fritz-kola wirbt mit Donald Trump und spendet für Hass-Kommentare

Die Brause fritz-kola wirbt mit einer Trump Karrikkatur für ihr ProduktDas neuste Kampagnenmotiv von fritz-kola. Foto: fritz-kulturgüter GmbH

Werbung mit Donald Trump löst Hass im Web aus. Für die Hamburger Brause-Marke fritz-kola ist es ein guter Grund zu spenden.

Als die Sozialen Medien entwickelt wurden, versprachen die Macher samt der ihnen freundlich gesinnten Medien, Journalisten und Meinungsmacher, dass sie eine gute Basis für eine offene Diskussion und ein Gewinn für eine demokratische Gesellschaft seien.

Simpel kann man sagen, die Elefanten irrten sich gewaltig im Porzellanladen. Offener Diskurs, der freie Austausch von Argumenten und eine lebhafte Diskussion sind eher die Ausnahme, als die Regel in den sozialen Netzwerken. Fake-News sind an der Tagesordnung. Unversöhnliche Meinungslager stehen sich gegenüber und um es freundlich zu sagen, nicht wenige Postings sind maximal noch als grenzwertig zu klassifizieren. Dazu kommen die von interessierter Seite organisierten sogenannten ‘Shitstorms’.

Die sehr erfolgreiche Brause-Schmiede fritz-kola aus Hamburg ordnet sich selbst dem eher linken (mehr politisch-korrekten) Meinungsspektrum zu und wirbt auch damit. Recht clever nutzen sie Donald Trump als (kostenlose) und polarisierende Werbefigur mit ihrem neuen Werbemotiv.

Trump steht schon seit längerer Zeit, meist durch diskriminierende und vielfach falsche Aussagen und fragliche Handlungen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Durch unsere Kommunikation begleiten wir dieses Geschehen auf unsere Art und Weise. Dass fritz-kola dabei polarisiert, ist ein Nebeneffekt, den wir in Kauf nehmen, um weiterhin Haltung zu zeigen und aufzuwecken.“

Mirco Wolf Wiegert (verbliebender Gründer und Geschäftsführer von fritz-kola) 

Die Wahrscheinlichkeit, dass fritz-kola-Trinker*Innen Trump-Fans sind, ist mehr als gering. Bekanntlich hält ja ein Großteil der Deutschen Donald Trump für gefährlicher als den ehemaligen KGB-Agenten Wladimir Putin. Wobei, über Nowitschok-Vergiftungen amerikanischer Oppositionspolitiker ist noch nichts bekannt geworden. Im Kleinen Einmaleins des Marketings steht schon, … Marken sollten die Meinungen ihrer Verwender bestätigen.

Facebook-Screenshot von fritz-kola zum Thema Hasskommenar
ür jeden Hasskommentar spendet fritz-kola 1€ an die Initiative „HASSS HILFT“. Foto: fritz-kulturgüter GmbH

Erst ein Hass-Kommentar, dann ne’ Spende

Was folgte, war absehbar. Könnte vermutlich vielleicht auch eine kalkulierte Provokation sein? Wie auf Knopfdruck wurden Hasskommentare gepostet.

Ein guter Anlass für die Brause-Schmiede sich “erneut gegen Hetze im Netz zu positionieren”. Für jeden der Hasskommentare unter dem Trump-Kampagnenpost wird ein Euro an die Initiative ‘HASS HILFT’ gespendet. Die Spenden kommen Flüchtlingsprojekten der ‘Aktion Deutschland Hilft’ sowie ‘EXIT-Deutschland’ – einer Initiative gegen Rechts, zu gute.

Nicht nur das, bereits in den vergangenen Monaten hat die Brause-Schmiede auf bezahlte Werbung auf dem Facebook-Konzern (Facebook und Instagram) verzichtet. Das dadurch frei werdende Budget wurde ebenfalls an #HASSHILFT gespendet.