Im Gespräch: Steffi Plikat

Designerin Steffi Plikat

Ihre Liebe zu Textilien machte die 35jährige Steffi Plikat, Mutter dreier Kinder, zu Ihrem Beruf. Nachdem sie 2011 ihr Studium an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und an der Universität Hamburg in Textildesign und Germanistik bestanden hatte, wusste sie schnell, dass sie sich mit einer eigenen Stoffkollektion selbständig machen möchte. Seit 2012 arbeitet Inhaberin und Diplom Designerin Steffi Plikat an ihrer eigenen Home-Kollektion. Ihr eigener hoher Anspruch an Qualität, Design und Innovation ist ausschlaggebend für die Richtung ihrer Kollektion. Beim Umgang mit den zeitlosen Mustern begleitet sie ein Motto von Beginn an: „Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling ist.“ (Coco Chanel). Die Wertschätzung und Langlebigkeit schöner Dinge liegt der Hamburgerin besonders am Herzen: “Ein perfektes Design, hochwertige Materialien, durchdachte Funktionalität – das perfekte Produkt begleitet seinen Besitzer ein Leben lang, egal ob Kleid, Stuhl oder Kuscheldecke.” Neben der Home-Kollektion ist für 2017 auch ein Ausflug in die Mode geplant. Heute ist sie erstmal im Gespräch bei „Hamburgs Ganze Frauen“:

Wie viel Zeit verbringen Sie pro Woche auf Ihrem „Chefsessel“?

Gar nicht so viel. Beim Telefonieren und Besprechen laufe ich gerne im Raum umher. Irgendwie bin ich dann kreativer.

„Arbeitstabu“ haben sie zu welchen Zeiten?

Klassisch und spießig: Handy beim Essen.

Wollten Sie schon immer das werden, was Sie jetzt sind?  

Nein. Ich hätte auch 1000 andere Ideen, die mich erfüllen würden.

Wie lautet Ihr wichtigster Rat an junge Frauen, wenn sie ins Berufsleben starten?

Habt Mut und Durchhaltevermögen. Lasst euch gut beraten aber nicht vom eigenen Weg abbringen.

Was finden wir in Ihrer Schreibtischschublade, Handtasche oder Businesstasche?

Ein kaputtes Handy (das Los aller Mütter von Kindern ohne eigenes Handy), meinen Terminkalender (old school in Papierform), Stöcke, Steine  und andere Fundstücke, ein bisschen Makeup und Unmengen an Schlüsseln, von denen ich oft selbst nicht weiß wo sie hingehören.

Das hat Steffi Plikat in ihrer Handtasche

Das hat Steffi Plikat in ihrer Handtasche

Wenn Sie ein Bewerbungsgespräch führen, was ist für sie ein generelles Ausschlusskriterium?

Fehlende Motivation.

Welche Berufe finden Sie unterbezahlt?

Das sind viele. Ich finde es schade, wenn die Bezahlung das Ausschlusskriterium bei der Berufswahl ist. Ein fußballspielender Erzieher in der Kita ist leider noch viel zu selten.

Erfolg setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Welchen Rat würden Sie geben, um dorthin zu kommen, wo man hin will?

Nicht das Ziel aus den Augen verlieren und ab und zu mit Abstand auf alles blicken, Ziele in Ruhe priorisieren und dann wieder mit voller Motivation anpacken.

Für wie wichtig halten Sie “Networking“ unter Frauen? Und warum?

Wichtig. Männer und Frauen kommunizieren doch irgendwie anders. Männer machen sich das oft zum Vorteil. Frauen haben hier meist noch Nachholbedarf.

„Geld allein macht nicht glücklich“? Wie wichtig ist Wertschätzung für Sie im Berufsleben?

Im Handel ist es schon ein wichtiges Maß. Kein Kunde kauft meine Kollektion weil er mich nett findet, aus Mitleid oder weil er mein Kleid schick findet. Der Umsatz ist der Indikator für gute Arbeit – er ist also wichtig. Solange alle Rechnungen bezahlt werden können, hat er aber kein Einfluss auch mein privates Glück.

Spielt „Social media“ in Ihrem Leben eine Rolle?

Klar. Ich finde es einfach genial, dass man so die Geschichten hinter allem erfahren kann. Wie sieht die Redaktionsarbeit bei einer Wohnzeitschrift aus oder wie entsteht die neuste Kollektion von einem Lieblingsdesigner. Eine viel persönlichere Beziehung ist möglich. Natürlich nutze ich einige Plattformen auch selber für mein Unternehmen.

Sie haben Freunde zu Besuch, das erste Mal in Hamburg. Wo gehen Sie mit ihnen hin?

Ins Museum für Kunst und Gewerbe. Die Museumslandschaft in Hamburg ist ein toller Luxus und das Museum am Hauptbahnhof mein Liebstes.

Was ist IHR Wunschprojekt für 2017?

Ich bringe eine kleine Fashion-Kollektion raus. Ich bin schon total gespannt wie sie ankommen wird.

Elbe oder Alster?

Egal, Hauptsache Mittelmeer.

Hamburg, im November 2016

Steffi Plikat

www.peppa-grace.de