Mozart-Säle etablieren sich in Hamburg als bemerkenswerte Konzertstätte

Haiou Zhang und Sabine Grofmeier machen klassische Musik in den Mozart SälenHaiou Zhang und Sabine Grofmeier mit in den Mozart Sälen Foto: Cetin Yaman

Der Pianist Haiou Zhang präsentierte seine neue CD in den Mozart-Sälen im Rahmen der Hamburger Serenadenkonzerte

von Cetin Yaman
Auch die zweite Darbietung der „Hamburger Serenadenkonzerte“ bot den Besuchern – genau wie angekündigt – exklusiven Hochgenuss in den Hamburger Mozartsälen (Moorweidenstraße 36). In der neuen Konzertreihe der Klarinettistin Sabine Grofmeier präsentierte der chinesische Tastenvirtuose Haiou Zhang seine neueste CD „Fingerprints” (hänssler Classic). In dem vielfältigen Programm, das von Bach über Beethoven bis hin zu Debussy und Ravel reichte, demonstrierte der 32-Jährige sein großes Talent. Um auch dem Namen der Veranstaltungsstätte gerecht zu werden, führten Zhang und Grofmeier auch gemeinsam ein Werk von Wolfgang Amadeus Mozart auf.

Die Darbietung von Haiou Zhang begann mit einer künstlerisch schwierigen Übung: der chromatischen Fantasie und Fuge in D-Moll von Johann Sebastian Bach. Die im Toccata-Stil gehaltene Fantasie verlangt einiges an Fertigkeiten des Interpreten ab – und erinnert auch eher an eine Orgelkomposition-, Zhang meisterte diese Aufgabe hervorragend. Dieses Lob ist ohne Bedenken auszuweiten auf die weiteren Vorträge der Werke von Beethoven, Debussy und Ravel. Besonders gut kam Zhangs Aufführung von „Liuyang River“ von Wang Jianzhong bei den Besuchern an.

Neben der überaus gekonnten Präsentation von Zhang lag dies auch daran, dass rund zwei Drittel des Publikums an diesem Tag aus chinesischen Musikfreunden bestand, die den Weg in die Mozart-Säle am Dammtor gefunden hatten. Unter ihnen befand sich auch der Chinesische Generalkonsul in Hamburg Sun Congbin, der es sich nicht nehmen ließ, dem musikalischen Ausnahmetalent Haiou Zhang persönlich auf der Bühne zum begeisternden Konzert zu gratulieren. Auch Dr. Ze Li vom Chinesischen Verein in Hamburg zeigte sich angetan von dem Nachmittag: „Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir heute mit Haiou Zhang so einen fantastischen Pianisten erleben durften“. Auch Tochter Conny Li zeigte sich begeistert: „Einfach famos!“, sagte sie.

Musik und Kulinarik

„Das Publikum erwartet heutzutage viel mehr als ‚nur‘ ein Konzert, sondern eine Art ‚Salon Revival‘ wie in romantischen Zeiten“, sagt die engagierte Musikerin. Darum kreiert sie jedes Mal auch ein Rahmenprogramm zu dem Konzert, das kulinarische Köstlichkeiten umfasst. Bereits nachmittags zwei Stunden vor dem Beginn besteht die Möglichkeit, Kaffee und köstlichen Kuchen in der hauseigenen Gastronomie der Mozartsäle, dem Speisekabinett, in schöner Atmosphäre zu genießen. Auch auf den Konzerten selbst werden die Besucher nicht allein gelassen, sondern von der sympathischen Gastgeberin durch das Programm geführt. Im Anschluss daran besteht die Gelegenheit zum exklusiven und persönlichen „Meet the Artist“. Bei einem „After Concert 3-Gänge-Menü“ klingt der Abend kulinarisch und mit Gesprächen zwischen Gästen und Künstlern aus.

Jung! Wild! Leidenschaftlich!

Die nächste Veranstaltung ist am Sonntag, 28. Mai, und trägt den Titel „Jung! Wild! Leidenschaftlich!“ und wird von den Musikern Kjell Fageus (Klarinette), Konstantin Manaev (Violoncello), Ben Kim (Piano) und Sabine Grofmeier (Klarinette und Moderation) bestritten. In dem „Meisterkonzert Kammermusik“ kommen Werke von Mozart, Brahms, Tschaikowsky, Mendelssohn, Paganini und einigen weiteren zur Aufführung.

Hamburger Serenaden Konzer: Infos zu Tickets gibt es unter sabinegrofmeier.de/hamburger-serenadenkonzerte/