NIKO NIKO: Der Shooting-Star der Designer-Szene will Hamburg erobern

Niko Niko im Hotel TortueDer Wiener Shooting-Star der Modewelt Niko Niko bei seinem Hamburg-Besuch. Foto: Cyrh Rhida

NIKO NIKO schwärmt von der Hansestadt und wird hier Wurzeln schlagen.

Österreich hat er schon auf sensationell schnelle Weise innerhalb von drei Jahren geknackt, jetzt drängt es ihn zusehends in den deutschen Markt: der aus Serbien stammende Fashion-Designer Niko Niko hat sich als einen seiner strategischen Standorte die Hansestadt ausgesucht.

„Das Flair in Hamburg finde ich jedes Mal sehr inspirierend für meine kreative Arbeit und darum möchte ich in Zukunft viel häufiger hier sein“

sagt Nikola Zivanovic – so der gebürtige Name des Modeschöpfers.

Seinen steilen Aufstieg hat der 35-Jährige seinen einprägsamen Entwürfen zu verdanken. Diese sind eine auf den ersten Blick eine wilde, aber dann doch homogene Mixtur aus glamourösen Kleidern mit Street Fashion-Elementen wie Bomberjacken und Springerstiefeln. Glanzstoffe setzt er bevorzugt ein, häufig sind sie in knallige Farben eingetaucht. Hosenanzüge, Jumpsuits kennt die Modeszene zwar schon, aber bei Niko Niko werden sie mit extravaganten Schnitten und auffallenden Mustern zu ganz besonderen Highlights. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Style auch bei den Hamburgern gut ankommen wird“, ist sich der dynamische Couturier sicher.

Wurzeln in der Gesundheitsbranche

Dabei kommt er aus ganz anderen Ecke, ist diplomierter Krankenpfleger und hat diesen Beruf noch 2018 ausgeübt. Die Leidenschaft für die Modewelt war jedoch immer vorhanden und so kam es, dass er sich spontan dazu entschied, seine sämtlichen Energien auf eine Karriere in der schwierigen Bekleidungsindustrie einzusetzen.

„Das war volles Risiko, denn ich hatte eine Festanstellung in einem Beruf mit sicheren Zukunftsaussichten. Doch ich dachte mir: wenn nicht jetzt, wann dann?“

Das Risiko hat sich für ihn ausgezahlt, sogar noch viel mehr als er vermutlich erhofft hatte. Zu seinen Kundinnen zählen mittlerweile die Opern-Stars Anna Netrebko und Elina Garanca, die auf seinen frischen Ansatz im Design stehen. „Die Klassik-Szene ist im Grunde ziemlich konservativ, da darf man auch nicht übers Ziel hinausschießen und zu abenteuerlich werden mit seinen Kreationen. Deswegen glaube ich, dass mein Ansatz einer guten Mischung aus Tradition und New Glamour gerade für diese Stars sehr gut funktioniert hat“.

Anna Netrebko in einem blauen Niko Niko Kleid
Annna Netrebko trägt ein vom Designer kreiertes Kleid. Foto Niko Niko

Kometenhafter Aufstieg in die glanzvolle Opern- und TV-Welt

Den Kontakt zur Opernwelt erhielt der Autodidakt bereits im ersten halben Jahr seiner neuen Laufbahn als Designer. Er durfte mit vier anderen Kollegen die Stars des Wiener Opernballs einkleiden. „Es waren insgesamt acht Primaballerinas, die mit glanzvollen Outfits ausgestattet werden mussten; eine davon übernahm ich, das war schon direkt am Anfang ein Meilenstein für mich“, erinnert sich Niko. Direkt danach sollte es mit der österreichischen Version von „Let’s Dance“, „Dancing Stars“, losgehen, doch da legte die Pandemie alles lahm.

Im Herbst 2020 gab es europaweit einige Lockerungen, so dass die Arbeit für einige Wochen fortgeführt werden konnte. Niko Niko erhielt Aufträge von Schlagerstars wie Michelle, Beatrice Egli, auch bekannte TV-Gesichter wie Katja Burkhardt und Evelyn Burdecki von RTL wollten die von ihm kreierte Garderobe tragen.

„Nicht zu vergessen: Conchita Wurst!“, fügt er ein, „Die Arbeit mit ihr/ihm für den Auftritt auf dem Free ESC hat besonders viel Spaß gemacht und das Kleid war überall auf allen TV-Kanälen zu sehen“.

Der Style dieses Outfits war Niko Niko in seiner Essenz: klassischer, in die Moderne übertragener Glamour, plus eine Spur Extravaganz und: eine Prise Sex. Und im Herbst 2021 konnte man den hochgewachsenen Mode-Designer auch endlich im Fernsehen über das Parkett fegen sehen, die Show „Dancing Stars“ ging vor einigen Tagen bei den Nachbarn im Süden vielversprechend los. Im Österreichischen Staatsfernsehen ORF präsentierte er mit seiner Partnerin Manuela Stöckl einen Paso Doble und konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln:

Es war wunderschön – und ich war ‚Wow!‘, habe mehr in den zwei Shows mehr als 100 Prozent gegeben“,

erzählt er ganz begeistert.

Soziale Ader erhalten

Bei all den Erfolgen vergisst aber Niko Niko auch die nicht, die es nicht ganz so leicht haben und engagiert sich immer wieder bei Events mit sozialem Engagement. So hat er bei einer Modenschau zugunsten der Bewegung „Black Lives Matter“ mitgemacht und seine Kreationen ausschließlich von schwarzen Amateur-Models präsentieren lassen.

„Das Leuchten in den Augen der jungen Mädchen war eine schöne Art der Belohnung. Dass man Menschen mit seiner Arbeit glücklich machen kann, ist für mich ein sehr wichtiger Faktor. Und es muss sich dabei nicht immer um weltweit bekannte Stars handeln“.

Auch in Zukunft ist er deswegen offen für Aktionen dieser Art. In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass seine „einmalig-erfrischende und luxuriös-innovative Mode“ bereits bei 100 Euro startet. Unikate können allerdings auch leicht fünfstellige Summen annehmen.

In Hamburg geht es ran an die Flasche

In eine ganz andere Richtung geht allerdings sein neuestes Projekt, gleichzeitig der Grund, warum er nach Hamburg gejettet ist. Es geht um das Design einer Flasche.

„Zum jetzigen Standpunkt darf ich leider noch nicht viel dazu erzählen, aber der Auftrag ist hoch interessant und fasziniert mich. Eine Flasche ist ein ganz anderes Produkt als ein Abendkleid, aber auch davon geht eine Ausstrahlung auf den Menschen aus. Entweder diese lässt ihn kalt oder aber, sie beeinflusst ihn auf eine positive Art. Und genau das will ich versuchen“,

erläutert er sein neuestes Vorhaben. Die Hanseaten – und nicht nur die – dürfen gespannt sein, wie glamourös eine Flasche sein kann wenn der neue Star-Designer Niko Niko sie gestaltet.

von Cyrh Rhida