Abschaltung von DVB-T: Hamburg stellt um auf DVB-T2 HD

FernseherFoto: Flickr Television Chris Brown CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Die Hamburger sagen adieu DVB-T und herzlich willkommen DVB-T2 HD

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 2017 ist es soweit: Das digitale Antennensignal DVB-T wird in Hamburg abgeschaltet. Bis zum Stichtag müssen sich viele Fernsehzuschauer neue Geräte anschaffen, um das terrestrische TV-Signal weiter wie gewohnt empfangen zu können. Alle wichtigen Informationen zur Umstellung geben wir in diesem Artikel.

Warum wird das DVB-T-Signal abgeschaltet?

DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial) war jahrelang der terrestrische Übertragungsstandard, der jetzt in die Jahre gekommen ist. DVB-T kann Sender nicht in Full-HD-Qualität liefern, was heute zu Zeiten großer Flachbildfernseher Standard ist. Mit DVB-T2 HD können die Sender fortan in High Definition empfangen werden. Des Weiteren wurde ein Teil der Frequenzen, die bislang für DVB-T genutzt wurden, von der Bundesnetzagentur zugunsten des Mobilfunkausbaus versteigert. Den Schritt, die Fernsehfrequenzen für mobiles Internet freizumachen, befürwortete auch die Bundesregierung. Mit dem neuen Antennensignal wird auch ein neues Kompressionsverfahren eingeführt, mit dem die maximale Senderanzahl trotz der geringeren Frequenzen von 25 auf 40 erhöht werden konnte. Eine Übersicht über alle zu empfangenden Sender sowie Fragen, die häufig zum Thema DVB-T2 HD gestellt werden, sind auf der Seite von Zattoo zu finden.

 

Welche neuen Geräte sind nötig, um das Antennenfernsehen weiter zu empfangen?

Die gute Nachricht ist, dass Fernsehzuschauer die bereits vorhandene Antenne in den meisten Fällen weiternutzen können. Die alten DVB-T-Receiver hingegen müssen sie ersetzen, es wird eine andere Set-Top-Box nötig, die das neue Signal dekodieren kann. Die entsprechenden Geräte sind am grünen DVB-T2-HD-Logo zu erkennen. Auch haben einige moderne Fernseher bereits einen DVB-T2-Tuner integriert – sie tragen das gleiche Logo. Mit diesen Geräten können die öffentlich-rechtlichen Programme in jedem Fall kostenfrei empfangen werden. Für den Empfang privater Sender ist zusätzlich auf das Freenet-TV-Symbol zu achten und einzuberechnen, dass eine jährliche Gebühr von 69 Euro für jedes Endgerät fällig wird.

Welche Alternativen zu DVB-T2 HD existieren?

Der Umstieg von DVB-T zu DVB-T2 HD stellt selbstverständlich kein Muss dar. Jeder Fernsehzuschauer hat die Möglichkeit, zu einem alternativen Fernseh-Übertragungsweg zu wechseln. Die vier Alternativen zu DVB-T2 HD lauten Satellit, Kabel, IPTV und TV-Streaming. Sie können je nach Verfügbarkeit in der Region genutzt werden. Satellitenfernsehen ist prinzipiell von überall zu empfangen, jedoch benötigt man eine zusätzliche Satellitenschüssel, die in der Anschaffung bei ca. 100 Euro beginnt. Für das Kabelfernsehen muss eine Leitung vom Kabelnetzbetreiber innerhalb der Straße in Betrieb sein. IPTV und TV-Streaming setzen stabiles und schnelles Internet voraus, um das Fernsehbild ruckelfrei übertragen zu können. Die Übertragungswege unterscheiden sich in Sachen Bildqualität, Programmvielfalt, Art der benötigten Zusatzgeräte und in den monatlichen Kosten. Welche die beste Wahl ist, muss jeder Verbraucher für sich selbst festlegen.

 

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