Im Gespräch: Ina Grawert

Wer in diesen herausfordernden Zeiten Gastronomin ist, muss das Powerfrauen-Gen besitzen. Das gilt auf alle Fälle auch für Ina Grawert, Inhaberin und Chefin vom Restaurant IMARA in Hamburg-Eimsbüttel. Die gebürtige Australierin mit deutschen Wurzeln ist auf einer Weltreise in Hamburg „hängen geblieben “. Beruflich startete sie ihre Anfänge in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie und danach drei Jahre im gehobenen Catering-Bereich. Mit 24 gründete sie die Silverstone Events Event-Personalagentur und mit 29 eröffnete Ina Grawert die IMARA Restaurant Bar Lounge

Seit mittlerweile acht Jahren hat die leidenschaftliche Gastronomin auch den Catering Bereich immer weiter ausgebaut. Das kommt ihr in den diesjährigen Lockdown-Zeiten zugute. Trotz Schließung des Restaurants, ist der Lieferservice sowohl für Privatbesteller als auch für Firmen professionell aufgestellt und liefert köstliche Tapas aus spanischer und marokkanischer Küche. Bevor sich Ina Grawert um die nächste Bestellung kümmert, ist sie heute erstmal im Gespräch für „Hamburgs Ganze Frauen“

Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche „mit Ihrer Arbeit?

Ich bin rund 70 Stunden beschäftigt.

 „Arbeitstabu“ haben sie zu welchen Zeiten?

Alles vor 12 Uhr Mittags.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?  

Jein, ich wollte immer meine eigene Firma haben und zusätzlich in Immobilien und Shares investieren. Ich habe schon sehr früh ein Faible für gutes Essen, Kochen, gute Weine, gehobene Gastronomie und „Business“ gehabt, es hat aber einige Jahre gedauert bis ich mir sicher war das es „ok war in der Gastronomie zu bleiben“.

Was ist bezgl. der Corona-Einschränkungen bei Ihnen jetzt anders??

Statt Inhouse- Veranstaltungen mit bis zu 250 Personen und Caterings mit bis zu 1400 Personen machen wir momentan hauptsächlich kleine Caterings und Veranstaltungen für 20-30 Personen. Dafür hatten wir aber ein Rekord-Sommer was das Restaurant betrifft, insofern können wir uns sehr glücklich schätzen J

Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

Zwei Sachen: „Go the extra mile“ – Mach ein bisschen mehr als von dir erwartet wird, es wird dir früher oder später gedankt und du wirst die Belohnung bekommen. Zuverlässigkeit – Wenn andere Leute merken dass Sie sich auf Dich verlassen können, werden Sie sich immer wieder an Dich wenden.

Was finden wir in Ihrer Handtasche?

Ich nutze keine Handtasche, sondern gehe aus dem Haus mit meinem Handy, Schlüsselbund und etwas Cash in der Hosentasche, ggf. eine Girokard/Kreditkarte. Wenn ich geschäftlich unterwegs bin, kommt noch meine A4 Schreibmappe dazu.

Ina Grawert – die Frau ohne Handtasche

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hinwill?

Dran bleiben!

Für wie wichtig halten Sie “Networking“? Und warum?

Networking ist etwas, das bei mir nie im Vordergrund stand. Da ich die Einstellung habe, dass man sich immer zwei Mal im Leben trifft, ich immer mein Bestes gegeben habe und immer zuverlässig war hat sich von ganz alleine „mein Netzwerk“ aufgebaut. Vielleicht wäre ich noch erfolgreicher, wenn ich mich aktiv um Networking gekümmert hätte. Aber ich habe es immer vorgezogen, mich auf meine eigentliche Arbeit zu konzentrieren, die Kontakte kamen von alleine.

Welche Frauen/Menschen begeistern Sie?

Richard Branson – britischer Unternehmer, Investor und Autor. Mein Vater, Helge Grawert – großartiger Papa und Geigenbaumeister mit mehreren Instrumenten im Queensland Symphonie Orchestra.

 „Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?  

Für mich sind Erfolgserlebnisse mindestens genauso wichtig wie Wertschätzung. Erfolg und Wertschätzung motivieren mich weiterzumachen.

Spielt „social media“ in Ihrem Leben eine Rolle?

Die Firmenprofile auf Facebook und Instagram pflegen wir, aber auf privater Ebene ist Social Media für mich weniger relevant.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihre Tätigkeit ausgewirkt und was sind die Aussichten?

Da ich momentan deutlich weniger Zeit für die Planung von Caterings benötige, konnte ich im Sommer viel mehr Zeit im Restaurant verbringen. Diese Präsenz am Gast ist großartig für die Kommunikation mit unseren Gästen und fördert dementsprechend die Gästebindung. Das hilft uns jetzt auch im 2. Lockdown.

Was ist IHR Wunschprojekt/Ziel für 2020/21?

Dieses Jahr ist mein Ziel recht bescheiden. Ich möchte bis Jahresende das Corona-Minus ausgeglichen haben, um das Jahr mit einer Null abzuschließen. Das ist zwar in normalen Zeiten kein wirklich tolles Ziel, aber wenn wir dieses Ziel erreichen, können wir uns sicherlich glücklicher schätzen als viele Unternehmen.

Sie haben Freunde zu Besuch, das erste Mal in Hamburg. Wo gehen Sie mit ihnen hin?

Alsterperle – dieser kleine Fleck ist meiner Meinung nach einer der schönsten Plätze in Hamburg mit dem perfekten Blick über die Alster Richtung Innenstadt. Hier kann man draußen in entspannter Atmosphäre ein Gläschen trinken und den Sonnenuntergang genießen.

Welche Fragen hätten wir noch stellen sollen??

Ich kann mir vorstellen, dass Leser*innen auch die folgenden Fragen interessant finden könnten: Haben Sie das Gefühl das Sie als Frau härter arbeiten mussten um dorthin zu kommen wo Sie jetzt sind als Ihre männlichen Kollegen? Wie werden Sie als Frau in Ihrem Umfeld als erfolgreiche Frau wahrgenommen. Anm. der Redaktion: Danke, die Fragen nehmen wir dann beim nächsten Interview mit auf!

Elbe oder Alster?

Alster

Hamburg im November 2020

Ina Grawert

www.restaurant-imara.de

IMARA@home Liefer- und Abholservice unter Tel.  +49 40 42 91 80 80 könnt Ihr täglich von 16.00 Uhr bis 22.00 Uhr (Montag Ruhetag) die leckeren Tapas und auch Weine bestellen