Für Landratten, Matrosen und Modebegeisterte: Maritime Mode sticht in See

Frau am WasserAm Yachthafen Foto von Tamara Bellis auf Unsplash

Fashion und Küste – das passt gut zusammen

Egal ob beim Spaziergang an der Alster, beim Flanieren am Gänsemarkt oder Shopping im Hanseviertel, ein wenig modisch-maritimen Flair, kann man an fast jeder Ecke Hamburgs erwarten. Breton-Shirts, Rollmützen, Elbsegler oder auch Kleidung mit maritimen Mustern haben längst ihren festen Platz in der Fashionwelt gefunden. Doch woher kommen Streifenshirts und Co.und wie haben sie ihren Weg in die Modewelt gefunden? 

Frau mit Kaffeebecher am Wasser

Foto von Tamara Bellis auf Unsplash

Das Breton-Shirt: Kultklassiker mit Vorgeschichte

Locker, lässig und absolut alltagstauglich: Das bretonische Fischerhemd hat sich schon vor Jahren einen Weg in die Herzen der Träger*innen gebahnt. Ursprünglich wurde es im 19. Jahrhundert als widerstandsfähige Seefahrtskleidung in Frankreich getragen und verbreitete sich stetig über ganz Europa. Das Shirt wurde aus einem Baumwoll-Jersey-Mix oder auch aus Wolle hergestellt. Diese Stoffkombination hält besonders warm und schützt vor Wind und Wetter. Charakteristisch für das Breton-Shirt sind die 21 marineblauen Streifen, welche die Siege von Napoleons Flotte symbolisieren sollen.

Nachdem Coco Chanel das praktische Ringelshirt bei einer Reise an die Côte d’Azur entdeckte, wurde es 1917 als modisches Highlight auf den Laufstegen der Welt gefeiert. Damit fiel der Startschuss für einen maritimen Modeklassiker, welcher in zahlreichen Filmen und bei allen möglichen Prominenten Anklang fand und damit salonfähig wurde.

Kopfbedeckung ahoi!

Wer am Sonntagmorgen auf dem Hamburger Fischmarkt flaniert, darf sich nicht nur über den frischen Fang (wobei echte Fischkutter legen schon lange nicht mehr an) freuen, sondern sich auch vom maritimen Charme verzaubern lassen. Oftmals sieht man Marktschreier und Verkäufer an kälteren Tagen oder in den Morgenstunden mit Rollmütze bewaffnet ihre Waren anbieten. Jacques Cousteaus Lieblingsaccessoire wurde bereits von Seefahrern im 14. Jahrhundert getragen und wärmt heute nicht nur die Ohren von Matrosen und Seeleuten.

Auf dem Hamburger Fischmarkt ist fix was los und viel Gedränge

Auf dem Hamburger Fischmarkt geht es rege zu Foto: Hamburg Marketing/Christian Spahrbier

Die dunkelblaue Schiffermütze, auch Elbsegler genannt, machte in den 80er Jahren einen großen Sprung in die Modeszene. Derzeit erfährt der Elbsegler sein großes Comeback. Zusammen mit marineblauen Mänteln mit Goldknöpfen, einem Breton-Shirt und Bootsstiefeln kann der Look perfektioniert werden. Weitere Tipps, wie sich ein maritimes Outfit am besten tragen lässt, können Frauen etwa hier sehen und Männer finden dort Tipps für einen von der Marine inspirierten Look. Dieser ist eine weitere Variation der maritimen Mode, aber etwas eleganter mit Sakko.

Jacke wie Hose?

Bekannt durch die britische Marine, ist die Cabanjacke heute zu einem beliebten Kleidungsstück avanciert. Ursprünglich wurde die Jacke dazu entworfen, Seeleute vor Regen und Wind zu schützen. Die Cabanjacke ist sehr robust und nicht komplett eng anliegend, denn die Matrosen mussten beweglich bleiben, um auf die Masten klettern zu können. Den trendigen Zweireiher gibt es heute nicht nur im klassischen Blau, sondern in diversen Designs und Farben.

Chinohosen wurden einst beim Militär getragen und aus Baumwolle gefertigt. Dadurch war der Stoff bequem, robust und flexibel. Der Name Chino verweist auf China, denn dort wurden die Hosen früher hergestellt. Da amerikanische Soldaten diese praktischen Hosen ebenfalls anfingen in ihrer Freizeit zu tragen, nahm die Hose langsam Einzug in den alltäglichen Schick. Heute sieht man diese beliebte Hosenform wirklich überall. Ob man in einem für Hamburg berühmten Fischrestaurants sitzt, tagsüber ins Büro oder abends auf eine Party geht, längst ist die Chinohose zu einem festen Bestandteil der Modewelt geworden, der sich sehen lassen kann.