Bewegtbilder – Petra Schwabs ungewöhnliche Seidenarbeiten

Seidenbild von Petra SchwabPetras Schwab -flatternde Seidenbilder Ausstellung 2016 in der Bedürfnisanstalt Foto: P.Schwab

Leicht, flüchtig und gar nicht damenhaft – kraftvolle Seidenarbeiten von Petra Schwab

Seide, das schlingen sich gefühlt 90% aller Hamburgerinnen von Herbst bis Frühjahr um den Hals. Das macht sicher auch Petra Schwab, wenn sie das Haus verlässt sicherlich auch, doch für sie ist Seide ein faszinierendes Material.

Unter dem Titel „Bewegtbilder“ präsentiert sie Seidenmalerei und ungewöhnliche textile Arbeiten in einer der originellesten Hamburger Locations, Die Bedürfnisanstalt in der Bleickenallee 26a/Ecke Hohenzollernring, in Hamburg Altona.

Seidenbild von Petra Schwab

Petra Schwab – Seidenspinner Foto: Künsterin

Petra Schwab & Seide

Vor ihrer Laufbahn als Journalistin schloss Petra Schwab ein Studium als Textildesignerin an der Hamburger Kunsthochschule ab. Seit vielen Jahren malt sie bereits auf Seide. Doch warum sind denn nun ihre Bilder ungewöhnlich, fragt sich der Betrachter?

Seidenmalerei, das hört sich nach einem ikebanamäßigen mehr als leicht langweiligen Zeitvertreib für höhere Töchter an. Doch Petra Schwab geht zur Sache. Frei und kraftvoll bemalt sie Seide wie eine Leinwand. Sie füllt große Formate und verwendet keine traditionellen Motive. Ihre Bilder beginnen zu leben, wenn schon ein kleiner Windhauch sie sanft bewegt.

Dazu sagt Petra Schwab ganz einfach und klar: „Als Textildesignerin male ich auf Stoff. Basta. Seide ist mein Material, weil es prächtig wie kein anderes Farben zum Leuchten bringt, auch wenn das feine Material jede Verarbeitung zur Nervenprobe werden lässt. Seidenbilder sollen sich zusätzlich als Gebrauchs-Kunst nützlich machen – meiner Ausbildung als Designerin folgend. Die ambitionierten Bilder können eine Funktion nur dann erfüllen, wenn sie einem stundenlangen Fixierungsprozess über Wasserdampf unterzogen werden, so dass man sie anziehen und waschen kann.  Tragbare Kunst – ein feines Understatement!“

Wer die großen Tücher, die an dünne Raminstäben genäht sind, nicht an Wand aufhängen mag, der kann sie auch tragen. Ob hautumschmeichelnd über die Schulter oder um die Hüfte geschlungen. Das verschafft Frau einen wunderbaren Auftritt. Es müssen nun wirklich nicht immer die leicht langweiligen Hermès-Seidentücher, die die Hanseatin mit Vorliebe trägt, sein. Um die Benutzbarkeit zu betonen, hat Petra Schwab geeignete Motive zu Kimonos verarbeitet und wird dies auch weiterhin tun.

Seidenbild von Petra Schwab

„Some popular VIPs“ (je ca. 120 x 175 cm, Crêpe de Chine) (Mohammad Mosaddegh, Patti Smith, Mutter Teresa) von Petra Schwab Foto: Künstlerin

Petra Schwabs aktuelles Thema ist eine malerische Herausforderung:  Porträts!

Solche sensiblen Motive können eigentlich unmöglich auf Seide realisiert werden, da Korrekturen nicht möglich sind, denn die wässrige Farbe dringt sofort in die Fasern ein. Ein Porträt muss deshalb zunächst fotografisch in eine plakative Darstellung umgearbeitet und dann mit viel Geschick und ohne Vorzeichnung auf Seide gemalt werden.

Seidenbild von Petra Schwab

„Very personal VIPs“ (je ca. 120 x 175 cm, Crêpe de Chine) von Petra Schwab Foto: Künstlerin

Wie schnell muss ein Strich gezogen werden? Wie viel Farbe hält der Pinsel, damit nichts verläuft? Welche Farbe muss als erste aufgetragen werden? Solches Wissen und vieles mehr an Erfahrung ist nötig, um ein befriedigendes Ergebnis zu erlangen.

Petra Schwab – Bewegtbilder – neue Seidenarbeiten

Vernissage am Samstag, den 22. September ab 19.00 Uhr
Ausstellung vom 22.09. – 03.10.2018
Sonst täglich geöffnet von 16.00 – 20.00 Uhr
Bedürfnisanstalt
Bleickenallee 26a, 22763 Hamburg Ottensen
www.beduerfnisanstalt.de  – http://www.diebeduerfnisanstalt.de/vorschau/