Hier ist der Deubel zu Haus: Der Anleger Teufelsbrück

Eine Fähre legt in Teufelsbrück anAnleger Teufelsbrück © Norbert Schmidt

Der Fähranleger Teufelsbrück ist der Verkehrsknotenpunkt zwischen Hamburg und Blankenese. Er ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel und Aussichtspunkt, zur Zeit des Berufsverkehr pendeln hier Airbus-Mitarbeiter über die Elbe.

Auf drei Wegen kommt man nach Teufelsbrück, mit den Hafenfähren von den Landungsbrücken via Finkenwerder, den HVV-Bussen oder auf dem Elbwanderweg per Rad oder zu Fuß. Mit Auto geht es natürlich auch. Doch Parkraum ist hier knapp.

Blick in den Teufelsbrücker Yachthafen
Der kleine Teufelsbrücker Yachthafen Dübelsbrücker Kajüt

Einmaliger Ort für Sehleute, Schiffs- und Plane-Spotter

Teufelsbrück ist sicherlich der einzige Ort in Deutschland, an dem Schiffs- und Planespotter gleichermaßen Fotomotive finden. Gegenüber auf dem Werksflughafen von Airbus starten und landen nicht nur die markanten BelugaXL-Frachtflugzeuge auch neue Airbusse heben hier ab. Eine gute Gelegenheit Flugzeuge von Airlines zu fotografieren, die sonst nur auf anderen Kontinenten fliegen.

Sturmflutzeichen an der Elbe in Teufelsbrück
Sturmflutzeichen in Teufelsbrück © ganz-hamburg.de

Eine andere Besonderheit ist, das Teufelsbrück bei Sturmfluten regelmäßig überflutet ist. Zum Land hin sind Flutschutzanlagen und -tore eingerichtet.

Essen und Trinken

Direkt auf dem Anleger liegt das Restaurant Engel vom bekannten Koch Tarik Rose. Sein feiner norddeutsch-mediterrane Küchenstil, widerlegt, dass gute Aussicht meist mit mittelmäßiger Küche einhergeht. Die Karte ist angenehm klein, dafür wechseln die Gerichte oft. Wer hier einkehrt, der isst nicht nur gut. An den großen Panoramascheiben ziehen Containerschiffe, Cruiseliner, flinke Feederschiff vorbei oder Fähren, Segel- und Motorboote kreuzen auf der Elbe.

Das ist großes maritimes Kino. Über dem breiten Strom wölbt sich der norddeutsche Himmel mit seinem großem Theater aus Sonne, Wind und Wolken, wenn nicht gerade Nebel ist. Denn da ist die Elbe wie unter Watte.

Hamburg Teufelsbrück: die Dübelsbrücker Kajüt schwimmend auf einem Ponton
Hier geht es maritim und deftig zu, die Dübelsbrücker Kajüt © ganz-hamburg.de

In der Dübelsbrücker Kajüt geht es maritim rustikal zu. Hier kommt solide norddeutsche Hausmannskost auf die Teller. Labskaus, Matjes, Scholle, Pannfisch, Schnitzel, Roastbeef, Bauernfrühstück, Bratkartoffeln stehen u.a. auf der Karte der urigen Kneipe.

Eine Hafenfähre legt in Teufelsbrück an
Die Hafenfähre 64 aus Finkenwerder legt in Teufelsbrück an © ganz-hamburg.de

Die Verkehrsanbindung

Teufelsbrück ist ein kleiner Verkehrsknotenpunkt. Hier steigen nicht nur Touristen ein- und aus. Von hier aus setzen auch viele Airbusbeschäftigte über die Elbe über nach Finkenwerder.

Die HVV-Buslinien 21, 111, 112, 286, 392, X-86 (nur im Berufsverkehr für Airbus) machen Stopp in Teufelsbrück. Die Hadag Fährlinien: 62, 64 und 68 (für den Airbus-Werksverkehr) legen am Anleger an. Etwas elbabwärts findet sich eine StadtRAD Station. Es gibt auch einen Taxistand und einen Parkplatz, der für Airbusmitarbeiter reserviert ist.

Beachlife & mehr

Stromabwärts lädt ein kleiner Strandabschnitt zum sonnen und relaxen. Abends ist hier bei gutem Wetter ein schöner Sonnenuntergang über der Elbe. Generell gilt, baden in der Elbe ist möglich. Aber mit sehr viel Vorsicht, die Elbe ist ein Schifffahrtsweg mit starker Strömung. Deshalb Achtung!

Vom Anleger bis in den sehr schönen und sehenswerten englischen Landschaftspark Jenisch Garten samt Jenisch Haus ist es nur ein Katzensprung.

Die Legende von Deubelsbrück

In Teufelsbrück mündet der Bach Flottbek in die Elbe. Dort wo heute die Elbchaussee Hamburg mit Blankenese verbindet, war schon früher ein, wenn auch unbefestigter holpriger Weg. Die Fuhrwerke mussten dort durch eine Fuhrt fahren. Eine schwierige Stelle, immer wieder verunglückten Fuhrwerke, es kam zu Achs- und Radbrüchen. Die Fuhrleute waren wie die Seeleute ein abergläubisches Volk. DEshalb ging es folglich hier mit dem Deubel (Teufel) zu.

Ein Zimmermann wurde beauftragt eine Brücke zu bauen. Um die Aufgabe schnell zu meistern nahm er die Hilfe des Teufels in Anspruch und versprach ihm als Lohn die Seele des ersten Lebewesens, das die Brücke überschreiten würde. Als die Brücke dann eingeweiht wurde, schreckten die Menschen einen Hasen auf, der lief als erster über die Brücke und der Teufel ging leer aus.

Eine Statue, die früher aus Holz geschnitzt war und oft gestohlen wurde, und heute aus Stein ist, erinnert an die Legende. Sie ist ein beliebtes Selfie-Motiv.