Eigene Immobilie: In Hamburg nur ein Traum?

Schönes Jugendstilhaus, weiß, in Hamburg EppendorfEine gesuchte Wohnlage - Jugendstilhaus in Hamburg Eppendorf © ganz-hamburg.de

Eine eigene Immobilie ist möglich in Hamburg. So geht es.

Viele Menschen wünschen sich in Deutschland eine eigene Immobilie. Wer einmal in Hamburg lebt, möchte diesen Traum in der Großstadt an der Alster verwirklichen. Die steigenden Immobilienpreise erschweren die Suche. Machen die Preise den Traum vom Eigentum in Hamburg gar unmöglich?

Hamburg ist eine der lebendigsten Großstädte in Deutschland. Das zeigt sich leider auch an den steigenden Quadratmeterpreisen.

Endlose Suche?

Wer in Hamburg bereits eine Mietwohnung gesucht hat, weiß um die endlosen Schlangen bei den Besichtigungen. So wie er das Gefühl der stillen Verzweiflung kennt, wenn die nächste Wohnung an eine andere Person geht. Die Situation auf dem Markt der Immobilien zum Kauf ist mindestens ebenso angespannt. Laut der Wohntraumstudie von Interhyp träumen in Hamburg dennoch 66 Prozent von Wohneigentum. Hamburg liegt damit im Mittelfeld, was den Wunsch nach einer eigenen Immobilie betrifft. In Städten wie Stuttgart träumen beispielsweise 80 Prozent der Menschen vom Kauf der eigenen vier Wände. Als Gründe für die eigene Immobilie geben die Deutschen an:

  • steigende Mietkosten
  • individuelle Gestaltung bei Eigentum möglich
  • sinnvolle Wertanlage
  • finanzielle Sicherheit im Alter

Bei der Suche hilft es, die eigenen Wünsche sowie den finanziellen Rahmen vor Augen zu haben. Denn die Preise in Hamburg haben sich in den letzten Jahren in vielen Stadtteilen verdoppelt.

Tipp: Wer Angebote realistisch einschätzen möchte, behält die aktuellen Preise für Immobilien in Hamburg im Blick.

Wünsche für die Immobilie

68 Prozent der Deutschen wünschen sich einen kurze Fahrtzeit zur Arbeit. 83 Prozent legen Wert auf eine gute Anbindung – diese Priorität haben vor allem die Hamburger. Menschen in einer Großstadt nehmen häufig längere Wege auf sich, profitieren dabei allerdings von der guten Infrastruktur. Durchschnittliche 101,6 Quadratmeter groß ist das Normhaus in Deutschland. Es hat im Schnitt 4,3 Zimmer. Die Durchschnittsimmobilie befindet sich in Deutschland in der Stadt und ist mehr als 30 Jahre alt.

In den Städten mit ihren steigenden Quadratmeterpreisen machen die Menschen häufig Abstriche bei der Größe der Immobilie. Die Lage scheint wichtiger als die Quadratmeterzahl zu sein. Das ist einer der Punkte, welche die Preise in den Städten in Deutschland nach oben treiben. Denn während die Quadratmeterpreise auf dem Land relativ konstant sind, steigen sie in attraktiven Städten wie Hamburg weiter.

Blick in eine Altbauwohung
Hamburg lockt auch mit einem breiten Angebot attraktiver Altbauten Foto: pixabay.com © Sabine van Erp (CCO Creative Commons)

Entwicklung der Quadratmeterpreise – Ende in Sicht?

Laut Erhebungen von Statista wohnen in Deutschland 51,4 Prozent der Menschen im Eigentum. Gerade für die Altersgruppe der Mittzwanziger und Mittdreißiger scheint der Traum von der eigenen Immobilie wichtig. Obwohl für viele von ihnen interessanterweise das Leben auf dem Land eine besondere Sehnsucht ist, entscheidet sich der Großteil von ihnen für das urbane Leben in der Stadt. Dieser Trend sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten konstant hoch bleibt. Daher rechnen Experten weiterhin mit einer steigenden Preisentwicklung in den Städten. In Kombination mit dem anhaltenden Zinstief werden die Quadratmeterpreise in Hamburg in den nächsten Jahren kaum sinken.

Familien müssen kreativ werden

Die hohen Immobilienpreise in Hamburg fordern insbesondere Familien. Denn Familien benötigen Platz zum Entfalten und Rückzugsmöglichkeiten für alle. Wer vier Zimmer für vier oder fünf Personen zur Verfügung hat, verlässt klassische Wohnentwürfe. Da ist Kreativität von allen Seiten gefragt. Entscheidende Punkte des modernen urbanen Familienwohnens sind:

  • mehrfache Nutzung von Räumen
  • Möbel mit verschiedenen Funktionen
  • integrierter Stauraum

Das Arbeitszimmer findet Platz im Flur oder Bücherregale werden nach oben an die Wand verlagert, sodass der Platz unten für das Leben bleibt. Wer wenig Raum hat, muss diesen sehr gut nutzen. Spannende Inspirationen liefern hierbei zum Beispiel Tiny Houses oder Wohnlounges rund um schönes Wohnen.

Flexibilität gefragt

Wer den Traum einer eigenen Immobilie in einer Stadt wie Hamburg verwirklichen möchte, muss flexibel sein. Die meisten Immobilienkäufer geben an, eine Kopfentscheidung für eine Immobilie getroffen zu haben. Nur 23 Prozent hören bei der Entscheidung für oder gegen eine Immobilie auf ihren Bauch. Erster Fixpunkt ist dabei der persönliche finanzielle Rahmen. Der eigene Finanzrahmen lässt sich problemlos ausrechnen. Es ist sinnvoll, bereits während der Suche die Frage nach der Finanzierung konkret anzugehen. Statt nach einem Zehntel Prozent Zinsvorteil zu schauen, gibt eine langfristige Zinsbedingung Sicherheit. Denn der finanzielle Rahmen ist festgesteckt und lässt sich kaum verändern. Im Anschluss empfiehlt sich eine Checkliste der eigenen Prioritäten.

  • Welche Wohnlage wünschen wir uns? Bei einer Stadt wie Hamburg sollten mehrere Stadtteile mit unterschiedlichen Prioritäten auf der Liste stehen.
  • Wie viele Zimmer brauchen wir mindestens?
  • Altbau oder Neubau?
  • Mehrparteienhaus, Reihenhaus, Stadthaus, Doppelhaushälfte oder freistehendes Haus?
  • Welche Extras sind gewünscht?

Zu den Extras bei einer Immobilie zählen beispielsweise:

  • Garten
  • Garage, Stellplatz, E-Ladestation, Fahrrad-/Motorradabstellraum
  • Gäste-WC
  • Bad mit Ausstattung über die Badewanne hinaus
  • vorhandene Einbauküche
  • Keller
  • Dachboden
  • zusätzliche Ausbaumöglichkeiten

Damit die Immobilie schließlich den eigenen Wünschen entspricht, sollte bei diesen Punkten Klarheit bestehen.

Tipp: Gerade eine Stadt wie Hamburg hat in einigen Stadtteilen wunderschöne alte Mehrparteienhäuser mit großzügigen Wohnungen. Allerdings, die sind am Markt begehrt und entsprechend hoch sind die Preise in den begehrten Wohnvierteln der Hansestadt.

Fenster mit Schlüssel - Blick in den Garten
Der Traum von der eigenen Immobilie bedarf einer guten Planung, damit es am Ende wirklich ein Traum ist. Foto: pixabay.com © Photo Mix (CCO Creative Commons)

Renovierungsbedarf beim Quadratmeterpreis bedenken

Die Kosten des Renovierungsbedarf werden häufig zu optimistisch, sprich zu niedrig, kalkuliert. Das verschleiert den tatsächlichen Kaufpreis und verschlechtert die Vergleichbarkeit. Ein Baussachverständiger ist eine gute Hilfe und das Honorar gut investiertes Geld. Der Verkäufermarkt bewirkt leider, dass selbst Objekte mit erhebliches Renovierungs- und Modernisierungsstau als fast einzugsfertig angepriesen werden. Reine Kaufpreise zu vergleichen führt nicht selten in die Irre. Dazu kommen, Handwerker haben lange Warteliste, Baumaterialen, Heizungen, Farbe, Holz oder Bodenbeläge haben Lieferszeitprobleme und hohe Preissteigerungen. Das schlägt sich in den Kalkulationen nieder und erhöht die Unsicherheit.

Makler, die nicht ganz so seriös sind, werben schon einmal damit, man könne in eine Immobilie direkt einziehen. Stimmt das wirklich oder welche Änderungen wären vor einem Einzug doch noch nötig? Berücksichtigen sollte man immer, dass einige Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten am einfachsten ausgeführt werden können, wenn das Objekt noch nicht bewohnt ist.

Tipp: Gerade Wohnen im Eigentum muss flexibel sein. Wer etwas ändert, sollte direkt an das Wohnen im Alter, wie zum Beispiel ein barrierefreies Badezimmer, denken.

Mit Einschränkungen möglich: Der Traum vom Eigenheim in Hamburg

Trotz der steigenden Quadratmeterpreise muss es nicht beim Traum vom Eigenheim oder einer Eigentumswohnung in Hamburg bleiben. Wer die eigenen Prioritäten abklopft und bereit ist, sich in einigen Punkten zu bewegen, wird in Hamburg fündig. Während der oftmals langen Suche rettet der Gedanke, dass diese Suche letztlich das Ende von endlosen Schlangen zur Immobilienbesichtigung bedeutet. Denn, wer einmal in die eigene Immobilie eingezogen ist, bleibt in Deutschland in der Regel lange dort wohnen.