Vernissage im Levantehaus – Hamburg hat für eine Nacht die Olympiade

Vernissage in der Galerie LevantehausEröffneten gemeinsam die Ausstellung „Rio 2016 – A Estética do Movimento“ im Levantehaus: Der Honorarkonsul von Brasilien in Hamburg Dr. Jan Curschmann, die beiden Künstlerinnen Jo Hein (rechts) und Gabrielle dos Santos sowie Art Consultant Cetin Yaman. Foto: ganz-hamburg.de

Die Rio-Ausstellung „Rio 2016 – A Estética do Movimento“ in der Galerie im Levantehaus begeistert die Besucher bei der Vernissage.

von Cyrh Rhida
Ende vergangenen Jahres haben die Hamburger sich ganz knapp gegen eine Bewerbung für die Olympischen Spiele entschieden, sechs Monate später haben sie sie nun doch bekommen – wenigstens für einen Abend in Form von Kunstwerken. Gemälde und Fotografien unter dem Titel „Rio 2016 – A Estética do Movimento“ sind ab sofort bis zum 2. Juli in der Galerie im Levantehaus ausgestellt. Die Ästhetik der Bewegung haben es Jo Hein (Malerei) und Gabrielle dos Santos (Fotografie) angetan, damit haben sie sich intensiv beschäftigt und zeigen nun ihre insgesamt rund zwei Dutzend kreativen Resultate der Öffentlichkeit.

Der Start verlief glanzvoll, als Ehrengast war Dr. Jan Curschmann, Honorarkonsul von Brasilien in Hamburg, eingeladen. Er referierte detailliert und eindrucksvoll über die derzeitige Lage in dem über 200 Millionen Einwohner zählenden Land. „Brasilien steckt momentan in einer seiner schwersten Krisen in der Geschichte, aber ich kann Ihnen versichern, dies wird nur ein Tal sein und danach wird es wieder sein Potential voll entfalten können“, machte er den zahlreich erschienen Gästen – darunter viele in der Hansestadt lebende Brasilianer – Mut. Wenn nach Überwindung der Krise alles nach Plan verliefe, könnte das lateinamerikanische Land bis zum Jahr 2030 sogar zu den größten fünf Wirtschaftsnationen der Welt zählen. Lobende Worte fand Curschmann auch für die Artefakte der beiden Künstlerinnen, denen er viel Talent bescheinigte. „Ich freue mich, heute Abend diese schöne Ausstellung in Hamburg eröffnen zu dürfen“.

Das volle Programm der Vernissage hatte auch musikalisch einiges zu bieten. Begeisterung entfachte auch das original brasilianische Trio mit Gil Soares (Saxofon), Sergio Gil (Percussions) und Reginaldo Francisco (Piano). Da die Malerin Jo Hein im Geburtshaus von Hans Albers in St. Georg wohnt, gab es sogar zur Überraschung und Freude aller Gäste die Weltpremiere einer Bossa Nova-Version von “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins”.

Viele Persönlichkeiten aus Kultur und Politik der Hansestadt hatten an dem warmen Juniabend den Weg in die Mönckebergstraße gefunden. Das Urteil der Besucher über die gezeigten Kunstwerke fiel einstimmig aus, besonders die Gegenüberstellung der farbenfrohen Gemälde mit den schwarz-weiß Fotografien fanden viele reizvoll. „Gabrielle dos Santos zeigt viel Gespür für ihre Motive, ihre Aufnahmen mit der Kamera gefallen mir ausgesprochen gut“, sagte Carolina D’Amico von der gleichnamigen Kunststiftung. Schauspielerin Hanni Bergesch zeigte sich ganz angetan von den großformatigen Bildern von Jo Hein: „Die Joggerin am Strand von Ipanema ist einfach eine Augenweide“, begeisterte sie sich. Positives Feedback gab es auch von Kolleginnen, so von der Malerin Cäcilie Cichonski: „Eine sehr gut gelungene Vernissage mit schönen Kunstwerken, ein wunderbarer Abend“.

Art Consultant Cetin Yaman, Organisator der Ausstellung, war sichtlich zufrieden mit dem Erfolg des Abends: “Mit so einer großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet. Ganz besonders freut mich das für die beiden Künstlerinnen, die diese hohe Akzeptanz absolut verdient haben. In den Werken von Jo Hein und Gabrielle dos Santos sieht man ganz genau das Thema der Ausstellung: Rio, eine faszinierende Weltstadt in Bewegung”.

Die Ausstellung „Rio 2016: A Estética do Movimento“ bezieht ihren hohen Reiz unter anderem durch den fesselnden Gegensatz zwischen der technischen Perfektion der Schwarzweiß-Fotografien – die aber dennoch nicht an subtiler Emotion mangeln lassen – von dos Santos und dem wuchtigen Pinselstrich und der kräftigen Farbgebung der Gemälde von Hein. Zu sehen sind bekannte Olympiasieger  wie Sprinter Usain Bolt, Diskuswerfer Robert Harting und Stabhochspringer Renaud Lavillenie, aber auch alltägliche Strandszenen von Hobbysportlern an der Copacabana wie sie im Sand mit viel Spaß Fußball kicken.

Die Bilder und Fotografien sind noch bis einschließlich Samstag, 2. Juli 2016, im Levantehaus, Mönckebergstraße 7 zu sehen.
Die Galerie befindet sich 1. Obergeschoss, sie ist montags bis samstags von 12.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.