Viele kleine Kaffeeröstereien setzen in Hamburg auf Qualität

KaffeetasseTass Kaff am Tag des Deutschen Kaffees Foto: Deutscher Kaffeeverband

Zwei Branchenriesen und viele kleine Kaffeeröstereien prägen die Hamburger Kaffeelandschaft.

Hamburg ist Deutschlands Kaffeestadt Nummer Eins. Über den Hamburger Hafen wird der meiste Kaffee importiert. Hier haben fast alle Kaffeegroßhändler ihren und auch der Marktgigant Tchibo hat seine Zentrale in der City Nord. Auch J.J.Darboven, das Unternehmen der Kaffee- und Hamburger Kaufmanns-Legende Albert Darboven befindet sich in Billbrook. In Wilhelmsburg stellt die Deutsche Extrakt Kaffee (DEK) lösliche Kaffees und Kaffeegetränke als Private Label Hersteller (Handelsmarken) her.

Doch abseits des Meanstreams hat sich in Hamburg eine vielfältige individuelle Kaffeeszene entwickelt. Der Trend geht weg vom Günstigen, dem Standardgeschmack und hin zu hoher Qualität, Spezialitäten und Bewussten.

Home Roasting Company
Home Roasting Company – Anja und Rainer Helmke mit dem PROBAT Röster
Foto: Susanne Plaß

Viele kleine Röstereien sind in den letzten Jahren in Hamburg neu entstanden. Sie werden der sogenannten Third Wave Bewegung zugerechnet. Obwohl mengenmäßig noch recht klein, sind diese handwerklich orientierten Röstereien im Aufwind. Sie haben sich der hohen Qualität und den Spezialitäten verschrieben. Dabei legen auch auf einen fairen Handel/Beschaffung, in die einzelnen Anbaugebiete, Bio-Qualität, Lagen und auf individuelle Röstung bzw. Verarbeitung sehr viel Wert.

Kaffeesäcke mit Rohkaffee
Kaffeesäcke mit Rohkaffee bei fab.coffee Foto: ganz-hamburg.de

Gut vierzig unabhängige kleine Röstereien gibt es in Hamburg und vor den Toren der Stadt. Bei vielen kann auch direkt Kaffee getrunken werden. Einen Nenner haben alle, Qualität geht ihnen vor Quantität. Sehr viele kleine Kaffeeröstereien setzen auf Fairtrade, Bio-Qualität, nachhaltiger Anbau und Transport.

Die Hamburger Traditions-Kaffeeröstereien

Die Hamburger Traditionskaffeeröster blicken auf eine stolze Tradition zurück, sie haben das große Sterben der kleinen Kaffeeröstereien überlebt.

STraßenfront der MAYA Kaffeerösterei in Hamburg Hammerbrook
MAYA Kaffeerösterei in Hamburg Hammerbrookstraße 75 © Norbert Schmidt

Kaffeeröstereien – Die jungen Wilden und Newcomer in Hamburg

Einen gemeinsamen Nenner haben alle jungen Wilden, die Liebe zum Kaffee und der möglichst sorgsame Umgang. Einige verbinden Kaffeerösterei und -ausschank mit ökologischen und politischen Positionen. Anderen geht es um absolute Spitzenqualität und wieder andere brauchen keinen Überbau, sie wollen einfach handwerklich guten Kaffee rösten und ein schönes Café für die Gäste führen. Unter dem Strich ist das gelebte Vielfalt.

Kaffeeröstereien – Die jungen Wilden und Newcomer in der Metropolregion Hamburg

Handwerkliche versus industrielle Kaffeeröstung

Zwischen der industriellen Röstung und der handwerklichen Röstung liegen Welten. In der Industrie wird bei Temperaturen bis zu 600° C. Das geht zwar schnell, doch die hohen Temperaturen setzen dem Geschmack zu.

Kleine handwerkliche Kaffeeröstereien arbeiten mit der Trommelröstung. Sie ist wesentlich langsam und schonender bei Temperaturen um die 200° C. Es werden wesentlich kleinere Chargen verarbeitet. Der Röstmeister geht dabei individuell auf jede Charge ein. Das schmeckt man später.

Die erste Tchibo Filiale in Hamburg
Im Jahr 1955 eröffnete Tchibo seine erste Filiale im Herzen von Hamburg
Foto: obs/Tchibo GmbH

Der Kaffeeausschank im Stehen

Übrigens, Pionier des Kaufausschanks ist der Hamburger Branchenprimius Tchibo. In den 1950er Jahren führte er den Kaffeeausschank in seinen Filialen ein. Kaffee hatte den Status eines kleinen Luxusproduktes. Ein damals revolutionäres Konzept. Kaffee im Stehen und auf die Schnelle für nur einen Groschen. Das war zu einer Zeit als die Stundenlöhne bei ein bis drei Euro lagen sehr erschwinglich. Dazu gab es immer echte Kaffeesahne, die damals auch teuer war. Das war nicht nur sehr preiswert, sondern wurde sehr schnell bei Hausfrauen, Büromenschen und Handwerkern beliebt.

De'Longhi Kaffeevollautomat mit zwei Espressotassen
De’Longhi Premium-Kaffeevollautomat Maestosa (c) Werk

Im Trend – der Kaffeevollautomat

So wie beim Kaffee der Trend hin zu hohen Qualität geht, haben Kaffeevollautomaten den Markt erobert. In jedem siebten oder achten Haushalt steht mittlerweile ein praktischer Kaffeevollautomat. Sie sind praktisch, schnell und versprechen hohen Kaffeegenuss. Aber der Markt ist mittlerweile unübersichtlich geworden und die Preise variieren stark. Günstige Geräte müssen nicht schlecht und teuere Vollautomaten sind nicht unbedingt ein Synonym für gut. Eine Übersicht die besten Kaffeevollautomaten finden Sie hier.

Auf die Pflege kommt es an

Egal für welchen Vollautomaten Sie sich entscheiden, sie müssen das Gerät, fast wie ein Haustier, täglich pflegen und reinigen. Wenn nicht, dann können sich Schimmel und Bakterien, besonders wenn die Milchaufschäumfunktion genutzt wird, schnell ausbreiten. Deshalb ist eine unkomplizierte Reinigung ein wichtiges Kaufkriterium bei Kaffeevollautomaten.

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