Doro Pesch, die Queen of Metal im Gespräch mit ganz-hamburg.de

Die Sängerin Doro Pesch bei einem AutoMetal Queen Doro Pesch vorm Tourbus von Auto Wichert © ganz-hamburg.de

Doro Pesch machte eine Stop in Hamburg und stellte ihr neues Doppelalbum im Hard Rock Cafe an den Landungsbrücken vor

Doro Pesch, wenn sie nicht real wäre, so hätte sie sich ein Drehbuchautor ausgedacht: Leder, Nieten, wasserstoffblonde wilde Haare, schwarzer Lidstrich und eine Stimme, die regelmäßig mit Jack Daniels oder Jonny Walker gepflegt wurde. Doch Deutschlands Metal-Queen Doro Pesch ist eine Frau, wie es sie nur wenige gibt. Immerhin, sie gibt in der Metal Szene, eines der letzten Männer-Reservate, den Ton an. Gerade erst hatte sie in Wacken einen riesen Auftritt und gestern hat sie im Roof Top des Hard Rock Cafes an den Landungsbrücken ihr neues Doppelalbum Forever Warrios – Forever United vorgestellt. Übrigens auf einem Stück hat  Helge Schneider sie auf dem Saxofon begleitet.

Powerfrau wäre eine Untertreibung

Doro Pesch muss man einfach persönlich erlebt haben, dann weiß man, die Steigerung des Wortes Power Frau kann eigentlich nur Doro heißen. Seit 35 Jahren ist sie im beinharten Musikgeschäft und hat mit viel Disziplin und Leidenschaft durchgehalten. Ein Leben heute hier und morgen dort, aus dem Koffer und immer auf Tour. Als Nachtmensch Proben und Studioaufnahmen bis ins Morgengrauen. Kalte Duschen in Konzert-Locations und lange Fahrten im Bandbus. Doro Pesch meistert das alles souverän. Sie verzichtet aufs Rauchen (ich hab verdammt gern geraucht), Alkohol ist seit Jahren tabu und alles was vier Beine hat, kommt ihr nicht auf den Teller. 

In Wacken rockt sie mit einer fantastischen Headliner-Show live vor 80.000 Heavy Metal Maniacs. Sie ist die Front-Frau des Metal und selbst in den Dürrejahre des Grunge hielt sie die Fahne unerschrocken hoch und wich nicht von Stelle. 

Doro Pesch wird Interviewt

Doro Pesch im Gespräch mit ganz-hamburg.de Foto: Cetin Yaman

Doro Pesch im Gespräch mit ganz-hamburg.de

Auch wenn der Autor nicht gerade ein Metal-Fan ist, wenn Doro Pesch in den Raum kommt, dann spürt man sofort ihre ungeheure Präsenz, Offenheit und Kommunikationsfähigkeit. Im original Wacken-Strandkorb sprachen wir mit Doro Pesch.

 ganz-hamburg.de Frau Pesch, Doro Du hast gerade eine Sendung auf Rock Antenne gestartet und werden auch in Hamburg ausgestrahlt. Was macht Ihnen am Radiomachen Spaß?

„ Ich kann schöne Anekdoten erzählen. Das ist super spannend, was Backstage abgeht. Dann auch mal alte Kamellen. So wie ich mal mit Ozzy Osbourne, der ist ja ein ganz lustiger, gespielt habe. So aus dem Nähkästchen plaudern, was so ab der Norm so passiert. Das ist einfach interessant und toll.“ 

Wie war denn die Zusammenarbeit mit Helge Schneider?

 „Das hat einen großartigen Spaß gemacht. Helge mit seinem trockenen Humor. Musikalisch jemand von der ganz anderen Seite, er ist ja ein großartiger Jazzer, das war spannend und interessant. Es war einfach eine tolle Stimmung im ihm Studio. Ich bin offen, es muss eine Bewandtnis haben. Das haben wir hinbekommen.“ 

Gibt es einen Hamburger Musiker mit dem Du einmal etwas machen möchtest?

Mein Traum hat sich erfühlt, dass ist Andreas Bruhn, der Ex-Gitarist von The Sisters of Mercy. Ich habe ihn 1996 kennengelernt. Hier waren ja Plattengesellschaften, bei denen ich war. So haben wir uns kennengelernt. Seitem arbeite ich mit Andreas zusammen und auf meinem neuen Album hab ich ganz viel mit ihm gemacht. Er ist eine Perle.“

Hamburg als Musik- oder Rockcity, wo steht da die Stadt für Dich?

„Hamburg ist Rock City Nummer Eins in Deutschland. Ich habe damals ganz viel im Logo gespielt. Das ist aus allen Nähten geplatzt. Dann ging es weiter mit Docks, Große Freiheit und so weiter. Hamburg ist nicht nur eine der schönsten Städte der Welt, sie rockt einfach wie Sau. Ich bin häufig bei Andreas im Studio.“

Doro Du warst gerade bei Ina Müller in der Inas Nacht Show. Wie war das?

„Inas Nacht, die Sendung war einfach spannend. Ich hab die schon oft gesehen und sie hat mich ein paarmal eingeladen. Doch, wie das so ist, da waren wir auf Tournee und weit weg. Jetzt hat es geklappt. Wir haben sofort mit der Band geprobt. Dass hat sich einfach fantastisch angehört. Das war einfach schön, wir haben uns auf Anhieb verstanden auch mit Bettina Zimmermann. Einfach toll!“


 

Doro Pesch – das neue Doppelalbum – Forever Warrios – Forever United

Der erste Teil des Albums zeigt Doros wilde und kämpferische Seite. Doch immer nur Vollgas geht nicht. Auf dem zweiten Teil dominiert das emotionale. Die intensiven Songs drehen sich um Liebe und Freundschaft. Ein Album mit fünfundzwanzig Songs, das ist ein echtes Pensum. Doro hat einige spannende Gäste ins Studio eingeladen. Darunter Johan Hegg von Amon Amarth und Doug Aldrich (Whitesnake, Dead Daisies) sowie keinen Geringeren als Helge Schneider, der das Saxofon bei „Backstage to Heaven“ spielt.

Doppelalbum von Doro Pesch

Das neue Doppelalbum von Doro Pesch Forever Warriors Forever United

Zu ihrem 35. Bühnenjubiläum ist es schon ihr 20. Album. Wirklich beeindruckend ist die stilistische Bandbreite und Vielfalt. Doro liefert keine Massenwaren ab. Bemerkenswert, es gibt einfach keinen wirklich schwachen Song auf diesem Album, großartig!