Das Meer verkommt zu einer Plastiksuppe

Endstation Meer die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Foto: Alexander HaukEndstation Meer die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Foto: Alexander Hauk

Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg thematisiert das globale Problem der Meeresverschmutzung durch Plastikabfall

Von Alexander Hauk
Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, direkt neben dem Hauptbahnhof gelegen, zeigt bis zum 31.März 2013 die Ausstellung „Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt”. Die Ozeane sind riesig und nicht nur voller Leben. Ein Haufen Müll schwimmt mit in ihnen. Die Meere gleichen immer mehr einer “gigantischen Plastiksuppe”. Kein Quadratkilometer Meerwasser ist frei von Plastikteilen, die von Tieren gefressen werden und so auch in unsere Nahrungskette gelangen. Inzwischen gibt es riesige Plastikmüll-Teppiche, die so groß wie Mitteleuropa sind. Die Ausstellung zeigt das Ausmaß dieser verheerenden Verschmutzung.

Zwei Themen werden behandelt, Plastik im Meer und Plastik im Alltag. Das Zentrum der Ausstellung bildet ein gigantischer Berg aus Plastikmüll, welcher aus den drei Weltmeeren zusammengetragen wurde. Die Ausstellung bietet mit Filmen, Fotografien, Zeichnungen, Objekten, Installationen, Cartoons und Konsumartikeln Einblick in das Problem Plastik, klärt auf und will zum Nachdenken und Handeln anregen. Außerdem werden die verbreiteten Kunststoffe vorgestellt und hinterfragen den Konsum und seine Folgen. 

Plastiktüte, Kinderspielzeug, PET-Flasche, Lebensmittelverpackungen … Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat das Erdöl-basierte Material seinen Siegeszug durch die Konsumwelt angetreten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist preiswert, einfach in der Verarbeitung und nimmt fast jede gewünschte Eigenschaft an. Heute werden weltweit pro Sekunde 8000 kg Kunststoffe hergestellt. Unser Alltag ist voll von Plastik. Was aber passiert mit einem Plastikprodukt nach dem Ende seines Lebenszyklus? Ein großer Teil dieser Produkte landet unkontrolliert in unserer Umwelt und schließlich in unseren Meeren und verwandelt diese schleichend in eine globale Plastiksuppe. Jedes Jahr gelangen mehr als 6,4 Millionen Tonnen Abfälle in die Ozeane. 80 Prozent dieser Abfälle stammen vom Land.

Bereits heute gibt es keinen Quadratkilometer Meerwasser, der frei ist von Plastikteilen. Obwohl nur ein kleiner Teil davon an der Oberfläche treibt, bilden sich aufgrund der Meeresströmungen gigantische Plastikstrudel. Die derzeit umfangreichste dieser schwimmenden Inseln befindet sich im Pazifik und hat bereits die Größe von Mitteleuropa erreicht. Da herkömmliches Plastik nicht biologisch abbaubar ist, wird es in immer kleinere Stücke aufgebrochen und gelangt schließlich sogar in die Nahrungskette. So findet der Mensch den Müll am Ende auf dem Teller wieder, mit gravierenden Konsequenzen für die Gesundheit.

Ort:
Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
Ausstellungsdauer: 18. Dezember 2012 bis 31. März 2013 

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag von 11:00 – 18:00 Uhr, Do 11:00 – 21:00 Uhr