Ein Badezimmer zu sanieren kann schnell zu einer Mammutaufgabe werden

Frisch renoviertes BadezimmerPhoto by Chastity Cortijo on Unsplash

Das Eigenheim steht bei den meisten Deutschen nach wie vor ganz hoch im Kurs. Der Erwerb eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung wird gerade von jungen Paaren als eines der wichtigsten Lebensziele genannt. Allerdings wird die Realisierung dieses Traums zunehmend schwieriger. Seit 2015 nämlich sind die Preise für Immobilien um fast 40 % gestiegen. Daher ist diese Investition trotz des aktuell historisch niedrigen Zinsumfeldes mit großen finanziellen Herausforderungen verbunden.

Hohe Darlehensraten und sehr lange Laufzeiten erweisen sich mitunter als großes Hindernis für die Finanzierung. Der Kauf eines älteren, renovierungsbedürftigen Häuschens kann hier eine Lösung sein, denn solche Immobilien finden sich meist noch zu vernünftigen Konditionen auf dem Markt. Mit handwerklichem Geschick lässt sich so manches heruntergekommene Objekt in ein schnuckeliges Domizil verwandeln.

Mann auf einer Leiter renoviert
Gründliche Renovierung Photo by Milivoj Kuhar on Unsplash

Problemfall Bad

Eine Sache ist klar. Je günstiger das Objekt ist, desto mehr Aufwand – zeitlich wie finanziell – ist nötig, um eine vernünftige Bewohnbarkeit des Objekts herzustellen. Eines der größten Sorgenkinder alter Häuser ist das Badezimmer. In der heutigen Zeit ist das Bad nicht einfach ein Raum für Dusche und Toilette, sondern wird von vielen Eigenheimbesitzern als Wellnessoase angesehen. Diesem Anspruch genügen die in den 1950er und 60er Jahren geschaffenen Bäder natürlich nicht mehr. Dazu kommt, dass vielfach die Bausubstanz schon deutlich Schaden genommen hat, sodass eine Generalsanierung erforderlich wird. Darunter versteht man, dass der komplette Raum umgestaltet und wieder neu aufgebaut werden muss.

Möglicherweise ist eine Entfernung von Schimmel erforderlich. Ganz sicher aber müssen die alten Leitungen aus Stahl, Kupfer oder gar Blei durch moderne Kunststoffleitungen ersetzt werden, deren Haltbarkeit deutlich länger kalkuliert wird. Die Gefahr bei alten Leitungen besteht primär darin, dass sich Teile der Materialien ablösen und ins Trinkwasser gelangen können. Gerade im Falle von Blei oder Kupfer kann dies zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen. Darüber hinaus ist die Haltbarkeit dieser Leitungen auf etwa 30 bis 35 Jahre begrenzt. Danach steigt das Risiko einer Materialermüdung massiv an. Als Folge können Wasserrohrbrüche entstehen, die zu immensen Folgekosten führen. Sehr häufig sind diese Schäden auch nicht durch die Versicherung gedeckt, da alte Häuser früher in der Regel nur gegen Feuerschäden versichert waren. Die meisten Versicherer bestehen bei einer Leitungswasserversicherung auch auf einen vorherigen Austausch der Leitungen. Alternativ erheben sie riesige Beitragszuschläge oder vereinbaren hohe Selbstbehalte.

Kosten und Finanzierung

Aktuelle Statistiken kalkulieren für eine komplette Badsanierung eines sehr alten Bades mit durchschnittlichen Kosten in Höhe von 15.300 Euro. Nicht alle Hausbesitzer haben solche Beträge immer auf der hohen Kante und müssen daher einen Sanierungskredit für die Badsanierung einsetzen. Dabei handelt es sich um einen klassischen Ratenkredit, der allerdings zweckgebunden gewährt wird. Bei einer Sanierung handelt es sich auch nicht nur um eine optische Verschönerung des Objekts.

Maßgeblich für die Einordnung als Sanierungskredit ist die Tatsache, dass sich entweder der Wohnwert der Immobilie deutlich erhöht oder aber Energiekosten in erheblichem Ausmaß gesenkt werden können. Eine Eintragung ins Grundbuch ist bei einem Sanierungskredit nicht notwendig. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass für manche Arten von Sanierungen staatliche Förderungen beansprucht werden können. Diese können in Form von Zuschüssen oder sehr niedrigen Zinssätzen für den Kredit gewährt werden. Eine entsprechende Beratung ist in jedem Fall zu empfehlen.