China, China, China – der CeU diskutierte über den Aufstieg des Reichs der Mitte

CeU Veranstaltung mit Frank Stieler mit Christina TrögerKristina Tröger CeU-Präsidentin mit Dr. Frank Stieler (CEO Krauss-Maffei Group) Foto: U. Tröger

Zweiter CeU Länder-Themenabend:  Chinas Aufstieg: Schock oder Chance? Welche Folgen hat der wirtschaftliche und weltpolitische Aufstieg Chinas

Auf Einladung von Kristina Tröger (Präsidentin und Initiatorin des Club europäischer Unternehmerinnen e.V. – CeU) kam im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten ein hochkarätiges Podium zusammen, um einen der Megatrends unserer Zeit zu diskutieren: Der wirtschaftliche und weltpolitische Aufstieg Chinas und die Folgen für westliche Politik und Unternehmen stand im Mittelpunkt des 2. CeU Länder-Themenabends „Chinas Aufstieg: Schock oder Chance?“.

Die China insight-story

Den Einstieg in das Thema machte Dr. Frank Stieler, (CEO KraussMaffei Group). Er leitet einen traditionsreichen Hersteller von Spritzgußmaschinen.  Sein Vortrag: „Die China insight-story: Bilanz einer der größten chinesischen Übernahmen in Deutschland“.

Dr. Stieler berichtete von seinen Erfahrungen aus der Übernahme seines Unternehmens durch den größten Chemiekonzern Chinas ChemChina, der im staatlichen Besitz ist. Dabei betonte er die gute Zusammenarbeit mit den neuen chinesischen Eigentümern. Allerdings beklagte er auch, dass das Thema Übernahmen „in Deutschland nur negativ diskutiert werde.“

Insbesondere im Vergleich mit seinen früheren Erfahrungen mit westlichen Eignern könne er sagen, dass „nirgendwo eine derart vertrauensvolle Zusammenarbeit stattgefunden“ habe wie jetzt. Entsprechend habe er auch nicht den Eindruck, übernommen worden zu sein, sondern dass die Chinesen einfach an der Erfahrung eines traditionsreichen erfahrenen Industrieunternehmens teilhaben möchten.

China handelt entschlossen und agil auch wenn Unsicherheiten bestehen

Dr. Stieler beobachtet grundsätzlich einen Realismus in China über die Einschätzung der eigenen Lage, wie er das von deutschen Politikern nicht kennt. Und das verbindet sich mit einer wichtigen Eigenschaft der Chinesen, die für ihren Erfolg entscheidend ist: Chinesen sind agil und bereit, auch in Zeiten der Unsicherheit und des Wandels entschlossen zu handeln. Entsprechend hält er es für entscheidend, dass die Deutschen und Europäer eine klare eigene Position und Strategie zum Umgang mit der chinesischen Herausforderung definieren und diese dann auch umsetzen, statt sich einfach nur beispielsweise über chinesische Übernahmeangebote für deutsche Firmen zu ereifern.  

Die anschließende Diskussion 

China hat zu einer mehr als einer beachtenswerten wirtschaftlichen Stärke gefunden und es ist eine breite konsumstarke Mittelschicht entstanden. Der Sprung aus der Armut ist geglückt. Von der chinesischen Dynamik kann sich die träge deutsche Politik und Verwaltung mehr als eine Scheibe abschneiden. Häufig wird das im Westen übersehen bzw. unterschätzt. Aber, dabei war China in der Wahl seiner Mittel nicht unbedingt zimperlich, merkten Gäste des Abends an, denn sie hätte negative Erfahrungen mit der Produktpiraterie gemacht.

Auch sind Firmenübernahmen für das bestehende Management immer eine zweischneidige Sache. Denn, wenn die Chemie mit den neuen Eigentümern nicht stimmt, dann wird das alte Management, was nachvollziehbar ist, schnell ausgewechselt. Im Fall von KraussMaffei stimmten die Faktoren.

 

Die Forderung an die Politik, sich der Herausforderung durch China wirklich bewusst zu werden und proaktiv eine eigene Strategie zu entwickeln, teilte er mit einem Großteil des Podiums. Weitere Podiumsteilnehmer waren Prof. Yu Zhang (CEO von China Communications sowie Präsidentin der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch e. V. (GeKA e. V.)), Dr. Cinderella von Dungern  (China Coordinator EMSD, einer Tochter der GEZ), Britta Sandberg (Leiterin des Auslandsressorts Der Spiegel), und Alexandra von Rehlingen (Schoeller & von Rehlingen PR). 

Am Abend im Fairmont Vier Jahreszeiten Hotel u.a. gesehen: Jürgen Hunke  mit Gattin, Chun Li Hunke, Yvonne Trübger, Kirsten Dahler, Anita Freitag-Meyer, Janna-Lena Baierle, Anita Freitag-Meyer, Jessica Hoyer.