Im Gespräch: Anne-Marie Bauer, Hoteldirektorin TORTUE Hamburg

Anne-Marie BauerAnne-Marie Bauer, Managing Director TORTUE HAMBURG

Geboren im tiefsten Bayern war ihr Ziel immer die Hotellerie. Hotel heißt auch stets am Anfang viele Stationen und Ausland. Anne-Marie Bauer arbeitete in der Schweiz, in Jemen, Kuwait und anderen Ländern.

In Hamburg hat sie als Direktorin des east Hotel, das sie neun Jahre seit der Eröffnung leitete, Hotelgeschichte geschrieben. Unter ihrer Leitung hat Design-Hotel nicht nur zahlreiche Preise erhalten sondern sich auch mit seiner unkonventionellen Art fest etabliert. Mit dem neuen TORTUE HAMBURG, das seit Anfang Juni in der Pre Opening Phase ist, bringt sie ihr zweites Designhotel an den Start. Am Sommeranfang, dem 21. Juni fällt der offizielle Startschuss. Heute ist sie erstmal im Gespräch bei Hamburgs GANZE Frauen:

Wieviel Zeit verbringen Sie pro Woche auf Ihrem Chefsessel (Alternativ Bürostuhl)?

Wir planen die Eröffnung des Boutique-Hotels TORTUE HAMBURG ja im Sommer 2018. Deshalb verbringe ich momentan im Pre-Opening Office wesentlich mehr Zeit als im operativen Geschäft. Wenn es dann richtig losgeht, bin ich maximal 5 Stunden pro Tag im Büro. Den Rest der Zeit verbringe ich unterwegs im Hotel. Es ist wichtig den Gästen und den Mitarbeitern nah zu sein.

 „Arbeitstabu“ haben Sie zu welchen Zeiten?

Bei uns gibt es den „Heiligen Sonntag“. Dieser Tag gehört ausschließlich meinem Mann und mir.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?

Im Grunde genommen ja. Ich habe zwar einen kleinen Umweg über eine Erstausbildung zur Erzieherin genommen, aber „Gastfreundschaft“ wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Und für mich gilt: Umwege müssen nicht schaden um an das richtige Ziel zu kommen.

Wie lautet Ihr Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

Wer mit Leidenschaft dabei ist, der hat schon halb gewonnen. Es ist wichtig das, was man tut, zu lieben. Dann bringt man automatisch so viel Engagement mit, dass der Erfolg praktisch nicht zu vermeiden ist.

Was finden wir in Ihrer Schreibtischschublade, Handtasche oder Businesstasche? Hand aufs Herz – was ist eigentlich überflüssig, aber muss immer dabei sein?

Ich glaube, dass meine Handtasche vergleichsweise einen übersichtlichen Inhalt hat. Ganz wichtig sind für mich der Autoschlüssel, das Portemonnaie und meine zwei Brillen. Gegen Kopfschmerzen habe ich auch immer ein Aspirin dabei – auf die könnte ich auch mal verzichten – aber man weiß ja nie…

Eine Damenhandtasche mit Inhalt

Die Handtasche – Anne Marie Bauer vom neuen Hamburger Hotel Tortue Foto: Bauer

Wenn Sie ein Bewerbungsgespräch führen, was ist für Sie ein generelles Ausschlusskriterium?

Gekünsteltes Verhalten mag ich gar nicht. Für mich ist  Authentizität zur eigenen Person und zu dem was man tut ein absolutes „Muss“.

Welche Berufe sind unterbezahlt?

Auf alle Fälle sehr viele Pflegeberufe. Allgemein sind meiner Meinung nach Berufe in sozialen Bereichen wie Kindergärten oder anderen sozialen Einrichtungen unterbezahlt.

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben um dorthin zu kommen, wo man hin will?

Ich glaube, dass man hartnäckig sein- und bleiben muss. Manchmal muss man eben einen Umweg gehen – aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Und: Wer Erfolg haben und behalten will, muss hart arbeiten und darf sich nicht auf dem Erfolg ausruhen.

Für wie wichtig halten Sie „Networking“ unter Frauen? Warum?

Networking gehört gerade in unserem Metier zum Handwerk. Allerdings mache ich da keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen.

 „Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?

Ich meine, dass Wertschätzung mit das Wichtigste im Beruf ist. Wenn ein Gast bei der Abreise sagt, dass er rundum zufrieden war und gerne wiederkommt – dann kann mein Tag kaum schöner beginnen.

Spielt „Social Media“ in Ihrem Leben eine Rolle?

Privat spielt das für mich überhaupt keine Rolle. Beruflich natürlich schon. Aber da gibt es super-tolle Mitarbeiter, die das viel besser können als ich.

Was muss in Hamburg anders/geändert sein/werden

Für mich nichts.

Was ist IHR Wunschprojekt für 2018?

Der größte Wunsch ist wirklich die Eröffnung von unserem TORTUE HAMBURG, im Sommer geht es los!

Elbe oder Alster?

Ich liebe beides – Hauptsache, ich kann am Wasser sitzen. 

Hamburg im Juni

Anne-Marie Bauer