Basthorst vor 700 Jahren. Wie lebten und dachten die Menschen damals?

Jörg Meyn HistorikerDer Historiker Dr. Jörg Meyn (55) spricht am Dienstag, den 25.Juni um 19.30 Uhr in St. Marien Basthorst über „Weltbild und Herrschaft um1319“ im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 700-jährigen Jubiläum der Basthorster Kirche Foto: Privat

„Weltbild und Herrschaft um 1319 – Annäherungen an ein Basthorst vor 700 Jahren“ Dr. Jörg Meyn spricht am Dienstag, den 25.Juni 19.30 Uhr in der St. Marien Kirche Basthorst

Die St. Marien Kirche Basthorst feiert ihr 700-jähriges Jubiläum. Was liegt näher als im Rahmen der Feierlichkeiten den Blick zurück zu werfen und sich zu fragen:

Wie ist es eigentlich gewesen in Basthorst vor 700 Jahren?

Wirklich genau wissen können wir es nicht. Denn es sind natürlich nur wenige Quellen vorhanden. Aber gefestigte Vermutungen auf Basis der zur Verfügung stehenden Überlieferung in Quellen und Darstellungen sind doch möglich.

Wie könnten die Menschen gedacht haben in Basthorst um 1319?

  • In welchen Herrschaftsverhältnissen lebten die damaligen Menschen?
  • Was hat ihren Alltag geprägt?
  • Welche Berührungspunkte gab es zwischen der „kleinen Welt“ des Dorfes Basthorst und der „weiten Welt“ bald außerhalb des Dorfes?

Der Historiker und Geschichtspädagoge Dr. Jörg Meyn will versuchen bei seinem Vortragzum Thema „Weltbild und Herrschaft um 1319“ am 25.Juni um 19.30 Uhr in der Basthorster Kirche Antworten auf diese Fragen zu geben.

Ausführlicher Ausgangspunkt des Vortrages aber wird das Dokument sein, dessen Existenz die Jubiläumsfeier verantwortet – die im Jahr 1319 von Pfarrer Johannes von Basthorst vorgenommene Schätzung seiner jährlichen Einkünfte, wohl von ihm selbst formuliert auf einem kleinen, wiederholt verwendeten Stück Pergament.

Papier bzw. Pergament war damals teuer – ein Luxusgut – und wurde nach Möglichkeit immer wieder verwendet. Für einen Menschen des Mittelalters, der selten genug Lesen und Schreiben konnte, wäre eine Tageszeitung, die nach dem Lesen ins Altpapier wandert, der pure Wahnsinn an Ressourcenverschwendung gewesen.

Das Mittelalter in Norddeutschland: Lübeck war größer, wohlhabender als Hamburg. Es gab keine feste Elbquerung und Dänemark versuchte immer wieder, auch mit kriegerischen Mitteln, die Macht in Schleswig-Holstein zu erringen. Denn friedlich waren die Dänen damals keinesfalls.

Das Weltbild der Menschen im Mittelalter konnte zu dem Heutigen nicht unterschiedlicher sein: Amerika war noch nicht entdeckt, die Erde eine Scheibe und gemäß der Ebstorfer Weltkarte, die wahrscheinlich im Ebstorfer Kloster nahe Lüneburg entstanden ist, Jerusalem Mittelpunkt der Erde. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Zeit für Fragen und eine ausführliche Diskussion. Der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten