Laeiszhalle Hamburg – Die Operette lebt und hört sich gut an!

Operetten Gala in der Hamburger LaeiszhalleOperetten Gala in der Hamburger Laeiszhalle - Guillermo Valdés, Sophie-Magdalena Reuter, Dirigent Mike Steurenthaler, Miriam Sharoni, Annika Sophie Ritlewski (mit Tochter) und Adam Sanchez (vl) Fotos: Cetin Yaman

Operetten Gala in der Hamburger Laeiszhalle sorgt für viel Begeisterung und echtes Hörvergnügen

Ouvertüren, Arien, Duette, und Chöre aus Operetten von Johann Strauß, Franz Lehár, Robert Stolz und einigen anderen Klassikern sorgten in der Laeiszhalle für einen schwungvollen Gruß an den Frühling. Die Operetten-Gala des Hamburger Konzertchors und des Giuseppe-Verdi-Chors unter der Leitung von Mike Steurenthaler sowie die stimmgewaltige Besetzung mit Annika Sophie Ritlewski, Sophie-Magdalena Reuter, Miriam Sharoni (alle Sopran) und Guillermo Valdés, Adam Sanchez (beide Tenor) begeisterten die Freunde heiterer Bühnenkunst.

Operetten Gala in der Hamburger Laeiszhalle
Sopranistin Sophie-Magdalena Reuter
Fotos: Cetin Yaman

Frau Luna

Bereits die gut ausgewählte Ouvertüre machte schon klar, wohin die Reise an dem Nachmittag gehen sollte: nämlich zum Operetten-Genie Paul Lincke, und da ganz besonders zu seinem Werk „Frau Luna“. Inklusive Zugabe wurden acht Kompositionen daraus vorgetragen. Gleich nach der Einleitung folgte schon „Lasst den Kopf nicht hängen“, sehr gefühlvoll dargeboten von der wunderbaren Annika Sophie Ritlewski.

Franz Lehár

Im Duett setzten Adam Sanchez und Miriam Sharoni einen nächsten Höhepunkt. Mit „Wie eine Rosenknospe“ von Franz Lehár beschworen die beiden das zweite Thema des Tages – neben dem sich in Hamburg noch immer nicht blicken lassen wollenden Lenz: die magische Kraft der Liebe. Ihrer Romanze folgte der Schmachtfetzen „Meine Lippen, sie küssen so heiß“, gesungen von der hoch talentierten Sophie-Magdalena Reuter. Die 25-Jährige studiert derzeit noch an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und wird in diesem Sommer ihr Studium mit einem Master of Music abschließen, hat aber schon bei einigen Musikproduktionen Erfahrungen sammeln können.

Dass Dirigent Steurenthaler mit seinem Talent-Riecher vollkommen richtig gelegen ist, bewies auch später ihre zweite Solo-Nummer „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“. Mit viel Emotionen und einem glasklaren Sopran gewann sie schnell die Herzen der Zuhörer.

Die Chöre

Nach so viel Gefühlsaufwallung musste zur Abkühlung erstmal der „Festmarsch und der Chor der Mondelfen“ her. Eine willkommene Gelegenheit für die beiden Stimmensembles ihre Klasse zu beweisen. Der Hamburger Konzertchor und der Giuseppe-Verdi-Chors sind nicht nur als idealer Hintergrund zu betrachten, sondern ein wesentlicher Teil des musikalischen Geschehens.

Ein Evergreen, der es sogar bis zu einer Pop-Version geschafft hat, ist „Dein ist mein ganzes Herz“ von Franz Lehár und er ist dem Chilenen Guillermo Valdés vorbehalten. Sein meisterhafter Stil versichert das Publikum in dem angenehmen Gefühl, einem außerordentlichen Konzert beizuwohnen. Das Niveau des Nachmittags bleibt genau da wo es angefangen hat: konstant hoch. Miriam Sharoni bildet da keine Ausnahme.

Mit viel Leidenschaft und Können präsentiert sie unter anderem „Ich schenk mein Herz“ (Carl Millöcker). Diverse Zweier- und Dreierkonstellationen komplettieren das vielfältige musikalische Angebot der Operetten-Gala. Bei den letzten beiden von drei Zugaben sind es dann die vereinten Stimmbänder aller Protagonisten, die dem Nachmittag ein rauschendes Finale geben.

von Cetin Yaman