Auf den Spuren der Bart-Kultur: So vielseitig sind Bärte im 21. Jahrhundert

Ein Mann im karrierten Hemd zündet eine Pfeife anBart, Pfeife und das rot-schwarz karierte Holzfällerhemd: Es gab und gibt immer noch ein paar Merkmale, die untrennbar mit Männlichkeit verbunden werden Foto: pixabay.com © Free-Photos (CC0 Creative Commons)

Bart-Kultur – Aktuell geht eigentlich kein Weg an ihm vorbei.

Ob beim Bummel durch die Hamburger City, beim Lesen eines guten Krimis oder beim Genießen  derzeitiger Blockbuster im Kino, überall tragen die Männer einen Bart. Die Formen sind vielseitig, denn die haarige Maskulinität zeigt sich im 21. Jahrhundert im spannenden Facettenreichtum. Neben Zehn- und Fünf-Tage-Bart, den sich so gut wie jeder Mann leisten kann, sind vor allem die Varianten mit dichter Gesichtsbehaarung beliebt wie es beispielsweise Stars von Jason Momoa über Tom Hardy bis Bradley Cooper vormachen. Vom coolen (Hipster-)Vollbart mit dazu passendem Man Bun, Side- oder Undercut über den akkurat gestutzten Vollbart, der in etwa so lang ist wie das Haupthaar, bis hin zum super modernen Van-Dyck-Bart mit abrasierten Seiten, die aktuellen Trends liefern für fast jeden Geschmack einen individuellen Look. 

Der Bart als Kultobjekt in einer modernen Welt

So manch ein Trend hat sich über die Jahre hinweg untrennbar mit einer Stadt, einem Geschlecht oder einer Person verbunden. Hamburg wird unter Anderem automatisch mit maritimen Elementen verbunden. Dazu gehören beispielsweise klassische Streifenmuster oder Farben wie Blau und Weiß.

Seit letztem Jahr zählt die Herrenweste wieder ganz eindeutig zum souveränen Outfit eines Mannes, der etwas auf sich hält und seit David Beckham zu Beginn der 2000er mit seinem Vollbart die Bildfläche als metrosexuelles Idealbild betrat, zelebriert der Bart mit all seinen Facetten ein maskulines Revival. Inzwischen ist er zum Kultobjekt der modernen Welt avanciert.

Er bleibt als wahres Trend-Accessoire wohl auch noch ein paar Jahre erhalten, wie auch im Bart Ratgeber für Männer nachzulesen ist. Hier erfahren Interessierte alles Wichtige rund um den Bart. Denn neben einer trendigen Form gehört heutzutage für Bartträger noch etwas mehr dazu. Auf die richtige Pflege kommt es an, um das haarige Accessoire dauerhaft zu genießen.

Der Bart im Wandel der Zeit von der Antike bis heute

Der Bart existiert als klassisches Symbol für Männlichkeit bereits seit der Antike. Hier trugen die Herrscher und Götter die Gesichtsbehaarung als Zeichen für ihre Macht. Schon damals gab es wie heute verschiedene Formen wie den Zeremonialbart oder den Knebelbart. Die Menschen der Renaissance zeigten sich hingegen mit einem ganz neuen Selbstbewusstsein, weshalb die Formen des Bartes in dieser Epoche von künstlerischer Kreativität geprägt waren. Der Bart avancierte in diesem Zeitalter zu einem Ausdruck der individuellen Persönlichkeit.

Im 17., 18. und zum Teil auch im 19. Jahrhundert ist der Bart ein politisches Symbol. Männer wie Kaiser Wilhelm I. und Napoleon III. zeigen sich als modische Vorbilder, weshalb der Bart in diesen Jahrhunderten vor allem zu einer Art optischer Treue zu Kaiser, Politik und Konformität wurde. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts und den neuen Möglichkeiten, sich selbst rasieren zu können, verschwanden die Bärte zunehmend von der Bildfläche und stattdessen wurde das glattrasierte Männergesicht zum dominierenden Look.

In den darauffolgenden Jahren entwickelten sich immer wieder einzelne Barttrends. Dazu gehörten beispielsweise Trends, die aufgrund von Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin oder Clark Gable plötzlich heißbegehrt waren, aber auch Bartformen, die mit politischen Einstellungen und Revolutionen einhergingen. In diesem Zusammenhang sind wohl besonders die langen Hippie-Bärte ein Begriff, welche mit Freiheit und Selbstbestimmung verbunden wurden. Eine vollständige Betrachtung zur Bartgeschichte findet sich in der Dissertation „Der Bart – Zur Kulturgeschichte des Bartes von der Antike bis zur Gegenwart“ der Universität Hamburg.

Heutzutage ist der Bart für viele Herren ein Symbol der Männlichkeit. Für andere ist er allerdings auch einfach nur ein modisches Accessoire, das – wenn es aus der Mode kommt – einfach abrasiert wird. Und für wieder andere ist es ein Lifestyle oder ein Markenzeichen. Im 21. Jahrhundert ist der Bart weniger ein Ausdruck der politischen Richtung, sondern vielmehr eine individuelle Entscheidung.

Ein Mann und eine Frau sprechen miteinander

Ob Dreitagebart oder Van-Dyck-Bart, eine Studie hat gezeigt, dass die meisten Damen einen Mann mit Bart einem glattrasierten Gesicht vorziehen Foto: pixabay.com © rawpixel (CC0 Creative Commons)

Der Bart als attraktiver Flirt-Magnet: Damen empfinden Bärte als attraktiv

2017 war der Dreitagebart laut einer Studie die beliebteste Bart-Form bei deutschen Männern. Auf Platz Zwei folgte der Vollbart und Platz Drei ergatterte der klassische Moustache. In der Damenwelt scheinen (fast) alle Formen der Bärte ziemlich gut anzukommen, denn die meisten Ladies bevorzugen einen Mann mit Gesichtsbehaarung. Ähnlich wie bei den Herren rangiert bei den Frauen der klassische Dreitagebart auf Platz Eins der beliebtesten Formen. Warum? Für viele Damen strahlen die markanten Stoppel ein hohes Maß an maskulinem Potential aus. Der Dreitagebart symbolisiert natürliche Coolness und stilvolle Attraktivität, was bei einigen Frauen für erhöhten Herzschlag sorgt. Im Gegensatz zum langen (Hipster-)Vollbart, der beim weiblichen Geschlecht nicht so viel Anklang findet. Der Grund könnte sein, dass ein Männergesicht durch einen kurzen Bart mehr Lässigkeit erhält und kantiger sowie kraftvoller wirkt.

Alter Friseurtisch

Damit das maskuline Accessoire immer gut in Form bleibt, gibt es nicht nur Zubehör für Zuhause. Die Branche der Barbiere und Coiffeure boomt seit der Bart wieder zum Must-have für die Herrenwelt avanciert ist Foto: pixabay.com © Skitterphoto (CC0 Creative Commons)

Der Bart als lukrativer Profitbringer: Diese Branchen stehen voll hinter dem Barttrend

Nicht nur die Herren mit Bart genießen den ein oder anderen Vorteil dieser trendigen Gesichtsbehaarung, denn auch verschiedene Branchen sehen im Bart einen lukrativen Profitbringer. Beispielsweise boomt das Geschäft der Barbiere und Coiffeure. Damit der Bart so gut aussieht wie er eben aussieht, ist bei den unterschiedlichen Formen mal mehr, mal weniger Arbeit nötig. Diese Arbeit übernehmen inzwischen vermehrt wieder die klassischen Barber Shops, denn hier wissen die Profis, was der Bart benötigt, um in Form zu kommen.

Zudem profitiert natürlich die kosmetische Pflegebranche vom aktuellen Bart-Kult. Für die Gesichtsbehaarung greifen die Herren nämlich gern zum speziellen und hochwertigen Pflegemittelchen. Gleiches gilt für die Unternehmen, die Messer und Rasierzubehör herstellen, da nicht jeder Bartträger den Barbier aufsucht. Wer Rasur, Trimmen und Co. zuhause vornimmt, benötigt das passende Equipment, weshalb sowohl klassische Rasierer als auch vor allem hochqualitative Rasiermesser derzeit zu den Must-haves für Bartträger gehören.