden was ich jetzt bin.

Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

„What is done in love, is done well“. Liebe das was Du tust und tue es mit Leidenschaft. Das ist der Schlüssel zum Erfolg und sollte bei der Berufswahl die Rolle spielen.

Was finden wir in Ihrer Schreibtischschublade, Handtasche oder Businesstasche?
– Hand aufs Herz – was ist eigentlich überflüssig, aber muss einfach immer dabei sein?

Lippenstifte von Chanel in vielen Farben, mein I Phone natürlich, Unmengen Schlüssel die ich immer suche, Visitenkarten und meinen Lieblingsstift von Montblanc. Überflüssig ist dabei natürlich gar nichts.

Handtasche Brigitte Engler

Die Handtaschevon Brigitte Engler

Wenn Sie ein Bewerbungsgespräch führen, was ist für sie ein generelles Ausschlusskriterium?

Fehlende Leidenschaft.

Welche Berufe sind unterbezahlt?

Ich habe sehr großen Respekt vor allen Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten und wünsche mir, dass dieses Engagement angemessener bezahlt wird.

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hin will ?

Genau den Rat, den ich jungen Frauen auf dem Weg in ihr Berufsleben geben würde. Liebe das was Du tust und tue es mit Leidenschaft!

r wie wichtig halten Sie “Networking“ unter Frauen? Und warum?

Männer haben schon lange erkannt, dass ein effektives Vernetzen wichtig für das berufliche Weiterkommen ist. Hier haben wir Frauen zwar noch Aufholbedarf, in den vergangenen Jahren jedoch schon ordentlich dazu gelernt. Für mich war und ist der Austausch mit anderen Frauen wichtig, da die Herausforderungen an Managerinnen sich in jeder Branche doch ähneln. Wir unterstützen uns, hören manchmal nur zu, stellen wichtige Kontakte her.

„Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?

Mein Job ist für mich ein absolutes Privileg, gerade durch die hohe Wertschätzung in meinem Umfeld.

Spielt „social media“ in Ihrem Leben eine Rolle?

Mir sind persönliche Beziehungen und echte Freunde nach wie vor viel wichtiger als „Likes“. Aber natürlich spielen die Sozialen Medien für die Vermarktung der Innenstadt und unsere Veranstaltungen eine bedeutende Rolle.

Was muss in Hamburg anders/geändert sein/werden?

Gerade wenn ich in einer anderen Stadt war, sehe ich noch deutlicher, wie lebens- und liebenswert unsere schöne Stadt ist. Ich wünsche mir, dass wir noch ein bisschen weltoffener und internationaler werden.

Was ist IHR Wunschprojekt für 2017?

Wir wollen in diesem Jahr verstärkt die Hamburger wieder als Fans ihrer Innenstadt gewinnen. Hierfür entwickeln wir gerade ein Magazin, das mehrmals pro Jahr über News und Entwicklungen in der Hamburger Innenstadt berichten wird.

Elbe oder Alster?

Eindeutig Alster!

Hamburg, im Februar 2017

Brigitte Engler

www.citymanagement-hamburg.de