Kunst im Bunkertunnel: Annas Art Affair – popstreet goes Helgoland

Annas Art AffairMicArt63: Spraypainting mit Acrylfarbe auf Leinwand© Künstler - Foto ganz-hamburg.de

Prädikat sehenswert: Annas Art Affair: Pop –Street- und Urban-Art Ausstellung in alten Bunkertunnel auf Helgoland beim Hotel Rickmers Insulaner

Helgoland, Deutschlands einzige Hochseeinsel hatte in früheren Zeiten stets zwei Gesichter. Das freundliche war die Insel mit Fremdenverkehr, Seebäderschiffen auf der Reede, Zollfreiheit und vielen Kurgästen. Das andere war nicht ganz so friedlich. Für die kaiserliche und Kriegsmarine war die Insel ein stark befestigter Flottenstützpunkt und eine Seefestung, die die Deutsche Bucht sicherte.

Der rote Sandsteinfelsen war wie Schweizer Käse mit Stollen, Bunkern, Depots, Kasematten und Tunnel wie ein Labyrinth durchzogen. Das versuchten die britischen Truppen zwar im Jahr 1948 mit der größten nichtnuklearen Sprengung aller Zeiten zu zerstören, doch der elastische rote Sandsteinfelsen hat die Sprengung relativ unbeschadet überstanden. Heute sind fast alle unterirdischen Anlagen verschüttet und verschlossen. Nur noch kleine Restbestände können betreten werden.

Tunnel auf Helgoland mit Schienen und Stufen
Bunkertunnel auf Helgoland beim Rickmers Hotel Insulaner © ganz-hamburg.de

Der Bunkertunnel beim Hotel Rickmers Insulaner gehört zu den Lost Places der Insel. Steil steigt er an und geht 140 Meter tief in den Sandstein hinein. Die Betonwände sind immer feucht und klamm. Eine ganz eigene Atmosphäre.

Gruppenbild mit Künstlern
Gruppenbild mit Künstlern © Künstler – Foto ganz-hamburg.de

Ein Ort, der so ungewöhnlich ist, dass hier eine Kunstausstellung nahe liegt, dachten sich die Macher der Annas Art Affair. Pop-. Street- und Urban-Art unter der Erde, tief im Gestein, spärlich beleuchtet und zusätzlich erhellt mit Taschenlampen, das ist interessant und ungewöhnlich.

Ole Ohlendorff aus Winsen/Luhe, mit dem Bild vom Helgoländer Musiker Paul Botter (Elephant) (c) Künstler Foto: ganz-hamburg.de

Auch wenn die Ausstellungsidee schon vor der Corona-Krise entstanden standen ist. Detlev Rickmers vom Hotel Rickmers Insulaner und Michael Habel & Stephan Krüll von der Hamburger Galerie popstreet.shop im Karo-Viertel hielten an ihrer Idee fest und setzten sie trotz Lockdown um.

Maaike Dirkx Helgoland 40×60 © Künstler – Foto ganz-hamburg.de

Helgoland ist seit Jahrhunderten ein Kunstthema. Etliche Künstler wie Christian Ernst Bernhard Morgenstern, Hans Bordt oder Claus Bergen bereisten die Insel, formten Felsen mit dem Pinsel, bannten die tosende Nordsee auf Leinwand und schufen faszinierende Werke.

Claudia Tejeda: Hey Anna 90 x 60 © Künstler – Foto ganz-hamburg.de

Nicht ganz unbescheiden knüpft die Annas Art Affair an diese Tradition an. Ausgewählte Künstler haben bereits vor Corona die Insel besucht und Werke zum Thema Helgoland erstellt.

Unter ihnen sind Ole Ohlendorff aus Winsen/Luhe, der den Helgoländer Musiker Paul Botter („Elephant“) porträtiert hat, Steffen Kindt aus Kopenhagen und MicArt63 aus Hamburg, der das Bild „Annas Art Affair – popstreet goes Helgoland“ in Anspielung auf die großen Popartisten Andy Warhol und Roy Lichtenstein in Street Art-Technik gestaltete.

Bild mit Künstlerin
jas mit godmother 100×120 © Künstler – Foto ganz-hamburg.de

Weiterhin sind Werke von dem großen Popartisten Mel Ramos (1935 – 2018), CRIB aus Oslo und LEON aus Zagreb zu bewundern. Insgesamt sind es rund 70 Werke von 20 Künstlern aus sechs Nationen.

Damit die Bilder die hohe Feuchtigkeit im Tunnel heil überstehen, sind sie luftdicht in Plastikfolie verpackt. Was im Tunnel gezeigt wird, ist sehenswert. Warum nicht einen Abstecher nach Helgoland mit einem Galeriebesuch verbinden?

Bild Julisturm
Le Loup „Julisturm“, als Motiv. 50x70cm © Künstler – Foto ganz-hamburg.de

Im Rickmers Hotel findet der Gast das Rickmers Galerie Restaurant mit der wohl bedeutendste Helgoland-Gemäldesammlung mit Arbeiten von Morgenstern über Felixmüller bis Wirsing.

Annas Art Affair auf Helgoland

Annas Art Affair – popstreet goes Helgoland im Tunnel neben dem Hotel Rickmers Insulaner bis zum 2. August 2020 (eine Verlängerung ist geplant). Der Eintritt ist frei.

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