Ist Hamburg Fahrradfreundlich? Der Fahrradklimatest bringt es an den Tag

Radeln auf der Straße ist sicher, fühlt sich aber subjektiv oft anders anFahrradfahren in Hamburg Foto: ADFC HamburgRadeln auf der Straße ist sicher, fühlt sich aber subjektiv oft anders anFahrradfahren in Hamburg Foto: ADFC Hamburg

Ist Hamburg eine Freie und Fahrradstadt? Machen Sie mit und stimmen Sie mit ab! ADFC Hamburg startet den Fahrradklimatest für Hamburg.

Der ADFC Hamburg ruft alle Radfahrer in der Hansestadt zur Teilnahme am bundesweiten Fahrradklimatest auf. Zum fünften Mal seit 1998 geht die Organisation der Radfahrer der Frage nach, wie fahrradfreundlich Deutschlands Städte sind. Eine berechtigte Frage, denn das Fahrrad wird als Nahverkehrsmittel immer populärer. Bewegung tut gut und Mobilität mit dem Fahrrad ist unschlagbar preiswert.

Die Hamburger können auf Fragebögen oder im Internet unter www.fahrradklima-test.de innerhalb weniger Minuten 27 Fragen in fünf Kategorien beantworten. Mitmachen kann jeder – egal ob er einmal im Monat, täglich Rad, zur Arbeit oder nur in der Freizeit fährt, natürlich ist auch die Art des Fahrrades nicht entscheidend. Die Umfrage läuft bis zum 31. Oktober. 

Laut einer aktuellen Umfrage einer großen Hamburger Tageszeitung vom September 2012 wünscht sich die Mehrheit der Hamburger die Verbesserung und den Ausbau des Radverkehrs. Leider weist die Umfrage aber noch einige Lücken auf: Die Frage nach der Verbindung in das Stadtzentrum ist in einer Millionenstadt für Hamburg eher weniger zielführend, dafür ist Hamburg einfach zu groß. Das mehr als einige Fahrradfahrer gern ohne Beleuchtung nachts auf den Straßen fahren wird nicht thematisiert, genauso wie die „Kampfradler“ auf Gehwegen. Das Problem der Vermüllung – Fahrradschrott rum um die Bahnhöfe  – wird leider auch ausgespart.

Aktionsplakat ADFC Fahrradklimatest 2012
Aktionsplakat ADFC Fahrradklimatest 2012


Müll- und Schrottfahrräder verschandeln die Stadt

Wenn die Stadt mit ähnlicher Konsequenz wie bei der Parküberwachung (hier winken Gebühreneinnahmen) gegen den Fahrradmüll und Schrottfahrräder vorgehen würde, gäbe es nach einem halben Jahr keine innerstädtischen Fahrradfriedhöfe mehr und die Stadt wäre einladender.

Doch man hat den Eindruck, dass konsequenterweise von den Behörden die finanzielle Mittel für Berater und das überbordende Gutachterwesen verschwendet werden. Die Investitionen um die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten sind eigentlich gering. Vielmehr ist pragmatisches sachorientiertes Denken und Handeln ohne parteipolitische Scheuklappen gefragt. Eine Tugend, die bekanntlich in der Politik eher selten gepflegt wird.

Die Ergebnisse des Fahrradklimates werden Anfang 2013 bekannt gegeben. Hat sich dann in Hamburg das Fahrradklima verbessert?  Beim letzten Test landete Hamburg leider auf  den letzten Platz unter den 28 teilnehmenden Großstädten, also auch hinter Berlin und München!

Den Fragebogen ist unter www.fahrradklima-test.de zu finden. Die Teilnahme ist auch per QR-Code auf den Aktionsplakaten möglich. Die Umfrage wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) und unterstützt von der Fahrrad-Fachhandelsgruppe ZEG.